Northrop P-61B Black Widow
Teile: 2064
Maßstab: 1/33
Spannweite: 61 cm

Zum Erscheinungsdatum hat von dem Modell kaum jemand eine Notiz genommen! Warum denn sonst... Die beiden Black Widows von FlyModel (die Invasionsversion und die Version als Nachtjäger) dürften den Bedarf für die P-61 ausreichend abdecken. Und so ist die P-61des Modele-Kartonowego-Fana-Verlages (Sonderausgabe 1/2002) unbemerkt durch die Läden durchgerutscht (mit ihrem nicht besonders ansprechendem Umschlagsbild...) Schade! Das Modell ist nämlich die umfangreichste Darstellung der interessanten Flugzeugkonstruktion im Bereich des Kartonmodellbaus weltweit!

Kartonmodellbausatz Nachtjäger Northrop P-61B-1 N.O. Black Widow, Darstellung der Maschine "Times a Wastin" mit der Seitennummer: 403 des 418 NFS V A.F. geflogen von Smith/Porter, Philippinen, Ende 1944 natürlich im Maßstab 1:33.

Im Jahre 1940 wurde ein Ausrüstungsmangel an modernen Flugzeugen bei der britischen Royal Air Force deutlich. Die Luftschlacht um Großbritannien und die nächtlichen Bombardierungen durch die Luftwaffe verschärften die Lage besonders dramatisch – es wurde vor allem ein Nachtjäger benötigt, der die gegnerischen Bomber über dem Kontinent abfangen konnte, noch bevor sie den Luftraum der Britischen Inseln erreichen. Da sich die Voraussetzungen einer solchen Konstruktion aus der Sicht der Briten mit dem Bedarf der USAAF zum größten Teil deckten, haben beide Seiten vereinbart, ein gemeinsames Projekt zu entwerfen. Angesichts der überlasteten und mit Bombardierungen bedrängten britischen Luftfahrtindustrie, fiel die Wahl auf die amerikanische Fa. von John K. Northrop, die Northrop Aircraft mit Sitz in Hawthorne (Stadtteil von Los Angeles in Kalifornien). Nach Abstimmung des Projektes durch beide Seiten, bekam es die Bezeichnung P-61 – es handelte sich um den einzigen Entwurf der Alliierten, der von Anfang an als Nachtjäger konzipiert war. Die P-61 hatte eine riesige Tragfläche von 61,53m² (größer als die Tragfläche einer heutigen F-15 EAGLE), die Größe der Besatzungsräume war größer als die von mittleren Bombenflugzeugen und die Platzierung der dreiköpfigen Crew gewährleistete eine sehr gute Sichtweise. Die starke Bewaffnung (4x 20mm-Geschütze, Drehturm mit 4x 12,7mm-Maschinengewehren, 4x Flügel-Lastenträger mit einer Tragfähigkeit von jé 726 kg) in Verbindung mit dem „Wunder“ der damaligen Technik, einer Radaranlage SCR 720, hoher Geschwindigkeit von knapp 600 km/h (erzeugt von zwei, jeweils 18-Zylinder-Triebwerken Pratt & Whitney R-2800-65 Double Wasp mit einer Leistung von jé 1850 PS und Vierblatt-Propeller der Fa. Curtiss Electric mit einem Durchmesser von 3,72m) und einem weiten Aktionsradius machten aus der BLACK WIDOW eine äußerst wirksame Waffe. Zugrunde der Kampftaktik der P-61 lag eine Zusammenarbeit zwischen einem Flieger und einer landgestützten Funkpeilstelle, die die gegnerischen Flugzeuge in einer großen Entfernung ortete und die in der Dunkelheit kreisende BLACK WIDOW darauf absetzte (in der Regel aus einer Position hinter dem feindlichen Flieger, ein wenig unterhalb seiner Kurshöhe). Aus einer Entfernung von etwa 10 km übernahm die Bord-Radaranlage die Verfolgung und ein direkter Angriff erfolgte aus Sichtweite. Die ersten serienmäßigen Nachtjäger des Typs wurden beim 348. NFS (Night Fighter Squadron), gestützt in Florida in Dienst gestellt. Ab Juni 1944 verließen die P-61 in einem Tempo von drei Flugzeugen täglich die Montagehallen und wurden nach Europa, bzw. in den pazifischen Kriegsschauplatz geliefert. Den ersten Abschuss verzeichnete eine BLACK WIDOW am 6. Juli 1944 – es war ein japanischer Bomber Mitsubishi G4M BETTY. Auch im späteren Dienstverlauf der Nachtjäger gab es Fälle, daß ein feindliches Flugzeug, das sich auf dem Bildschirm einer BLACK WIDOW befand, zurück zu seinem Stützpunkt kehrte, äußert selten vor - im Gegenteil - die Maschinen des P-61-Typs wurden kaum abgeschossen... Am 6. Juni 1944, am Tag der Alliiertenlandung in der Normandie gewährleisteten die P-61 des 425. NFS den unendlichen Kolonnen der Transportmaschinen Douglas C-47 SKYTRAIN Geleitschutz. Die daran teilnehmenden Maschinen wurden am Vortag der Operation mit schwarz-weißen Erkennungsstreifen auf dem Rumpf und auf den Tragflächen versehen...

Die Anzahl der Bauelemente beträgt zwischen 650 Teile in der einfachsten Version bis zu 2064 Elemente (inkl. 162 Schablonenteile) der umfangreichen Version auf 18 Bögen 21x30cm, die folgende Finessen verbergen: extrem detaillierte Cockpiteinrichtung (11-teiliger Sitz des Schützen, Pressluftflaschen, Feuerlöscher, Drosselklappenhebel als einzelne und graphisch differenzierte Elemente, Steuerknüppel, Sicherheitsgurte aus jé 6 Elementen, Atemluftschläuche auf der Grundlage von Schablonenelementen...), Einstiegsluken mit Einstiegsleiter, die entweder als geschlossen oder als ausgeklappt dargestellt werden kann, Radaranlage in der Flugzeugnase hinter abnehmbarem Rumpfsegment, Fahrgestell mit Nachbildung der Bremsleitungen! (Kennen Sie die Tüten mit Schokolade-Weihnachtsbaumschmuck, meistens ein Schokoladenikolaus und mehrere Kügelchen, Sternchen, Schokoladegestalten mit goldenen Schleifen/Anhängern? Die mini-spiralförmigen Anhänger sind exzellente 1:33-Bremsschläuche für viele Flugzeuge. Mit entsprechender Farbe behandelt, den Papierteilen nach geformt, verleihen sie den Fahrgestelleinheiten das Leben!) Zurück zur P-61: Die Fahrgestellbeine (jé aus 38 Elementen!) können auf der Grundlage der Bausatzelemente und einiger Drahtschablonen als bewegbar dargestellt werden! Nur die Mechanismen, die die Fahrgestellbeine in geschlossener Stellung festhalten, müssten unter eigener Regie erstellt werden. Darüber hinaus: bewegbare Fahrgestellklappen, detaillierte Waffen-, und Waffenschachteinrichtung mit aufklappbaren Deckeln, akribische Nachbildung der Triebwerke mit drehbaren Propellern, einzelnen Zylindern aus jé 9 Elementen + einigen Schablonenteilen), Ventilstösseln... in zwei Ebenen bewegbarer Schießstand, Außenlasten: 4 Zusatztanks (jé 20 Teile) oder 4 Bomben (jé 10 Teile)...

Sehr feine Computergraphik, schwarze Nachttarnung mit meisterhaft dargestellten feinsten Aufschriften, Hinweisen, und vor allem mit sehr dekorativer Kennzeichnung der Einheit und der Sonderzeichnung auf dem Flugzeugbug (Times a Wastin) verleihen der sowieso durch die zwei Leitwerksstreben ungewöhnlichen Flugzeugkonstruktion das gewisse Etwas, die Vitrinenreife.

Perfekte General-, Bauzeichnungen, Montageskizzen und Schablonenzeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.