Messerschmitt Bf-110G-4
Halinski KA 4/1995

Maßstab 1/33
von Walter Haider

Modellinfos...


00bf-110.jpg

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23.04.2006
Hallo und Willkommen zum Baubericht der Bf-110G-4 von Halinski!
Ich habe mich für den Bau dieses Modells entschieden, weil es eine für mich sehr interessante Variante dieses Flugzeuges darstellt.
Hier nun zu den Eckdaten des Modells:

Teile: 381
Maßstab: 1/33
Länge: 39,6 cm
Spannweite: 49,1 cm

Anleitung in polnisch und englisch (!)
kein Verstärkungskarton im Modell enthalten (benötigt werden 1 mm, 2 mm und wenig 0,5 mm Karton)
mehrere Drahtstücke in verschiedenen Stärken werden ebenfalls benötigt
das Modell kann in zwei Varianten gebaut werden (!!!) - mit Heckschützenstand oder mit der sogenannten "Schrägen Musik"

00bf-110-2.jpg

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23.04.2006
Hier die Rückseite des Covers, die Abbildung sollte mir beim Bau noch eine große Hilfe sein, da die restlichen Skizzen eher dürftig ausgefallen sind.

Zur Geschichte dieses Flugzeuges:
Nachtjäger Messerschmitt BF-110G-4, geflogen vom Kommandeur der III Gruppe des 1. Nachtjagdgeschwaders, Oberleutnant Martin Drewes. Die Bewaffnung des Schießstandes kann in zwei Versionen gebaut werden, darunter die sog. "Schräge Musik", d.h. 2x20mm-MG FF/M, die auf der Stelle der beiden regulären MG 81Z schräg nach oben/vorne im Schießstand angebaut wurden. Während eines Angriffes auf die feindlichen Bomber beschoss die Me von unten die empfindlichen in den Tragflächen eingebauten Kerosintanks. In der Nacht, ohne Verwendung von Leuchtspurgeschossen und von der in der Regel gar nicht oder nur unzureichend geschützten Seite angreifend, erzielten die Nachtjäger zahlreiche Abschüsse.

...klingt ja interessant und etwas außergewöhnlich, also habe ich mich entschlossen, das Modell mit der "Schrägen Musik" zu bauen. Weiters interessant fand ich auch die riesige Liechtenstein-Radaranlage im Bug, also los gehts mit dem Bau...

01Skelett.jpg

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23.04.2006
Für Flugzeuge ist der Rumpfaufbau des Modells etwas ungewöhnlich, ähnlich wie bei einem Schiff wird zuerst das Skelett komplett gebaut, am besten mit 2 mm Karton. Die Außenhaut wird dann im Anschluss darübergezogen. Na, wenn das hoffentlich keine Verschiebungen auf die Gesamtlänge gibt...
02Skelett2.jpg

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23.04.2006
Hier nochmal das Skelett, das irgendwie an Fischgräten erinnert von hinten....
03Skelett mit Rumpfteilen.jpg

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23.04.2006
Ich selbst habe das Skelett mit 1,2 mm Karton gebaut, das hat mir zum Ausschneiden schon gereicht (bin halt doch ein fauler Hund...) und hab mir aus dünnem Papier gleich Verbindungslaschen ausgeschnitten, damit die Rumpfteile schön aneinander gefügt werden können.
04Rumpfummantelung.jpg

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23.04.2006
Die Rumpfteile habe ich dann unten mit einer Lasche zusammengeklebt, also nicht das Skelett direkt ummantelt, wie es vorgesehen ist (offenbar sind unten keine Laschen als Verbindung vorgesehen, da der dicke Karton diese Aufgabe übernehmen soll).

Nachdem der Kleber getrocknet ist, habe ich die konusförmigen Rumpfteile über das Skelett geschoben und so zusammengepasst - und siehe da, entgegen meiner Erwartungen passen sie perfekt zueinander.

Die Verbindungslaschen konnte ich weglassen, das bisschen Karton zwischen den Rumpfteilen hat tatsächlich genügt. Bisher gabs auch keine Verschiebungen.

05Rohcockpit.jpg

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23.04.2006
...tatsächlich gabs dann doch eine kleine Verschiebung beim vorletzten (dem längsten) Rumpfteil. Die Spanten lagen aufgrund des langen Mittelspants zu weit auseinander (mindestens 5 mm!).
Also musste ich vor dem Zusammenkleben den Mittelspant kurzerhand auseinander schneiden und ein schönes Stück kürzen. Da aber die Endspanten sehr gut passen, ist die Angelegenheit auch kein Problem, der langgezogene Rumpfteil übernimmt mühelos die Aufgabe des Mittelspants im hinteren Bereich und hält den Rumpf.

Im Mittelteil wird nun ungewöhnlicherweise ein dicker, leicht nach oben gebogener Draht eingezogen (statt des üblichen Kartonspants), der die Flügelkonstruktion halten wird. In der Mitte habe ich ihn sicherheitshalber mit Papier umrollt und verklebt, damit er sich später nicht verschiebt.

Wichtig ist die Wahl des Drahtes, er muß später die Flügel bzw. das ganze Modell tragen, soll sich also nur sehr schwer verbiegen lassen.

06Nase.jpg

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23.04.2006
Auch die Nase ist etwas ungewöhnlich zu bauen, hier werden vier in sich gerollte und geformte Segmente über die vordere Spantenkonstruktion zur stumpfen Nase zusammengesetzt. Nachdem das ohne Retuschieren nicht so toll aussieht, habe ich mit feinem Schleifpapier und Wasserfarbe etwas nachgeholfen.

Interessanterweise reflektiert die Wasserfarbe den Blitz des Fotoapparates anders als die Original Druckfarbe des Modells, so daß man auf dem Foto genau die bemalten Stellen sieht. Im Original bemerkt man den Unterschied übrigens kaum...

07Cockpit.jpg

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23.04.2006
Als nächstes kommt die Cockpiteinrichtung dran. Da die Bf-110 G4 ein frühes Halinski Modell ist, lässt sie sich mit neueren Standards nicht vergleichen...

Leider kam das neuere Me-110 Modell von Halinski erst heraus, als ich die Haube schon draufmontiert hatte, sonst hätte ich mich doch glatt dazu hinreissen lassen, die Cockpiteinrichtung mit ein paar der "neuen" Teile aufzupeppen.

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23.04.2006
Nun kommen die beiden Kanonen für die "Schräge Musik" dran, die werden aus dünneren Papierteilen gerollt und zusammengeklebt und im Anschluß mit zwei Drahtteilen im hinteren Teil des Cockpits in einem steilen Winkel angebracht - ich hab sie aber erst fixiert, als ich die Cockpithaube montiert habe, damit sie auch an der richtigen Stelle für die Öffnungen stehen...
09Rumpf.jpg

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23.04.2006
Hier nochmal der komplette Rumpf ohne schräger Musik und Haube, zur Zeit sieht das Modell noch ein wenig wie eine Forelle aus...

Danach habe ich die Cockpithaube montiert, sie besteht aus mehreren Teilen und muß innen bemalt werden, da es keine eigenen Innenteile für die Verstrebungen gibt. Für die Haube habe ich dünne Overhead-Folie verwendet, das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Im hinteren Teil bin ich etwas ins Schwitzen geraten, da er im unteren Bereich keine Strebe hat und somit schwer an den Rumpf anzukleben war.

10Rumpf mit Flügelskelett.jpg

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23.04.2006
Jetzt gehts zügig weiter!

Die Heckkonstruktion läuft eigentlich standardmäßig ab und passt ganz gut, es gibt für die Anschlusstelle eine Verkleidung, die man durch ein breiteres, längeres Stück gleicher Farbe ersetzen sollte, bei mir waren jedenfalls die offenen Stellen etwas größer als geplant und somit habe ich etwas mehr verkleidet.

Für die Flügel wird eine richtig massive Innenkonstruktion gebaut, die anständig geschliffen werden will, damit alles straff und schön und vor allem gerade zueinander passt.

11Flügelspitze.jpg

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23.04.2006
Für die Positionslichter an den Flügelenden verwendet man Stecknadeln mit bunten Köpfen, damit erzielt man einen guten Effekt...
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23.04.2006
Und schon sind die Flügel montiert - hat man das Drahtmittelstück gut eingepasst, gibts mit dem Ausrichten der Flügel keinerlei Probleme.
Auch die Flügelverkleidung am Rumpfanschluß lässt sich gut anbringen.
Der Bau des Modells macht wirklich Spaß!
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23.04.2006
Von vorne sieht man die gute Symmetrik.
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23.04.2006
Noch eine Ansicht - "im Flug" sozusagen...
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23.04.2006
...und von oben.

Man kann schon die ganz imposante Größe des Modells erkennen.

16Rohbau Motor.jpg

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23.04.2006
Als nächstes kommen die Motorgondeln dran. Die werden wieder nach dem gleichen Prinzip wie der Rumpf gebaut: Skelett bauen und ummanteln.
Nur - diesmal passt die Aussenhaut ganz und gar nicht auf die Spanten, die Spanten sind zu klein, also kommen diesmal die selbstgeschnittenen Laschen zum Einsatz.

Trotzdem fehlt am Schluß einiges, die Naht an der Unterseite ist nicht sehr schön, weil immer noch viel fehlt und die Teile zueinander auch nicht gut passen. Ich habe jedenfalls alle Fehler auf die Unterseite geschoben, schließlich werden dort noch die Kühler montiert und kaschieren dann die hässlichen Stellen.

17Grobmodell mit Motorgondeln.jpg

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23.04.2006
Von oben sieht sie schon ganz gut aus...
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23.04.2006
...während man von unten die schlechten Nähte und die schlecht zueinander passenden Segmente der Gondeln sieht, mit den Kühlern solls ja wieder schöner werden...
19Grobmodell mit Motorgondeln2.jpg

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23.04.2006
...als nächstes kommen dan die Anbauteile dran: Kühler, Flammenvernichter etc.
20Flammenvernichter roh.jpg

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23.04.2006
Hier werden schon mal die Röhrchen für die Auspuffanlage, bzw die Flammenvernichter gedreht, schließlich soll sich der Nachtjäger ja nicht durch verräterische Flammen aus den Auspuffen verraten...
21Unterseite mit Anbauten.jpg

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23.04.2006
Während die Röhrchen trocknen, bringen wir die Anbauten an der Unterseite an, die Streben in den Fahrwerkschächten werden lackiert, auch die nicht so schönen Nähte an den Motorgondeln konnte ich so etwas kaschieren.
22Fahrwerksschacht.jpg

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23.04.2006
Nachdem die Fahrwerkschächte innen nicht verkleidet sind, müssen sie komplett ausgemalt werden, leider ist mir da die Farbe seitlich etwas ausgerutscht - wieder was zum Ausbessern...
23Flammenvernichterteile.jpg

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23.04.2006
Die Flammenvernichter werden nach Schema nun ausgeschnitten und zusammengeklebt, natürlich brauchts da nun noch einiges an Farbe. Innen habe ich die Röhrchen natürlich schwarz angemalt.
Aufpassen muß man dann beim Anbringen der Flammenvernichter, drei von ihnen laufen auf der Flügeloberseite aus, einer von ihnen (rechte Motorgondel innen) auf der Unterseite.
24Flammenvernichter.jpg

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23.04.2006
Die Auspuffröhrchen habe ich aus Kabelverkleidung angefertigt (vorgesehen sind Drahtschablonen). Kleine Stückchen habe ich schräg abgeschnitten und angeklebt.
25Motoren mit Flammenvernichtern.jpg

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23.04.2006
Anschließend wurden sie noch vorsichtig angemalt, die gesamten Flammenvernichter sind jedenfalls auch optisch und farblich eine interessante Ergänzung des Modells.
26Radscheiben.jpg

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23.04.2006
Das Fahrwerk ist durch seine stabilen Streben (wieder den stärkeren Draht verwenden) gut zu montieren und hält auch sehr fest durch seine Verankerung im Flügelhauptspant.

Die Räder fertige ich mit Profil - zwischen die Kartonscheiben lege ich immer eine kleinere Papierscheibe, damit Rillen bleiben. Mit dünnem Balsaholz funktioniert diese Radvariante noch besser, da das Holz beim Schleifen nicht einen so starken Grat in die Rillen wirft.

27Propeller roh.jpg

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23.04.2006

Die Propeller sind ursprünglich nicht als drehbar gedacht, mit zwei Stecknadeln und wenig Extrakarton lässt sich das allerdings ändern, man muß nur gut die Mitte der runden Spanten durchlochen.

Nach den Propellern kommen nun nur noch die ganzen Rumpfantennen an das Modell, vor allem die Radaranlage im Bug wird nach Schablone gefertigt.
Ursprünglich wollte ich die Antennen zusammenlöten, ich habe aber entweder das Löten verlernt oder der dünne Draht leitet mir die Hitze zu stark ab.
Nachdems mit Löten also nix is', muß wieder ein Sekundenkleber herhalten. Die Antennen werden unter mehrmaligem Fluchen mit Superkleber zusammengeklebt. Einen Tag nach dem Verkleben der Antennen kommt mir die Erkenntnis, daß es auch Superkleber-Gel gibt, mit dem das wohl leichter gegangen wäre, weil dann der Klebetropfen nicht so schnell verrinnt, naja...

Die Antennenhalterungen werden gerollt, bzw. gefaltet und am Bug angeklebt, ich habe auch noch das Fixierstück aus Draht nach innen so verlängert, daß ich es durch ein vorgebohrtes Loch in den Innenspanten (der Bug ist innen voll durchspantet) schieben kann. Das gibt der Anlage noch mehr Halt.
Die geklebten Antennenteile schiebe ich nur in die Halterungen und klebe sie nicht fest, die Rollen habe ich zuvor schließlich straff genug gerollt, damit nichts wackelt oder dreht. Falls mir eines Tages ein geklebtes Antennenteil irgendwie runtergeht, kann ich nun leicht den einzelnen Antennenteil rausnehmen und reparieren.

28Messerschmitt Bf-110G4 Halinski 04_95 01.jpg

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23.04.2006
Und so sieht sie dann aus:
die Messerschmitt Bf-110 G-4 von Halinski

Gesamtbauzeit: ca. 75 Arbeitsstunden

Alles in allem hat mir das Modell beim Bau sehr viel Spaß gemacht, auch wenn es ein älteres Halinski Modell ist, das auch seine kleinen Macken hat und noch nicht so detailliert ist wie neuere Modelle.
Insgesamt aber ein sehr schönes Modell, bei dem die Paßgenauigkeit gut in Ordnung ist. Die Bauweise ist stellenweise etwas seltsam, aber ich bin auch mit diesen Eigenheiten ganz gut zurechtgekommen.

Weitere Bilder des Modells gibt es in der Galerie.
Zu den Modellbildern...