Kommentar des Erbauers, Lothar Schüter:
Dieses Diorama zeigt zwei Bogendeckungen der Typen 1 und 2A wie sie bei den
Luftstreitkräften der NVA/DDR und den sowjetischen Luftstreitkräften
auf Militärflugplätzen gebaut wurden. Wie ich bereits ankündigte,
habe ich zum Bau dieses Dioramas als Vorlage den ehemaligen NVA-Flugplatz in
Peenemünde ausgewählt, auf dem das JG-9 stationiert war. Die auf der
linken Seite des Dioramas zu sehende Bogendeckung (Nr. 8) ist die, welche den
Typ 1 darstellt und die auf der rechten Seite befindliche (die Nr. 9), zeigt
eine Bogendeckung des Typs 2A. Ich habe auch dieses mal den Frontbereich unterschiedlich
gestaltet, da er von der Örtlichkeit und den Anforderungskriterien bestimmt
wurde. Beide Bogendeckungen zeigen im Front- und Außenbereich die Anordnung
von Arbeitsräumlichkeiten für das flugtechnische Personal. Im Innenbereich
ist ebenfalls die Skelettstruktur der Stahl- und Betonbauweise zu erkennen.
Ich habe beide Bogendeckungen mit je 3 Beleuchtungsreihen (Leuchtstoffröhren)
ausgestattet wie sie auch am Original vorhanden waren. Eine befindet sich mittig
an der Decke und je eine links und rechts am Innenwandbereich. Beide Bogendeckungen
verfügen auf dem Boden im Innenbereich über Führungsschienen
(schwarz/gelb gekennzeichnet) die in der Spurweite den jeweiligen Flugzeugtypen
angepasst waren. Im Original gab es sogar Verlängerungen für diese
Führungsschienen die ein ordnungsgemäßes Einspuren des Flugzeuges
bereits vor der Bogendeckung ermöglichten. Diese Verlängerungen waren
mit Stehbolzen versehen und konnten in dafür vorgesehene Öffnungen
im Boden positioniert werden.
Den Innenbereich beider Bogendeckungen habe ich weiterhin mit Details wie Beschriftungen
zum Brandschutz, Feuerlöschern an entsprechenden Positionen, Schlauchanschlüssen
zur möglichen Brandbekämpfung, Schaltkästen für die Stromversorgung
der Bogendeckungen und Flugzeuge, Schaltkästen für die technische
Wartung und Kontrolle der Flugzeugsysteme sowie die Bereiche des Abgaskanals
im hinteren Teil ausgestattet. Die Abgaskanäle habe ich im Innenbereich
mehr als nur angedeutet gebaut. Aus Platzgründen sind im Außenbereich
die Tore der Abgaskanäle in geschlossenen Zustand an der Rückseite
angebracht. Eine Komplettgestaltung der Abgaskanäle hätte eine Modellvergrößerung
der Bogendeckungen von ca. 10-12 cm zur Folge gehabt. Die Tore für beide
Bogendeckungen unterscheiden sich nicht von einander und entsprechen dem gebauten
Standart. Die Laufschienen für die Tore habe ich ebenfalls schwarz/gelb
gekennzeichnet. Eine Darstellung der im Boden eingelassenen Schienen für
die Tore, habe ich nicht vorgenommen. Mit dem Bau und der äußerlichen
Gestaltung der Tore habe ich auch die im Beton eingegossenen Ösen für
die Montage dieser vor Ort einbezogen. Die Nummerierung und Beschriftung entspricht
ebenfalls dem Original.
Beide Bogendeckungen weisen unterschiedliche Maße in der vorhandenen Grundfläche
auf, die der unterschiedlichen Typisierung geschuldet ist. Die Bogendeckung
die den Typ-1 zeigt, verfügt über eine größere Grundfläche
und konnte alle in den Luftstreitkräften der NVA/DDR geflogenen Flugzeugtypen
wie MiG-15, MiG-15UTI, MiG-17, MiG-17PF, MiG-19, MiG-19PM, MiG-21 (alle Versionen),
MiG-23, MiG-23BN, MiG-29 und SU-22 aufnehmen. Mit der Bogendeckung des Typs
2A habe ich eine GDF dargestellt, wo die Grundfläche eingeschränkt
ist, aufgrund der in den Innenbereich hinein gebauten Arbeitsräume. In
diese konnte z. B. nicht die MiG-29 untergebracht werden. Flugzeuge wie die
MiG-23 und MiG-27 oder die SU-22 konnten in diese Bogendeckung abgestellt werden,
da sie grundsätzlich mit der stark gepfeilten Tragfächengeometrie
in den Bogendeckungen abgestellt wurden. Beide Bogendeckungen befinden sich
an einen Hauptrollweg der nur eingeschränkt dargestellt ist. Die Befeuerung
der Rollwege habe ich beabsichtigt etwas dichter vom Abstand gestaltet, da es
das Gesamtbild positiv beeinflußt.
Die aufwendigsten Arbeiten zum Bau dieses Dioramas waren die Maßstabs
gerechte Gestaltung der einzelnen Bausegmente und -teile. Der Innenbereich mit
seiner Skelettstruktur der Stahl- und Betonbauweise erwiesen sich beim bauen
ebenfalls als sehr aufwendig, da die gebogenen Stahlträger einen nicht
unerheblichen Arbeitsaufwand erfordern. Beim verkleben und der farblichen Gestaltung
mußte ebenfalls auf die korrekte Aushärtung geachtet werden, da sonst
zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich wurden. Dieses Diorama werde ich
mit Utensilien ergänzen wie Zugangsleitern für die Flugzeuge, Regale
und Ablagen sowie Zugstangen und Figuren als Personal.
Beide Bogendeckungen sind im Maßstab 1:72 gebaut und sollen das passende
Ambiente für meine MiG- und Suchoi-Flugzeuge darstellen.
Die Bauunterlagen habe ich nach vorliegenden Fotos und Videoaufzeichnungen selber
gefertigt und im wesentlichen alles aus Karton gestaltet.