Herzlich willkommen zum Baubericht der Kawasaki Ki-45
Toryu von Fly Model (Nr. 40) in 1/33
Zum Modell: Es handelt sich hier um einen relativ einfachen Bausatz, Cockpitdarstellung ist gut aber einfach, die Klappen sowie die Motorzylinder werden nicht extra dargestellt, Fahrwerksschächte gibt es, aber auch recht simpel. Das Plus des Modells liegt im sehr guten Druck und in der originellen Farbgebung, ein hübsches Fleckentarnschema. |
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Begonnen wurde mit dem Rumpf, der nach der Spant-an-Spant
Methode (Salamiwurst-Methode) konstruiert ist.
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Das Cockpit wurde gleich in den entsprechenden Rumpfteil
eingebaut.
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Nicht schrecken, bei der Farbe, die zum Kantenfärben
verwendet wurde, die ist nur durch den Blitz auf den Bildern so anders,
im Original entspricht sie der richtigen Farbe.
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Der Steuerknüppel ist als Schablonenteil ausgeführt.
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Das Cockpit ist schnell zusammengezimmert, es folgt
ein Rumpfteil, der nach oben mit einem geraden Spant abgedeckt ist,
auf den die "Schräge Musik" (Schräg nach oben feuernde
MG's, um sich den Bombern in einem Winkel von unten zu nähern,
wo die Abwehrbewaffnung am schwächsten war) angebaut wird.
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Hier stehe ich vor einer Schwierigkeit, nämlich
wie der Spant eingebaut wird. Das ist leider aus den Baubegleitungen
nicht ersichtlich...
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Den Nachbauern sei es verraten, die aufgemalten Munitionsgurte
verlaufen in Richtung Cockpit und nicht in Richtung Heckschießstand,
wie von mir anfangs vermutet. Auf dem Bild sieht man, daß der
Schaden schon passiert ist, der Spant und gleich auch die Schräge
Musik sind montiert - erst bei der Kanzel wird mir dieser Fehler auffallen.
Ein Fehler, der offensichtlich auch einem amerikanischen Kollegen passiert ist, wie ich später beim Internetsurfen feststellen konnte (die Seite gibts inzwischen leider nicht mehr im Netz). |
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Hier sieht man außerdem auch einen leichten Versatz
bei dem roten Streifen, der sich von mir leider nicht korrigieren ließ.
Die Oberkanten der Teile waren in Ordnung, nur bei dem roten Streifen
ergibt sich eine Kante. Wahrscheinlich ists ein Druckfehler, vielleicht
liegts aber auch einfach an mir...
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Wir kommen nun zum Clous des Modells, das MG des Heckschießstandes
kann man nämlich beweglich bauen.
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Das erfordert etwas Fingerspitzengefühl, gut gebogenen
Draht und Superkleber, mit dem man die entsprechenden Teile tränkt
und verstärkt.
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Ich hab zwar etwas geflucht, wahrscheinlich werde ich
das MG auch nie wirklich bewegen, aber der Erbauer freut sich schließlich,
wenns funktioniert. Hier ausgefahren...
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...und hier eingezogen.
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Der Rumpf ist nun bis aufs Heck fertig.
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Weiter gehts mit dem Heck, wie gesagt durch fehlende
dargestellte Klappen auch keine Hexerei.
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Bei den Verkleidungen sieht man leider ein bisschen
die Anzeichnungslinien, die ich dann mit etwas Wasserfarbe sehr gut
kaschieren konnte.
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Hier das Heck fertig von hinten.
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Nächste Baugruppe: Die Cockpitkanzel.
Es gibt auch eine fertige tiefgezogene Kanzel für den Bausatz. In diesem Fall habe ich gerne auf sie verzichtet, bei so einem stark verstrebten Cockpit ist mir die Variante mit hinterklebter Folie einfach lieber. Also, Innenteile bemalt, Folie ausgeschnitten und draufgeklebt. Achtung, immer auf der Unterseite nicht ganz abschließen mit der Folie, denn Papier auf Papier klebt natürlich besser. Aufpassen auch beim anschließenden Runden der Kanzel wegen des Verzugs, also am besten runden, wenn der Kleber noch nicht ganz trocken ist sondern noch zäh. |
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Man sieht nun auch das Problem der Schrägen Musik,
das ich vorher angesprochen habe und nun feststellen musste: Die Schlitze
für die MG's sitzen nun zu weit hinten (eigentlich sitzt das MG
nun zu weit vorne), also hab ich das Cockpitdach ein Stückerl weiter
aufgeschnitten als vorgesehen.
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Mich ärgerts im Prinzip, daß ich das nicht
vorher durchblickt habe, als ich den Spant eingebaut hab.
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In Wirklichkeit merkt das aber kaum wer, solange ich
nicht extra darauf aufmerksam mache, naja...
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Weiter gehts mit den Flügeln, hier ist eine einfache
Innenspantkonstruktion vollkommen ausreichend, die Flügel passen
perfekt und sitzen gut. Zu dieser Baugruppe gibt es nicht viel zu sagen...
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Innen habe ich die Flügel an der Stelle der Scheinwerfer
angemalt und mit Folie hinterklebt.
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Hier die montierten Flügel...
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...und das Ganze aus der Ansicht von hinten.
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Danach die Flügelansatzverkleidungen angebaut.
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Auch diese lassen sich sehr gut verarbeiten und somit
sind die Flügel schon komplett (bis auf die Motorgondeln).
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Auf die Unterseite kommt noch ein MG (ausschneiden und
versenkt einbauen), welches auch keine Probleme darstellt.
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Sieht schon fast fertig aus, ist es aber noch lange
nicht.
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Weiter gehts mit den Motorgondeln.
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Die Vorderteile mal angefertigt und anprobiert.
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Seitenansicht in diesem Bauzustand.
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Und die Unteren Segmente angefügt (mittels Laschen)
und am Flügel verklebt, die Oberseiten sind passgenau und lassen
sich ebenfalls gut am Flügel ansetzen.
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Innen werden die Böden der Fahrwerksschächte
(Teile 0) zuvor mit eingeklebt - Achtung! Die Teile 0 sind am Bogen
verkehrt beschriftet! L ist in Wirklichkeit der rechte Teil und P der
linke! Hier bin ich leider auch drauf reingefallen, ist mir leider erst
beim Einbau des Fahrwerks aufgefallen.
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Zuerst müssen nun die Schächte geöffnet
werden (mit dem Skalpell ausgeschnitten). Der Bausatz sieht nun nichts
weiteres vor.
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Damit man aber die Laschen innen nicht so sieht, habe
ich die Schächte innen mit Papier ausgekleidet und bemalt. Auch
die Klappen habe ich auf dünnes Papier aufgeklebt und innen bemalt.
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Das Fahrwerk wird wie üblich mit Drahtschablonenteilen
angefertigt und mit den Fahrwerksteilen umrollt. Auf den Bildern seht
Ihr deutlich, daß die Markierung für die Fahrwerksbeine verkehrt
wäre (weil eben die Teile 0 vertauscht sind), somit habe ich sie
mit Farbe abgedeckt und die Beine richtig gesetzt (ich habe die Fahrwerksstellung
auch noch richtig anhand einer älteren Ausgabe von "Klassiker
der Luftfahrt" recherchieren können, um sicher zu gehen).
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Somit wären wir beim aktuellen Status des Modells.
Nun gehts mit den Rädern weiter, damit fehlen danach nur noch die
vorderen Motorblöcke samt Propellern und ein paar kleinen Anbauteilen
wie Antennen.
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Ich habe die Räder nicht mit Kartonscheiben gemacht,
sondern Balsaholz (1mm stark) verwendet. Mit einem Kreisschneider lassen
sie sich gut schneiden und beim Schleifen gibts nachher keinen Grat.
Zwischen die Balsaholzscheiben hab ich kleine dünne Papierscheiben
geklebt, somit ergibt sich dann automatisch so etwas wie ein Reifenprofil.
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Das Heckrad habe ich nicht wie vorgesehen mit dem Draht
"durch die Mitte umschlungen", da ich gehärteten Stangendraht
verwende (soll ja gut stehen später) und der lässt sich so
nur sehr schwer verbiegen.
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Somit habe ich das Heckrad einfach aufgesteckt, das
sieht man später eh nicht (und rollen lasse ich den Flieger sowieso
nicht) und ist stabil.
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Anschließend hab ich die Räder und Klappen
montiert. Voilá!
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Eine kleine Schwierigkeit ist leider noch aufgetreten,
ein Rumpfspant hat leider begonnen, sich in seine Schichten aufzuteilen,
das kann bei der Spant-an-Spant Methode passieren (wahrscheinlich wenn
der Karton nicht optimal ist).
Aber im großen kein Problem, Skalpell genommen und Segmente auseinandergeschnitten und neu zusammengeklebt. Passt wieder! |
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Soda, jetzt habe ich mich an die Motoren gewagt und
ich sah jetzt schon, das war unerwartet harte Arbeit!
Alles sieht noch ganz passabel aus, die Teile werden wie Rumpfteile ausgeschnitten, verspantet und mit Laschen versehen... |
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1. Ärgernis - ausgerechnet der Spant, auf den die
Zylinder graphisch aufgedruckt sind, erweist sich als viel zu klein.
In dem Fall hilft mir die alte Methode weiter, die schon bei manchem
G.E.L.I Klagenfurt gut geholfen hat: einen dünnen Papierstreifen
schneiden und rundherum wickeln und ankleben - bei dieser Ungenauigkeit
musste ich glatte drei Lagen Papier (Abfallpapier vom Bogen) aufbringen!
Danach wird der weiße Rand eingefärbt, schließlich
sieht man den Spant!
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Teil 28c - der lange Streifen, sollte enggewickelt werden
und an jedem Ende mit Spanten versehen werden?
Vielleicht hab ich was falsch verstanden, aber irgendwie kann das alles nicht so funktionieren. Wenn man den Teil eng rollt, wird die Rolle zu dünn und Spanten könnte man sowieso keine einsetzen. Wenn man den Teil am Spant abwickelt und das unnötige wegschneidet, kriegt man zwar einen schönen Zylinder, aber es bleibt ein weißer Streifen frei...ich habs dann so gemacht und den Streifen eingefärbt. |
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Last but not least, das letzte große Ärgernis
hier: die vordersten Teile der Motorgondeln passen nicht drauf, Nachmessen
ergibt, daß hier glatte 2mm auf den Rumpfteil fehlen!
Ich glaub jetzt nicht, daß ich so falsch gebastelt hab, daß ich so einen argen Unterschied krieg und finde das sehr seltsam - trotzdem zweifle ich an meinen Fähigkeiten... |
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Schließlich gings mit frischem Elan weiter, zuerst
mal den Rumpfteil aufgeschnitten und ein Stück eingesetzt. Die
Zylinder (Teil 28c) hab ich auf den Zylinderspant aufgeklebt und von
hinten eine Nadel durchgeschoben und fixiert. Somit kann ich dann vorne
die Spinner gut beweglich aufsetzen.
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Das Bild zeigt die fertig montierte Motorgondel samt
Auspuff und Kühler. Mit vorsichtigem und vorausschauendem Hantieren
bin ich letztendlich doch noch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis
gelangt. Die Innenseiten vorne beim Motor habe ich wieder mit Papier
ausgekleidet, damit man die Innenlaschen nicht sieht. Dazu habe ich
mir die vorderen Motorgondelteile eingescannt, grau eingefärbt
und schließlich auf die Innenseite über die ganzen Laschen
geklebt - hat gut funktioniert und musste nicht mal nachgefärbt
werden.
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Dieses Bild zeigt eine gnadenlose Nahaufnahme und zeigt
leider viel zu viele Teile, die schlecht passen (oder ich schlecht verbaut
hab?) und von mir nicht gut genug kaschiert wurden. Das traurige Highlight
ist der vordere Teil der linken Triebwerksgondel, bei dem ich offensichtlich
zu wenig eingestückelt hab und der somit immer noch schlecht passt
- leider sieht man die Lasche durch...
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Auf diesem Bild seht Ihr den momentanen Bauzustand des
Modells, ein Gesamteindruck, der für vieles entschädigt. Trotzdem
denke ich, muß ich noch an manchen Basteltechniken meinerseits
feilen.
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In die Spinner habe ich vorne einen zusätzlichen
Spant eingebaut, mit kleinem Loch in der Mitte, die Propeller sollten
ja schön gerade, aber doch beweglich auf den Motoren sitzen. Der
hintere, abschließende Spant hat (oh Wunder) mal wieder nicht
gepasst. Nachdem es aber ein normaler runder Spant ist, ist ein neuer,
größerer mittels Kreisschneider schnell ausgeschnitten und
montiert.
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Vorne an den Spinnern ist noch ein kleines Röhrchen.
Dank des G.E.L.I Klagenfurt 1:200 Exkurses übers Papierspalten
auf www.kartonbau.de
war dieses Röhrchen auch gut und einfach in der passenden Stärke
schnell gerollt. Die Propellerblätter werden mittels Zahnstochern
fixiert, ich hab sie aber vorher zusammengeklebt und den Zahnstocher
erst nachher hineingeschoben und verklebt, dann drückt es die Form
nicht so raus und die Kanten schließen auch schön gerade
miteinander ab.
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Noch ein kleines Ärgernis: Ich hab mir für
gutes Geld Takelgarn zugelegt und an der Antenne montiert. Was soll
ich sagen? Der Garn war so bockig und auch mit befeuchten nicht glatt
zu kriegen. Mit simplem handelsüblichem Zwirn (dünnes Gummiband
wäre noch besser wie ich inzwischen erfahren hab) hätte ich
das besser hingekriegt.
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Schließlich steht sie nun fertig da. Das Endergebnis
gefällt mir ganz gut, auch wenn ich weiß, wo die Fehler sind
(die, die ich gemacht habe und die, die der Bausatz hat).
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Fazit: Ein schönes Modell mit ein paar kleinen
Tücken wie kleinen Passungenauigkeiten, Farbverschiebungen unter
den Rumpfteilen und nicht ganz umfassenden Schemas und Skizzen, die
leider ein paar kleine Fragen offen lassen.
Trotzdem ist das Modell für geübte (!) Anfänger geeignet, weil es nicht sehr viele Teile hat. Meine Bauzeit betrug geschätzte 60 - 70 Stunden. Weitere Modellbilder gibt es in der Galerie. zu den Galeriebildern... |