Hallo und Willkommen zum Baubericht der Bf-110G-4 von
Halinski!
Ich habe mich für den Bau dieses Modells entschieden, weil es eine für mich sehr interessante Variante dieses Flugzeuges darstellt. Hier nun zu den Eckdaten des Modells: Teile: 381 Anleitung in polnisch und englisch (!) |
|
Hier die Rückseite des Covers, die Abbildung
sollte mir beim Bau noch eine große Hilfe sein, da die restlichen
Skizzen eher dürftig ausgefallen sind.
Zur Geschichte dieses Flugzeuges: ...klingt ja interessant und etwas außergewöhnlich, also habe ich mich entschlossen, das Modell mit der "Schrägen Musik" zu bauen. Weiters interessant fand ich auch die riesige Liechtenstein-Radaranlage im Bug, also los gehts mit dem Bau... |
|
Für Flugzeuge ist der Rumpfaufbau des Modells etwas
ungewöhnlich, ähnlich wie bei einem Schiff wird zuerst das
Skelett komplett gebaut, am besten mit 2 mm Karton. Die Außenhaut
wird dann im Anschluss darübergezogen. Na, wenn das hoffentlich
keine Verschiebungen auf die Gesamtlänge gibt...
|
|
Hier nochmal das Skelett, das irgendwie an Fischgräten
erinnert von hinten....
|
|
Ich selbst habe das Skelett mit 1,2 mm Karton gebaut,
das hat mir zum Ausschneiden schon gereicht (bin halt doch ein fauler
Hund...) und hab mir aus dünnem Papier gleich Verbindungslaschen
ausgeschnitten, damit die Rumpfteile schön aneinander gefügt
werden können.
|
|
Die Rumpfteile habe ich dann unten mit einer Lasche
zusammengeklebt, also nicht das Skelett direkt ummantelt, wie es vorgesehen
ist (offenbar sind unten keine Laschen als Verbindung vorgesehen, da
der dicke Karton diese Aufgabe übernehmen soll).
Nachdem der Kleber getrocknet ist, habe ich die konusförmigen Rumpfteile über das Skelett geschoben und so zusammengepasst - und siehe da, entgegen meiner Erwartungen passen sie perfekt zueinander. Die Verbindungslaschen konnte ich weglassen, das bisschen Karton zwischen den Rumpfteilen hat tatsächlich genügt. Bisher gabs auch keine Verschiebungen. |
|
...tatsächlich gabs dann doch eine kleine Verschiebung
beim vorletzten (dem längsten) Rumpfteil. Die Spanten lagen aufgrund
des langen Mittelspants zu weit auseinander (mindestens 5 mm!).
Also musste ich vor dem Zusammenkleben den Mittelspant kurzerhand auseinander schneiden und ein schönes Stück kürzen. Da aber die Endspanten sehr gut passen, ist die Angelegenheit auch kein Problem, der langgezogene Rumpfteil übernimmt mühelos die Aufgabe des Mittelspants im hinteren Bereich und hält den Rumpf. Im Mittelteil wird nun ungewöhnlicherweise ein dicker, leicht nach oben gebogener Draht eingezogen (statt des üblichen Kartonspants), der die Flügelkonstruktion halten wird. In der Mitte habe ich ihn sicherheitshalber mit Papier umrollt und verklebt, damit er sich später nicht verschiebt. Wichtig ist die Wahl des Drahtes, er muß später die Flügel bzw. das ganze Modell tragen, soll sich also nur sehr schwer verbiegen lassen. |
|
Auch die Nase ist etwas ungewöhnlich zu bauen,
hier werden vier in sich gerollte und geformte Segmente über die
vordere Spantenkonstruktion zur stumpfen Nase zusammengesetzt. Nachdem
das ohne Retuschieren nicht so toll aussieht, habe ich mit feinem Schleifpapier
und Wasserfarbe etwas nachgeholfen.
Interessanterweise reflektiert die Wasserfarbe den Blitz des Fotoapparates anders als die Original Druckfarbe des Modells, so daß man auf dem Foto genau die bemalten Stellen sieht. Im Original bemerkt man den Unterschied übrigens kaum... |
|
Als nächstes kommt die Cockpiteinrichtung dran.
Da die Bf-110 G4 ein frühes Halinski Modell ist, lässt sie
sich mit neueren Standards nicht vergleichen...
Leider kam das neuere Me-110 Modell von Halinski erst heraus, als ich die Haube schon draufmontiert hatte, sonst hätte ich mich doch glatt dazu hinreissen lassen, die Cockpiteinrichtung mit ein paar der "neuen" Teile aufzupeppen. |
|
Nun kommen die beiden Kanonen für die "Schräge
Musik" dran, die werden aus dünneren Papierteilen gerollt
und zusammengeklebt und im Anschluß mit zwei Drahtteilen im hinteren
Teil des Cockpits in einem steilen Winkel angebracht - ich hab sie aber
erst fixiert, als ich die Cockpithaube montiert habe, damit sie auch
an der richtigen Stelle für die Öffnungen stehen...
|
|
Hier nochmal der komplette Rumpf ohne schräger
Musik und Haube, zur Zeit sieht das Modell noch ein wenig wie eine Forelle
aus...
Danach habe ich die Cockpithaube montiert, sie besteht aus mehreren Teilen und muß innen bemalt werden, da es keine eigenen Innenteile für die Verstrebungen gibt. Für die Haube habe ich dünne Overhead-Folie verwendet, das hat eigentlich ganz gut funktioniert. Im hinteren Teil bin ich etwas ins Schwitzen geraten, da er im unteren Bereich keine Strebe hat und somit schwer an den Rumpf anzukleben war. |
|
Jetzt gehts zügig weiter!
Die Heckkonstruktion läuft eigentlich standardmäßig ab und passt ganz gut, es gibt für die Anschlusstelle eine Verkleidung, die man durch ein breiteres, längeres Stück gleicher Farbe ersetzen sollte, bei mir waren jedenfalls die offenen Stellen etwas größer als geplant und somit habe ich etwas mehr verkleidet. Für die Flügel wird eine richtig massive Innenkonstruktion gebaut, die anständig geschliffen werden will, damit alles straff und schön und vor allem gerade zueinander passt. |
|
Für die Positionslichter an den Flügelenden
verwendet man Stecknadeln mit bunten Köpfen, damit erzielt man
einen guten Effekt...
|
|
Und schon sind die Flügel montiert - hat man das
Drahtmittelstück gut eingepasst, gibts mit dem Ausrichten der Flügel
keinerlei Probleme.
Auch die Flügelverkleidung am Rumpfanschluß lässt sich gut anbringen. Der Bau des Modells macht wirklich Spaß! |
|
Von vorne sieht man die gute Symmetrik.
|
|
Noch eine Ansicht - "im Flug" sozusagen...
|
|
...und von oben.
Man kann schon die ganz imposante Größe des Modells erkennen. |
|
Als nächstes kommen die Motorgondeln dran. Die
werden wieder nach dem gleichen Prinzip wie der Rumpf gebaut: Skelett
bauen und ummanteln.
Nur - diesmal passt die Aussenhaut ganz und gar nicht auf die Spanten, die Spanten sind zu klein, also kommen diesmal die selbstgeschnittenen Laschen zum Einsatz. Trotzdem fehlt am Schluß einiges, die Naht an der Unterseite ist nicht sehr schön, weil immer noch viel fehlt und die Teile zueinander auch nicht gut passen. Ich habe jedenfalls alle Fehler auf die Unterseite geschoben, schließlich werden dort noch die Kühler montiert und kaschieren dann die hässlichen Stellen. |
|
Von oben sieht sie schon ganz gut aus...
|
|
...während man von unten die schlechten Nähte
und die schlecht zueinander passenden Segmente der Gondeln sieht, mit
den Kühlern solls ja wieder schöner werden...
|
|
...als nächstes kommen dan die Anbauteile dran:
Kühler, Flammenvernichter etc.
|
|
Hier werden schon mal die Röhrchen für die
Auspuffanlage, bzw die Flammenvernichter gedreht, schließlich
soll sich der Nachtjäger ja nicht durch verräterische Flammen
aus den Auspuffen verraten...
|
|
Während die Röhrchen trocknen, bringen wir
die Anbauten an der Unterseite an, die Streben in den Fahrwerkschächten
werden lackiert, auch die nicht so schönen Nähte an den Motorgondeln
konnte ich so etwas kaschieren.
|
|
Nachdem die Fahrwerkschächte innen nicht verkleidet
sind, müssen sie komplett ausgemalt werden, leider ist mir da die
Farbe seitlich etwas ausgerutscht - wieder was zum Ausbessern...
|
|
Die Flammenvernichter werden nach Schema nun ausgeschnitten
und zusammengeklebt, natürlich brauchts da nun noch einiges an
Farbe. Innen habe ich die Röhrchen natürlich schwarz angemalt.
Aufpassen muß man dann beim Anbringen der Flammenvernichter, drei von ihnen laufen auf der Flügeloberseite aus, einer von ihnen (rechte Motorgondel innen) auf der Unterseite. |
|
Die Auspuffröhrchen habe ich aus Kabelverkleidung
angefertigt (vorgesehen sind Drahtschablonen). Kleine Stückchen
habe ich schräg abgeschnitten und angeklebt.
|
|
Anschließend wurden sie noch vorsichtig angemalt,
die gesamten Flammenvernichter sind jedenfalls auch optisch und farblich
eine interessante Ergänzung des Modells.
|
|
Das Fahrwerk ist durch seine stabilen Streben (wieder
den stärkeren Draht verwenden) gut zu montieren und hält auch
sehr fest durch seine Verankerung im Flügelhauptspant.
Die Räder fertige ich mit Profil - zwischen die Kartonscheiben lege ich immer eine kleinere Papierscheibe, damit Rillen bleiben. Mit dünnem Balsaholz funktioniert diese Radvariante noch besser, da das Holz beim Schleifen nicht einen so starken Grat in die Rillen wirft. |
|
Die Propeller sind ursprünglich nicht als drehbar gedacht, mit zwei Stecknadeln und wenig Extrakarton lässt sich das allerdings ändern, man muß nur gut die Mitte der runden Spanten durchlochen. Nach den Propellern kommen nun nur noch die ganzen Rumpfantennen
an das Modell, vor allem die Radaranlage im Bug wird nach Schablone
gefertigt. Die Antennenhalterungen werden gerollt, bzw. gefaltet und am Bug
angeklebt, ich habe auch noch das Fixierstück aus Draht nach
innen so verlängert, daß ich es durch ein vorgebohrtes
Loch in den Innenspanten (der Bug ist innen voll durchspantet) schieben
kann. Das gibt der Anlage noch mehr Halt. |
|
Und so sieht sie dann aus:
die Messerschmitt Bf-110 G-4 von Halinski Gesamtbauzeit: ca. 75 Arbeitsstunden Alles in allem hat mir das Modell beim Bau sehr viel Spaß gemacht,
auch wenn es ein älteres Halinski Modell ist, das auch seine
kleinen Macken hat und noch nicht so detailliert ist wie neuere Modelle. Weitere Bilder des Modells gibt es in der Galerie. |