Northrop P-61B Black Widow
Teile: 412
Maßstab: 1/33
Spannweite: 60,9 cm

Imposante Darstellung der interessanten Flugzeugkonstruktion (mit markanten doppelten Leitwerkstreben!): Nachtjäger Northrop P-61B Black Widow (Darstellung der Maschine Nr.38236 des 425 NFS -Night Fighter Squadron zum Zeitpunkt der Landung der Alliierten in der Normandie, Juni 1944) als Kartonmodellbausatz des FlyModel-Verlages Nr.4 (3.Auflage in Broschürenform) im Maßstab 1:33.

Im Jahre 1940 wurde ein Ausrüstungsmangel an modernen Flugzeugen bei der britischen Royal Air Force deutlich. Die Luftschlacht um Großbritannien und die nächtlichen Bombardierungen durch die Luftwaffe verschärften die Lage besonders dramatisch – es wurde vor allem ein Nachtjäger benötigt, der die gegnerischen Bomber über dem Kontinent abfangen konnte, noch bevor sie den Luftraum der Britischen Inseln erreichen. Da sich die Voraussetzungen einer solchen Konstruktion aus der Sicht der Briten mit dem Bedarf der USAAF zum größten Teil deckten, haben beide Seiten vereinbart, ein gemeinsames Projekt zu entwerfen. Angesichts der überlasteten und mit Bombardierungen bedrängten britischen Luftfahrtindustrie, fiel die Wahl auf die amerikanische Fa. von John K. Northrop, die Northrop Aircraft mit Sitz in Hawthorne (Stadtteil von Los Angeles in Kalifornien). Nach Abstimmung des Projektes durch beide Seiten, bekam es die Bezeichnung P-61 – es handelte sich um den einzigen Entwurf der Alliierten, der von Anfang an als Nachtjäger konzipiert war. Die P-61 hatte eine riesige Tragfläche von 61,53m² (größer als die Tragfläche einer heutigen F-15 EAGLE), die Größe der Besatzungsräume war größer als die von mittleren Bombenflugzeugen und die Platzierung der dreiköpfigen Crew gewährleistete eine sehr gute Sichtweise. Die starke Bewaffnung (4x 20mm-Geschütze, Drehturm mit 4x 12,7mm-Maschinengewehren, 4x Flügel-Lastenträger mit einer Tragfähigkeit von jé 726 kg) in Verbindung mit dem „Wunder“ der damaligen Technik, einer Radaranlage SCR 720, hoher Geschwindigkeit von knapp 600 km/h (erzeugt von zwei, jeweils 18-Zylinder-Triebwerken Pratt & Whitney R-2800-65 Double Wasp mit einer Leistung von jé 1850 PS und Vierblatt-Propeller der Fa. Curtiss Electric mit einem Durchmesser von 3,72m) und einem weiten Aktionsradius machten aus der BLACK WIDOW eine äußerst wirksame Waffe. Zugrunde der Kampftaktik der P-61 lag eine Zusammenarbeit zwischen einem Flieger und einer landgestützten Funkpeilstelle, die die gegnerischen Flugzeuge in einer großen Entfernung ortete und die in der Dunkelheit kreisende BLACK WIDOW darauf absetzte (in der Regel aus einer Position hinter dem feindlichen Flieger, ein wenig unterhalb seiner Kurshöhe). Aus einer Entfernung von etwa 10 km übernahm die Bord-Radaranlage die Verfolgung und ein direkter Angriff erfolgte aus Sichtweite. Die ersten serienmäßigen Nachtjäger des Typs wurden beim 348. NFS (Night Fighter Squadron), gestützt in Florida in Dienst gestellt. Ab Juni 1944 verließen die P-61 in einem Tempo von drei Flugzeugen täglich die Montagehallen und wurden nach Europa, bzw. in den pazifischen Kriegsschauplatz geliefert. Den ersten Abschuss verzeichnete eine BLACK WIDOW am 6. Juli 1944 – es war ein japanischer Bomber Mitsubishi G4M BETTY. Auch im späteren Dienstverlauf der Nachtjäger gab es Fälle, daß ein feindliches Flugzeug, das sich auf dem Bildschirm einer BLACK WIDOW befand, zurück zu seinem Stützpunkt kehrte, äußert selten vor - im Gegenteil - die Maschinen des P-61-Typs wurden kaum abgeschossen... Am 6. Juni 1944, am Tag der Alliiertenlandung in der Normandie gewährleisteten die P-61 des 425. NFS den unendlichen Kolonnen der Transportmaschinen Douglas C-47 SKYTRAIN Geleitschutz. Die daran teilnehmenden Maschinen wurden am Vortag der Operation mit schwarz-weißen Erkennungsstreifen auf dem Rumpf und auf den Tragflächen versehen...

412 Elemente (auf 6 Bögen 30x42cm + ein Bogen Verstärkungspappe) der Autorschaft des Spitzenkonstrukteurs der Kartonmodellflugzeuge, Hr. Grzelczak, lassen ein imposantes Ausstellungsmodell mit außergewöhnlich dekorativem Wert vermuten. Wie immer bei Hr. Grzelczak's Flugzeugmodellen ist die Paßgenauigkeit, die Aufbaulogik des Modells und die Detaillierung der Spitzenklasse: Cockpit- und Schießstandeinrichtung, detailliertes Fahrgestell in mehreren Positionen darstellbar, beide Propeller drehbar...

Exzellente Graphik und Farbgebung (minutös dargestellter US-Tarnanstrich im Tagesmuster: oben und seitlich Olive Drab und unten Neutral Grey, schwarz-weiße Invasionsstreifen und eine Maskottchenzeichnung auf dem Bug) in bester Druckqualität tragen dazu bei, dass das gut gebaute Modell ein Blickfang und Bereicherung jeder 1:33 Flugzeugmodellsammlung ist.

Wie immer bei Hr. Grzelczak, sind seine Bauzeichnungen inhaltlich und zeichnerisch eine Kunst für sich. Sie werden durch polnische Bauanleitung ergänzt.