Kommentar des Erbauers, Lother Schlüter:
Das abgebildete Diorama zeigt eine Bogendeckung wie sie bei den Luftstreitkräften
der NVA/DDR verwendet wurden. Der Begriff "Shelter" war in den Luftstreitkräften
der soz. Länder umgangssprachlich nicht geläufig. So auch in der
NVA nicht. In der NVA wurden die Begriffe GDF und ODF verwendet. GDF steht
für "geschlossene Deckung für Flugzeuge"(gleich für
Bogendeckung) und ODF steht für "offene Deckung für Flugzeuge"(gleich
für Standflächen mit Splitterbox). Das Modell auf dem Diorama zeigt
eine Bogendeckung wie sie von den Typen 1 und 2A abgeleitet wurde. Die Bogendeckung
besitzt einen Vorplatz mit Zu- und Abrollweg angedeutet.
Ebenso sind die Befeuerung des Zu- und Abrollweges mit 4 Leuchten gekennzeichnet.
Die Lage des Modelles verweist auf ein bewaldetes Gelände. Die Tore der
Bogendeckung können innerhalb der Laufschienen im geschlossenen und geöffneten
Zustand gezeigt werden. Die Gestaltung der Tore weicht etwas von den Originalen
ab. Hier habe ich mich mehr von den Ausführungen des ehemaligen sowjetischen
Militärflugplatzes in Finow leiten lassen. Die farbliche Gestaltung der
Laufschienen für die Tore sowie der Führungsschienen auf dem Boden
des Innenbereiches - gelb und schwarz - entsprechen sicherlich den strengen
Regeln des Arbeits- und Unfallschutzes wie es sie zu DDR-Zeiten und ebenfalls
auch in der NVA gab. Leider kann in dieser Hinsicht, an den noch vorhandenen
Originalen, kein 100%tiger Nachweis erbracht werden.
Der Innenbereich der Bogendeckung zeigt die Skelettstruktur der Stahl- und
Betonbauweise sowie einzelne Details wie geöffneter Abgaskanal im hinteren
Bereich, die Beleuchtungsanlage und die Zugangstüren für Personen
im vorderen seitlichen Bereich, wenn die großen Tore verschlossen waren.
Die Grundfläche des Innenbereiches berücksichtigt die Abstellung
von Flugzeugtypen wie MiG-21, MiG-23, MiG-27, MiG-29 und SU-22. So wie sie
in den Luftstreitkräften der NVA zum Einsatz kamen. Die MiG-15, MiG-15UTI,
MiG-17 und MiG-19 passen natürlich auch in diese Bogendeckung. Auf der
Bodenfläche des Innenbereiches sind Führungsschienen zu erkennen,
die sich an der Spurweite der Hauptfahrwerke von den jeweiligen Flugzeutypen
orientierten. Damit sollte verhindert werden, das beim einrollen der Flugzeuge
in den Innenbereich der Bogendeckung, Beschädigungen an den Tragflächenenden
verursacht werden.
Diese Führungsschienen sind heute ebenfalls, an den noch vorhandenen
Originalen, nicht mehr vorhanden. Sie stellten wohl bei einer weiteren Nutzung
der Örtlichkeit, eine absolute Unfallgefahr dar. Wie ich bereits erwähnte,
ist am Modell ein Vorplatz mit dargestellt. Das war nicht die Regel sondern
die absolute Ausnahme. Es waren dann meist 2-3 Bogendeckungen an diese Fläche
angeordnet. Das Modell ist am Maßstab 1:72 ausgerichtet und gestattet
es, Modelle mit diesem Maßstab zu präsentieren. Dieses Diorama
habe ich auf Anfrage des Luftfahrtmuseums "August Euler" und seines
1. Vereinsvorsitzenden gebaut. Es wird also nicht bei mir verbleiben. Ich
werde zwei neue Dioramen präsentieren, welche die verschiedenen Bogendeckungstypen
zeigen werden und eine Standfläche mit Splitterbox.