Fairey Barracuda Mk. II
Teile: 444 + 34 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 45,5 cm

Eine in jeder Hinsicht exzellente Kartonmodellproduktion: britisches Torpedoflugzeug Fairey BARRACUDA Mk.II in der Darstellung des Flugzeuges P9869 der 810. Squadron FAA der Royal Air Force als Kartonmodellbausatz des FlyModel-Verlages (Nr.100), natürlich im Maßstab 1:33.

In der 2. Hälfte der 1930er hat die britische RAF eine Ausschreibung für eine Nachfolgekonstruktion der bereits veralteten doppeldeckigen Torpedo- und Bombenflugzeuge Fairey SWORDFISH für die Fleet Air Armee veröffentlicht. Die Projektarbeiten wurden bei der Fa. Fairey im Jahre 1937 aufgenommen und der erste Prototyp von Fairey, sog. Typ 100 stieg am 7. Dezember 1940 in die Luft und wurde dann BARRACUDA genannt. Trotz sehr guter Bewertung begann die Serienproduktion erst 18 Monate später, da zur Zeit der "Großbritannien-Luftschlacht" die Bordflugzeuge weit hinter den Jägern auf der Prioritätsliste der Industrie standen... Ähnlich war es auch mit den Triebwerken - die hochwertigen Triebwerke MERLIN von Rolls Royce wurden in erster Reihe für die Produktion der SPITFIRE und HURRICANE verwendet. Am 18. Mai 1941 absolvierte ein BARRACUDA-Prototyp erfolgreich auf einem Flugzeugträger auch div. Bordversuche und exakt ein Jahr später wurden die ersten Serienflugzeuge an die Fleet Air Army übergeben. Vor dem Hintergrund einiger Unzulänglichkeiten der Mk.I-Serie wurde die Konstruktion überarbeitet. Die Antriebseinheit wurde von dem doch zu schwachen MERLIN 30 mit 1260 PS gegen den MERLIN 32 mit 1640 PS ausgetauscht, dem 3-Blattpropeller wurde noch ein Blatt dazugelegt... Am 17. August 1942 wurde die Version Mk.II beflogen und die Massenproduktion wurde im Jahre 1943 aufgenommen. Insgesamt wurden 2602 BARRACUDAs aller Versionen (es folgten: die Mk.III mit einer Radaranlage ASV Mk.X, wovon einige Flieger für den Abwurf von Seeminen umgerüstet waren; die Mk.V mit einem stärkeren Triebwerk GRIFFON VII von Rolls Royce mit 1850, bzw. die letzten Exemplare mit 2020 PS) erstellt. Zum ersten Mal wurden die Flugzeuge im September 1943 bei der Alliierten-Landung bei Salerno auf Sizilien eingesetzt, die bekannteste Militärmaßnahme mit Beteiligung der BARRACUDAs war die Tungsten-Operation der Briten -ein Angriff gegen die TIRPITZ in den norwegischen Fjorden. Um die Tirpitz zu zerstören wurde eine Einheit aus 6 Flugzeugträgern, 2 Panzerschiffen HMS DUKE of YORK, HMS ANSON, einigen Kreuzern und Zerstörern zusammengestellt. Am 3. April 1944 im frühen Morgen starteten vom Deck des Trägers HMS VICTORIOUS 21 BARRACUDAs des 8. Geschwaders TBR. Sie wurden durch 40 Jäger F4U CORSAIR, F6F HELLCAT und F4F WILDCAT begleitet. Die britische Formation flog auf einer äußerst niedrigen Höhe, um durch die gegnerischen Radare unerkannt zu bleiben. In einer Entfernung von etwa 80 km vor dem Ziel begannen die Maschinen auf eine Höhe von 2500m aufzusteigen, um daraus im Sturzflug ihren Angriff vollzuziehen. Die britische Armada wurde durch die deutschen Radare jedoch erkannt und die Schiffe begannen, einen Rauchvorhang zu stellen. Die Jagdflugzeuge griffen die Flakstellungen und die Hafenanlagen an und die BARRACUDAs konzentrierten sich auf die TIRPITZ. Etwa eine Stunde später wurde der Angriff von diesmal 19 BARRACUDAs des 52. Geschwaders TBR wiederholt. In Folge der beiden Angriffswellen wurde das Panzerschiff mit insgesamt 14 Bomben getroffen, wobei 438 Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren haben, die TIRPITZ wurde schwer beschädigt, jedoch nicht versenkt. Am 17. Juli 1944 wurde der Angriff wiederholt, aufgrund eines erfogreich (und rechtzeitig) gestellten Rauchvorhanges schug er jedoch vollständig fehl (endgültig versenkten die TIRPITZ die AVRO LANCASTER in einem Angriff am 12. November und zwar mit dem Einsatz von 5500 kg-Bomben!).

Eigengewicht: 4235 kg; max. Gewicht: 6390 kg; max. Geschwindigkeit: 366km/h (auf 500m-Höhe); Dienstgipfelhöhe: 5060m; Bewaffnung: 730kg-Torpedo oder 680kg-Seemine, oder 4x 226kg (bzw. 6x 113kg-) Bomben/Wasserbomben, oder aber unlenkbare Raketengeschosse + als Verteidigungsbewaffnung: 2x Maschinengewehre 7,7mm-Vickers K.

Eine der schönsten und gut ausgewogenen Modellkonstruktionen des Kartonmodellbau-Papstes, Hr. Tadeusz Grzelczak aus Lodz.

444 Teile + 34 Schablonenelemente auf 5 Bögen 30x42cm bilden keine Extreme, sondern eine gut ausgewogene Grundlage, um die formschöne Flugzeugkonstruktion, inkl. u.a. Navigatorraum- und Cockpiteinrichtung, drehbarem Propeller, Fahrgestell (in Flug- oder Landeposition), Fanghaken (als hochgezogen, ausgefahren oder gar als bewegbar), Außenlast in Form von einem 730kg-Torpedo und dem Clou des Bausatzes: die Tragflächen mit bewegbaren Flügelklappen und mit der Möglichkeit, sie als klappbar und zwar in zwei Ebenen (genau wie im großen Vorbild) darzustellen, bis hin zur Parallelstellung dem Rumpf gegenüber, sehr detailliert darzustellen. Die Flügelklappen werden dann in der Parallelstellung zusammen mit den Schlitzflügeln auf ausgeklügelten "Scharnieren" auf die Oberfläche der Flügel hochgeklappt -ganz schön raffiniert und vor allem genau so, wie in dem großen Vorbild!

Gute Druckquallität (Tarnanstrich der RAF) und (obwohl noch per Hand gezeichnete Teile) Graphik vermiteln den Eindruck eines perfekt durchdachten und verlässlich ausgearbeiteten Modells "mit einer Seele"...

Ein Miniposter des Flugzeuges der Autorschaft von Jaroslaw Wrobel (die meisten Umschlagsbilder für die Modelle des Halinski-Verlages) in Form von einer geschmacksvollen 30x42-Bleistiftzeichnung liegt dem Bausatz bei.

Wie immer beim Meister Grzelczak exzellente (zeichnerisch und inhaltlich) General- und Montagezeichnungen ergänzen eine polnische Bauanleitung.