2 Artillerie-Flusskutter Typ 1124
Teile: ?? + ?? Schablonenelemente
Maßstab: 1/100
Länge: 26 cm

Eine interessante Produktion des ukrainischen Dom-Bumagi-Verlages (Nr.03 – 7/2010), zwei vollständige sowjetische sog. „Flusspanzer“ (Artillerie-Flusskutter des Typs 1124), die sich untereinander durch Bemalung des Unterwasserschiffs, der Deckaufbauten, sowie einigen Details der Deckeinrichtung unterscheiden und jeweils aus folgenden Bewaffnungsvarianten zusammengestellt werden können: ein Zwillingsgeschütz 12,7mm in einem Turm auf dem Dach des Deckhauses + Panzerturm/-türme mit 76mm-Geschütz des Panzers T-28 / + Panzerturm/-türme 76mm-Geschütz F-34 des Panzers T-34 / + Raketenwerfer BM-8-24 Katjuscha „Stalinorgel“ als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:100.

Der Stellenwert der Flussflotte bei der nach der proletarischen Revolution entstandenen UdSSR war zuerst nicht hoch. Erst seit dem bewaffneten Konflikt 1929 mit China auf der Ost-Chinesischem Hauptbahn, als deutlich wurde, dass die alten, oft aus zivilen Einheiten umgebauten Boote ihrer Aufgaben nicht gerecht wurden, wurde die Problematik der Flussflotte wahrgenommen. Noch in diesem Jahr bekam ein Projektbüro aus Leningrad eine Entwurfanweisung eines ein- und eines doppeltürmigen Kutters BKA (Broniekatier). Die Voraussetzungen waren hoch gestellt: Es sollte eine schnelle, zum Schwimmen auf engen, flachen und kurvenreichen Flussgewässern geeignete, möglichst für Treffer unempfindliche und feuerstarke Einheit konzipiert werden. Außerdem wurde von einem solchen Boot verlangt, dass es schnell zwischen einzelnen Einsatzgebieten mittels Eisenbahn-Plattformen transportiert werden könnte. Das Konstrukteurteam unter Anleitung von J.J. Benua löste die Aufgabe meisterhaft und lieferte einen Entwurf des Bootes BKA 1125 mit guten Eigenschaften …aber auch mit einer rassigen Schiffsform. Die BKA 1125 wurde durch eine gute Seetüchtigkeit auf Flüssen aber auch auf offener See bezeichnet. Eine hohe Geschwindigkeit wurde dank des Einsatzes des umgebauten Flugzeugtriebwerks AM-34 erreicht. Die Stromversorgung wurde von Lichtmaschinen an dem Haupttriebwerk und an einem Fahrzeugtriebwerk (ZIS-5) geliefert. Die für das Leben des Bootes besonders wichtigen Bereiche (Maschinenraum, Steuerhaus/Kommandobrücke, Treibstofftanks und Munitionsmagazine) wurden mit 5mm- bis 7mm-Panzerblechen geschützt. Ein geringer Tiefgang wurde dank gerader Borde erreicht, die durch leichte Rundungen in einen Plattboden übergingen, in dem sich in einem offenen Tunnel die Antriebswelle befand. Eine Fähigkeit des Kutters war die Möglichkeit einer zusätzlichen Schalldämpfung des Triebwerkes durch Ableitung der Abgase unter der Wasseroberfläche. Als dazu noch die starke Bewaffnung durch die Panzertürme, anfänglich von den Panzern T-28, bzw. T-35, dann aber des berüchtigten T-34 (oftmals von zerstörten Panzerfahrzeugen wiederverwertet), einzelne, oder gekoppelte Maschinengewehre und die „Stalinorgel“-Raketenwerfer Katjuscha 24-M-8 gezählt wird, wird der Name „Flusspanzer“ (rietschnyj tank) klar… Es wurden drei Versionen des Kutters entworfen und produziert: eintürmiger Typ BKA 1124 und BKA 1125, sowie doppeltürmiger Typ S-40. Bis Juni 1941 befanden sich insgesamt 85 „Flusspanzer“ im Dienst und 68 in Bau. Die Kampftaktik der Kutter beruhte auf einem möglichst unauffälligen „Anschleichen“ an flachen ufernahen Gewässern in die Nähe des Gegners, einem Beschuss aus allen Waffen und einem raschen Rückzug. Eingesetzt wurden die Einheiten bei dem Verteidigungskrieg 1941 verstreut auf allen sowjetischen wichtigen Flussgewässern, wobei sie große Verluste erlitten. Nach der Stalingradschlacht gingen sie mit den Landeinheiten (die Flottillen der Kutter standen unter dem Kommando der Landstreitkräfte) in die Offensive und wurden auf den meisten Flüssen Osteuropas und Deutschlands eingesetzt: über Wolga, Pripjat und Bug, dann Weichsel, Wartha, Netze, Oder bis nach Berlin, wo sie in den zahlreichen Flussarmen und Kanälen intensiv eingesetzt wurden… Für ihre Kampfeinsätze bekamen drei Kutterdivisionen die Bezeichnung Gardedivision, 15 Einheiten bekamen die Auszeichnung „Orden der Roten Fahne“ und viele Matrosen wurden persönlich mit der Auszeichnung des „Helden der Sowjetunion“ gewürdigt. Nach dem Kriegsende kehrten die meisten „Flusspanzer“ per Eisenbahn, bzw. entlang der Ostseeküste in die UdSSR zurück und wurden auf den grenzbildenden Flüssen bei den Grenzschutzeinheiten in Dienst gestellt.

Verdrängung: 29,3 t; Tiefgang: 0,8 bis 0,6m; Antrieb: GAM-34B mit einer Leistung von 850 PS; Geschwindigkeit: 18 kn; Bewaffnung: 1x 76mm-Geschütz + 2x 12,7mm-Maschinengewehre + 1x 7,62mm-MG in dem Panzerturm + 1x Katjuscha-Raketenwerfer 24-M-8; Besatzung: 10 Mann.

Feine Computergraphik und makellose Farbgebung (zwei verschiedene Bemalungsmuster der Boote).

General-, Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen russische Bauanleitung.