Junyo Die JUNYO , eine hochinteressante Schiffskonstruktion gehörte zu
den beiden ersten, 24100-tonnen-Flugzeugträgern, die bei der Mitsubishi-Werft
in Nagasaki erbaut wurden... eigentlich umgebaut wurden, da das Schiff
bereits existierte und zwar als ein Passagierschiff... Im Jahr 1940 trieb
die Kaiserliche Marine zwei Schwester-Transatlantikliner ein und ließ
sie als Träger umbauen: IZUMO MARU als HIJO und KASHIWARA MARU als
JUNYO! Der Rumpf blieb fast unverändert, die Bepanzerung wurde nur
zu 25mm-Panzerplatten im Bereich des Maschinenraumes und der Munitionsmagazine
begrenzt. Als sehr problematisch stellte sich der Bau der Flugzeughangars
heraus: Nur ein Hangar würde die Anzahl der Flugzeuge sehr begrenzen,
zwei würden wiederum den Schwerpunkt des Schiffes sehr nach oben
verschieben, wodurch die Stabilität des Trägers negativ beenflußt
würde... Man enschied sich für eine Kompromisslösung und
verringerte die Höhe der Hangars: der untere hatte nur 3,2m-Höhe
und dort konnten nur die Jäger A6M2 ZERO untergestellt werden, die
sonstigen Maschinen mussten mit demontierten Propellern im oberen Raum
geparkt werden. Die Formeinheit der JUNYO zeichnete sich von außen
mit der markanten Insel, die über den Deckrand des Steuerbordes herausragte
und mit dem, ganz oben auf der Brücke um 25° nach außen
geneigten Schornstein... Am 3. Mai 1942 wurde der Träger in Dienst
gestellt, der 4. Flugzeugträgergruppe zugeteilt und schon im Juni
nahm er an der Aleuten-Operation teil, die zum Zweck hatte, die US-Marine
dort "hinzuködern", um den japanischen Hauptverbänden
die Landung auf den Midway-Inseln zu erleichern. Wenig später, zusammen
mit dem Schwesterschiff HIYO griffen die beiden Träger mit ihren
Fliegergruppen die US-Landungsflotte bei Guadalcanal an, was allerdings
mit schweren Verlusten bezahlt wurde: Von 9 trägergestützten
Flugzeugen der JUNYO zurück kehrte nur eines zurück. Am 11.
Oktober 1942 trugen in mehreren Angriffen die Flugzeuggruppen der JUNYO
zur Versenkung des Trägers USS HORNET und zu leichten Beschädigungen
des Panzerschiffes USS SOUTH DAKOTA und des Flakkreuzers USS SAN JUAN
bei. Im Dezember leistete die JUNYO zusammen mit dem Panzerschiff NAGATO
und drei Zerstörern dem Transport der japanischen Einheiten nach
Weawak Geleit (sog. Operation MU), dann beteiligte sie sich zusammen mit
ihrem Schwesterschiff HIJO bei der sog. I-Operation des Admirals Yamamoto,
während dessen sie in der Nacht von 10. auf 11. Juni 1943 einen Torpedoangriff
des U-Bootes USS TRIGGER erlebte. Am 5. November hatte der Flugzeugträger
nach dem Torpedoangriff der SS HALIBUT relativ viel Glück und musste
lediglich in einem Trockendock repariert werden. Auch während der
A-GO-Operation bei den Marianen wurde die JUNYO mit zwei Fliegerbomben
getroffen, die leicht den Schornstein, Mast und Landedeck beschädigten.
Am 13. November 1943 wurde der Träger von der USS JALLAO angegriffen,
die ihn fälschlicherweise als die YAMATO identifizierte, er blieb
davon aber weitestgehend verschont. Beim nächsten Angriff eines US-U-Bootes
hatte die JUNYO weniger Glück: In der Nacht von 8. auf 9. Dezember
1944 zwischen 00:00 und 4:00 Uhr morgens geriet der Träger in ein
U-Boot-"Wolfsrudel" der USS SEADEVIL , USS PLAICE und USS REDFISH
. Zwei Torpedos trafen die JUNYO steuerbord und explodierten im Bereich
des Flugzeugkerosintanks, der zu dem Zeitpunkt leer war. Der dritte Torpedo
streifte den Kiel und richtete Beplankungsschäden des Bugbereiches
an. Etwa 5 000t Wasser drangen in den Rumpf ein und verursachten eine
Vertiefung des Rumpfes bis zu 10m (normaler Tiefgang: 8,15m) und eine
Bugneigung um 12° auf die beschädigte Steuerbordseite. Trotzdem
gelang es dem schwer beschädigten Flugzeugträger aus eigenen
Kräften vor weiteren Angriffen zu flüchten und einen Heimathafen
zu erreichen. Während der Instandsetzungsreparaturen wurde dass Schiff
erneut bombardiert. Am 2. September 1945 kapitulierte Japan und die JUNYO
wurde durch die American Naval Technical übernommen. Nach der Gutachtenslage
wurde beschlossen, dass eine weitere Reparatur des Schiffes unwirtschaftlich
wäre - die JUNYO wurde von der Liste der Japanischen Flotte gestrichen
und im Jahr 1947 abgewrackt... Etwa 2200 Elemente auf 24 Bögen 30x42 lassen ein vorbildlich detailliertes Vollrumpfmodell erwarten: Bewaffnung: 12x 127mm, 87x25mm und Raketenwerfer 168x120, Rettungsboote, Flugzeugaufzug in abgesenkter oder ausgefahrener Position, aufgebauter oder gelegter Windschutz, Fangeinrichtungen in Bereitschaftsstellung oder liegend, optional aufgebauter Kran, Radaranlagen und ausgefahrene Landedeckscheinwerfer und auf dem Deck -ebenfalls optional- aufgebaute Flakstellungen, sowie fabelhaft dargestellte Bordflugzeuge (mit laufender Nummerierung!): Aichi D3A2 Val, Nakajima B6N2 Jill, Yokosuka D4Y2 Judy, Mitsubishi A6M2 Zero, insgesamt 34 Stück, je aus etwa 25 Elementen! Wenn es jemandem noch zu wenig wäre, (da der Flugzeugträger eigentlich über 51 Flugzeuge verfügte), ist es geplant, dass zusätzliche Flugzeuge aus einer Sonderausgabe der Zeitschrift Kartonowy Fan oder vom Internet ergänzt werden... Ein stabiler Schiffsständer ist mit dabei... Die herausgeberische Seite erinnert sehr an die bekannten Zuikaku und Shokaku von GPM, da der gleiche Konstrukteur, Hr. Herbut, den Kartonmodellbausatz entworfen hat. Man kann also davon ausgehen, dass der Träger auch von hoher Passgenauigkeit und sehr "menschlichem" Umgang mit dem Baustoff Papier/Karton gekennzeichnet ist! Frische Farbgebung, schöne Schattierungseffekte (z.B. an den Bullaugen, an den Stahlfachwerkselementen, die dadurch in einer vereinfachter Version nicht ausgeschnitten werden müssten...), olivgrün/dunkelgrüner Tarnanstrich, schöne Graphik des hölzernen Landedecks! Übersichtliche und aussagekräftige General-, Bauzeichnungen, Detail- und Schablonenskizze ergänzen polnische Bauanleitung. |