Willkommen beim Baubericht des
österreich-ungarischen Torpedobootes 98M! Ich hab mich für dieses Modell entschieden, weil es relativ wenige Teile hat, nämlich 321 plus die Schablonenteile, trotzdem ist es ein Vollrumpfmodell und Detaillierung und Druck sehen sehr gut aus. Außerdem ist es ein österreichisches Schiff, von denen gabs ja nicht allzu viel, halt aus Zeiten, wo Österreich noch Zugang zum Meer hatte. Das Modell wird eine Länge von 30 cm haben, zusätzlich gibts einen kleinen Ätzsatz mit Kleinteilen, den ich mir zugelegt habe und wenn man das Modell bei Slawomir bestellt, gibts auch eine Übersetzung der Bauanleitung dazu. Alle Teile des Modells (inklusive Schablonenteile) finden auf zwei A4-Seiten Platz. |
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Das Modell fängt natürlich mit
dem Gerippe an, bei einer Größe von 30 cm hält sich die
Spantenschneiderei des 1mm dicken Kartons auch in Grenzen, trotzdem war
ich schon eine Zeit lang damit beschäftigt und erstarre nun in Ehrfurcht
vor denjenigen, die ein wirklich großes Schiff gebaut haben.
Das Spantengerüst habe ich dann zusammengesetzt und an den Übergängen verdünnten Wiccoll mit dem Pinsel nicht gerade sparsam aufgetragen. Die Methode scheint mir so ganz gut zu klappen. |
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Als nächstes habe ich das Gerüst
etwas geschliffen, damit die Kanten und Übergänge zwischen den
einzelnen Spanten schön fließend sind.
Die Schleifarbeiten habe ich mit einer Schleiflatte gemacht, das funktioniert bei kleinen Schleifarbeiten ganz gut. Falls ich mal ein großes Schiff baue, muß wahrscheinlich ein größeres Schleifkaliber her. |
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Und dann folgt schon die Beplankung des Unterwasserschiffs - im großen und ganzen recht passgenau... | ||
Damit alle Kanten gut gefärbt sind,
die Pfeile auf der Unterseite verschwinden und alles in einheitlichem
Ton ist, habe ich mich entschlossen, das ganze Unterwasserschiff anzumalen
- gute Idee, schlechte Ausführung, wie sich bald zeigen wird. Noch bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden,...noch... |
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Ich verwende beim Kartonmodellbau
eigentlich immer Wasserfarben, was sich beim Kantenfärben und bei
diversen Kleinbemalungen auch bewährt hat. Wenn man mal ein wenig über sein Ziel hinausmalt, hilft gleich ein leicht angefeuchteter Finger, um den Patzer wegzumachen solange er frisch und klein ist. In diesem Falle kehrte sich das - oh Schreck - ins Gegenteil um. Ich montier fröhlich die Bordbeplankung, greif natürlich das Unterwasserschiff an, fummel bei dem Schiff herum...schlechte Idee, wenn man mal feuchte Finger kriegt. Der Fingertapper war dann nicht mehr zum Wegwischen! Ich habe dann nochmal in den Farbkasten gegriffen und die Stelle mit dem passenden Grauton retuschiert. Man siehts zwar ganz wenig, es geht aber eventuell als Alterungsspur durch (durch den Blitz ists auf den Bildern weit extremer als im Original). |
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Die Bordbeplankung habe ich übrigens
auch mit verdünntem Wiccoll aufgeklebt (Teile vorgerundet, Wiccoll
auf die Teile und dann wie eine Tapete aufs Gerippe gepappt). Das hat
funktioniert, aber ich bin nicht hundertprozentig von dieser Methode überzeugt. Desweiteren habe ich noch die groben Deckaufbauten gemacht. |
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Das mit dem Weißleim bei
der Beplankung ist ja nochmal bei dem Modell gutgegangen, weil es ja nicht
sehr groß ist. Die Spanten haben sich gottseidank nicht durchgedrückt.
Beim nächsten Schiff wird aber definitiv der klassische Uhu für
diese Aufgabe verwendet.
Auch die Bemalung des Unterwasserschiffs werde ich sicher nicht mehr mit Wasserfarben machen, das Ergebnis hat man ja auf meinen Bildern gesehen. Deshalb habe ich nun das Unterwasserschiff mit seidenmattem Klarlack besprüht. Das Ergebnis war für mich sehr zufriedenstellend, die Nuancen der Wasserfarben sind sogar gleichmäßiger geworden und es hat nun einen schönen Glanz, genauso wie die Giftfarbe bei den Originalschiffen. |
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Nun waren die Schiffsschrauben, sowie das
Ruder dran.
Im Großen und Ganzen eine recht einfache Sache, bis auf die Größe, da alles bei dem Boot etwas klein geraten ist. Probleme machte auch das Papier, das sich beim Rollen in seine Lagen zerlegte, was aber mit etwas Kleber wieder zusammenfixiert wurde, sodaß noch schöne Röllchen draus wurden. Zum Rollen bei solchen Kleinteilen verwende ich übrigens mein Stiftenklöbchen (= u.a. ein Uhrmacherwerkzeug), in das man Draht in mehreren Stärken einspannen kann und somit ein super Rund- und Rollwerkzeug abgibt. |
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Natürlich wurde alles wieder schön
eingefärbelt, die Schiffsschrauben am Bogen sind in gelb gehalten,
mit Goldfarbe machen sie sich aber besser.
Das Ganze dann schön ausgerichtet macht eigentlich ein ganz gutes Bild her. Laut Zeichnung dürfte ich das Ruder einen Tick zu weit vorne angesetzt haben, ich hoffe, es merkt keiner. |
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Wieder ein paar Kleinigkeiten weiter, diesmal
habe ich meinen Ätzsatz zum ersten mal verwendet. |
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Ein paar Deckaufbauten sind dazu gekommen.
Alles eine rechte Fitzelarbeit, aber zu schaffen. Die Ankerkette habe
ich mir als Zubehörteil gekauft, leider habe ich die in der Größe
passenden Ankerkette nur in goldfärbig bekommen, also musste ich
sie erst lackieren.
Die Schablonenteile flößen mir noch recht Respekt ein, es sind viele Elemente die aus Draht zu fertigen sind, auch mit Zahnstochern werde ich sicher arbeiten. |
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An den Seiten waren einige Schablonenteile
zu fertigen, die Poller.
Nachdem die Dinger rund, klein und kurz sind, musste ich mir was einfallen lassen, Draht fällt aus, durchs Abzwicken hat er schiefe Kanten, geradefeilen kann man vergessen, weil sie zu kurz sind. Zahnstocher fallen auch aus, zu dick für diese Teile. Die Lösung war aus dünnem Papier (Zigarettenwuzelpapier)
dünne Röllchen zu rollen. Das hat dann super funktioniert,
eine kleine Rolle wurde gedreht, die dann in kleine Stückchen zerschnitten
und auf die passenden Stellen geklebt. |
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Dann kommen die Anker dran,
die hab ich glücklicherweise auf dem Ätzsatz drauf.
Das grüne Zeugs auf dem Bild nennt man Rodico, das verwendet der
Uhrmacher zum Entfetten und Reinigen von Teilen. Der Rodico ist eine
Art Knetmasse, man kann also damit auch an schwer erreichbare Stellen,
wenn man ihn richtig formt. Wenn er übrigens auf manchen Stellen
schon recht dreckig wird, knetet man ihn einfach mal durch und dann
ist er wie neu, das kann man sehr oft machen. |
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Als nächstes kommt die
Schifstoilette dran, die kann man - oh wunder - detailliert darstellen. Keine Ahnung, was sich der Konstrukteur gedacht hat, ausgerechnet das Klo detailliert darzustellen (bei der Brücke gibts keine Möglichkeit die Tür offen und mit Inneneinrichtung zu bauen), ich finds jedenfalls originell und habs natürlich geöffnet gebaut (nein, nicht zum Entlüften, sondern weils gut aussieht). Desweiteren kommt noch eine Winde aufs Boot. |
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...und zuguterletzt das erste Häuschen aufs Deck, die Fenster hab ich ausgeschnitten und von innen mit Folie verklebt, wie man schon anhand der Brücke sieht. | ||
Zunächst einmal ein paar Kleinteile angebaut bevor ich die Kabine drausetze, damit an den betreffenden Stellen kein Platzproblem auftritt (da ist die Reihenfolge - Bauen nach Nummerierung der Teile - mal etwas zu tauschen)... | ||
... und dann kommt die Kabine drauf, die Fenster habe ich wie erwähnt mit Folie gemacht, finde ich optisch schöner. | ||
Und dann kommen die Schornsteine dran, jetzt hat das Teil schon so ziemlich alles, was ein Schiff braucht. | ||
Da hab ich mal einige Schablonenteile gemacht, die Schornsteinpfeifen, ein paar Leitern und noch ein paar Dinge. Schablonenteile hat das Schiff genug, ich will auch nicht alle erst am Schluß machen. | ||
Anschließend habe ich die Rohre geformt. Bei den kleinen sind angenehmerweise 10 Stück statt der benötigten sieben auf dem Bogen. Nachdem nicht alle sehr schön geworden sind, konnte ich die paar Fehlversuche verkraften und weglassen. Wieder macht mir das Papier etwas zu schaffen, da es sich beim Rollen dieser fitzeligen Teile in seine Lagen zerlegt. |
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Dann kamen weitere kleine Teile dran, die
Steuerräder sind auf der Ätzplatine enthalten, die dünnen
Koni habe ich statt der Papierteile (zerlegen sich in seine Lagen...)
durch Zahnstocherspitzen ersetzt, die runden Teile obenauf sind Stecknadelköpfe,
die ich angefeilt (laut Schablonenzeichnung) und bemalt habe. Lochzange
und Lochpunzen (1,5 mm) leisten mir hier wertvolle Dienste. |
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Da hätten wir mal das Beiboot und die zwei Mg's, somit haben wir quasi alle Papierteile verbaut, vom Bogen selbst fehlen nur noch die Rettungsringe, die Flagge und vier kleine Fitzelteile, die noch außen dran kommen. | ||
Ein kleines rundes Relingstück habe
ich schon montiert, dazu noch die Leiter samt Niedergang. Ich hab mir gedacht, ich bin besonders schlau und hab die Ätzplatinen von Reling und Leitern mit Sprühlack in Hellgrau (hab den optimalen Farbton erwischt!) komplett behandelt. Und dann...bei der Montage platzt die ganze Farbe wieder ab. Mist! Entweder hab ich die Platinen nicht genug entfettet oder (wahrscheinlicher) die falsche Farbe gekauft. Jetzt hab ich mal die Reling montiert und werde sie halt nachher nochmals anpinseln. |
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Jetzt habe ich mal die Reling oben angebracht und die Leiter vom Ätzsatz montiert. Die Reling ist ein Laserteil von Answer, das funktioniert ganz gut, vor allem beim oberen Teil muß man die Streben etwas anders setzen, damit in den Eckpunkten ein Pfeiler sitzt. Das funktioniert mit der Lasercutreling und einem scharfen Skalpell wirklich gut, eingefärbt wurde die Reling mit Wasserfarbe (natürlich mit wenig Wasser). | ||
Auch hinten wurde eine kurze abgeschnittene Reling montiert. | ||
Schließlich habe ich noch die normale
Reling montiert. Die Laserteile bestehen prinzipiell aus grauem Karton,
sogar im gleichen Farbton wie das Grau des Schiffes, nur leider gehts
doch nicht ohne Anmalen, denn durch den Laser sind die feinen Teile eher
braun geworden. Als Rostspuren gehen die nicht mehr durch, also wieder
Anmalen mit Wasserfarbe. |
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Nun die Rettungsringe, die Masten und noch ein paar Drahtschablonenteile montiert. | ||
Die Masten sind allesamt aus blauhartem Stangendraht. Superkleber sorgt für die notwendige Fixierung der Drahtteile. | ||
Die Ausleger des Schiffes sind kleine graue Plättchen, darauf sollte man die Drahtgalgen montieren. Nachdem ich nicht viel Vertrauen in diese einfache Konstruktion hatte, hab ich noch ein Querteil am Draht gebogen, das ich in die Seitenwände stecken kann, das Plättchen hab ich mir eingescannt und ein zweites mal ausgedruckt, damit ich es oben und unten am Draht befestigen kann. Diese Konstruktion war dann echt kein Problem, Löcher in die Seitenwände gebohrt, Ausleger reingesteckt - fertig. | ||
Mehr Probleme hatte ich mit der Takelung. Ich hab Takelgarn von Krick benutzt und Superkleber. Leider hat der Garn den Superkleber aufgesogen wie nix und somit wollte er nicht an den Masten halten und auch nicht an anderen Garnstücken. Eine Kombination aus normalem Uhu und nachher nochmals mit Superkleber fixiert hat dann geholfen, aber ich hab geflucht und an einer Stelle des Mastes befindet sich nun mehr Kleber als notwendig. | ||
Schließlich war es soweit, das Torpedoboot
ist fertig! Am Samstag, 01.30 Uhr nachts (eigentlich Sonntag) hab ich das Werkzeug beiseite gelegt und konnte nun mein Schiff bewundern. Weitere Modellbilder gibt es in der Galerie. zu den Galeriebildern... |