Schwimmpanzer PZInz. 130
Teile: 1179 + 53 Schablonenelemente
Maßstab: 1/25
Länge: 17 cm

Eine originalgetreue Modellproduktion einer der skurrilsten Panzerkonstruktionen der Zwischenkriegszeit: polnischer Schwimmpanzer PZInz.130 in drei optionalen Bauzuständen des Fahrzeuges: Bauzustand vom Zeitpunkt der Militärschau vom 02. Oktober 1937; Bauzustand vom 8. November 1937 (Test-Gelände-Rallye „Herbst `37“) und Bauzustand für die Serienproduktion bei der Ursus-Fabrik als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Answer-Verlages (Kartonowe Hobby Nr.1 – Januar 2007) im Maßstab 1:25.

Anfang der 30er traf die polnische Regierung eine Entscheidung über den Ausbau der Panzerwaffe, einer der Schwerpunkte des Projektes war die Anschaffung eines Schwimmpanzers. Vor dem Hintergrund einer allgemein schwachen Industrialisierung des Landes (etwa 10 Jahre nach dem Zeitpunkt, als Polen die Unabhängigkeit wiedererlangte) griff man auf bewährte Konstruktionen ausländischer Hersteller zurück. Im Jahre 1932 wurden Kontakte zu der britischen Firma Vickers aufgenommen und im Mai 1933 kamen fünf Schwimmpanzer des Fabrikates nach Polen. Um die Jahreswende 1934/35 wurde die polnische Fa. PZInz. (Polskie Zaklady Inzynieryjne) beauftragt, auf der Grundlage des Vickers-Panzers ein Fahrzeug zu entwickeln, das für den Bedarf des polnischen Heeres zugeschnitten wurde. Bereits Mitte 1935 wurde der 1. Prototyp entworfen und mit einem Triebwerk ausgerüstet, das in dem Panzer quer zur Fahrzeugmittellinie platziert wurde. Die Motorlage musste jedoch letztendlich mangels entsprechenden Getriebes in eine Parallelstellung der Fahrzeugachse und zwar unsymmetrisch (in den rechten Rumpfbereich) umgebaut werden. Zwecks des Gewichtsausgleiches wurde der Turm auf die linke Seite des Rumpfes verlagert. Das Drehmoment des Triebwerkes wurde auf die Vorderräder, bzw. auf einen Schiffspropeller (als sich der Panzer im Wasser befand) übertragen. Die Schwimmfähigkeit wurde durch die Verdrängung der wasserdichten Rumpfwanne und eine Stabilität durch die Kotflügel, die mit einer Korkenmasse gefüllt waren, gewährleistet. Die Bewaffnung des Panzers bestand aus einem 7,92mm-Maschinengewehr, das von einem polnischen TKW-Kleinkampfwagen stammte. Es war geplant nach entsprechenden Modifikationen des Turmes und der Rohrzurrung ggf. auch 13,2mm- oder 20mm-Geschütze einzusetzen. Nachdem die Werktests abgeschlossen wurden, wurde der Panzer am 15. August 1937 den Vertretern des Heeres übergeben und am 2. Oktober 1937 nahm er an einer Militärschau in Beniaminowo b. Warszawa/Warschau teil. Dort hatte der PZINz.130 einen Schwimmversuch unter Kampfbedingungen erfolgreich durchgeführt. Zwischen 5. und 17. November 1937 nahm der Panzer an einer Test-Gelände-Rallye „Herbst `37“ teil, währenddessen ihm außer einem erneuten erfolgreichen Schwimmversuch (diesmal auf dem Pinia-Fluß) allgemeine gute Fahrleistungen bescheinigt wurden. Einige Konstruktionsfehler des Fahrgestells wurden als geringfügig und relativ kurzfristig behebbar eingestuft. Im Frühjahr 1938 wurde die Panzerkonstruktion weiteren militärischen Tests unterzogen, im April nahm sie an regulären Militärübungen der 11. und der 12. Panzerdivision teil und nach einer Abschlussprüfung am 13. bis 20. Mai 1939 wurde sie für die Serienproduktion bestimmt. Im Sommer 1939 wurde der Panzer der Traktorenfabrik Ursus zwecks Erstellung von Produktionsdokumentation übergeben. Ab da verlieren sich die Spuren des Panzers PZInz.130, der nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges am 1. September 1939 am wahrscheinlichsten zerstört oder durch die deutsche Wehrmacht übernommen wurde…

Gewicht 3920 kg; Bepanzerung: 4 bis 8mm Rumpf und 8mm Turm; Antrieb: 4-Takt- und 8-Zylinder-Vergasermotor PZInz.425 mit einem Volumen von 3880 cm³ und einer Leistung von 95 PS; max. Geschwindigkeit: 60 km/h, Reichweite: 360 km (Straßenbetrieb) und 220 km (Geländebetrieb); Besatzung: 2 Soldaten.

Die auf den ersten Blick hohe Elementanzahl von 1179 + 53 Schablonen (auf 6 Bögen 22x32cm) fällt, wie bei den meisten Kettenfahrzeugen, naturgemäß zum größten Teil auf das Fahrgestell, dabei erstrangig auf die Ketten, die in zwei Versionen dargestellt werden können: entweder als Kettenstreifen oder aus einzelnen Gliedern. Die übrigen Bauteile setzen sich für das relativ einfache, in seiner Konstruktion aber absolut originalgetreue …und mit dem Charme der Oldtimer-Fahrzeuge Panzermodell zusammen: drehbarer Türm drehbar samt 7,92mm-Maschinengewehr und mit Inneneinrichtung (optional), äußerst detailliertes Fahrgestell mit Radschwingen und Rädern in zwei Schwierigkeitsstufen, Spannmechanismus der Spannräder, Schiffspropeller, 5-teiliger Scheinwerfer, 4-teilige schwache Formationsleuchte, 7-teilige Periskope, Schleppstangen (auf Schablonengrundlage), Schlepphaken, Auspuffanlage, 6-teiliges Signalhorn mit Nachbildung eines Elektrokabels…

Modernste, feine Computergraphik und frische Farbgebung (grüner Tarnanstrich der polnischen Heeresstreitkräfte der 30er).

Die Polnische Bauanleitung wird mit Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzt.