Nakajima Ki-43-II
Teile: 806 + 85 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 43,4 cm

Treu seiner Devise, daß alte Produktionen umgearbeitet und erweitert neu aufgelegt werden sollten, brachte der Halinski-Verlag (nach der 1. Auflage Kartonowy Arsenal 1/2001) den Flugzeugtyp Nakajima Ki-43-II Hayabusa (Wanderfalke) im alliierten Code "Oscar" (diesmal in der Darstellung der Maschine Ki-43-II Ko des 50. Sentai, Pilot-Feldwebel Satoshi Anabuki, 8. Oktober 1943), nun als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33 der Reihe Kartonowy Arsenal 4/2006 zum zweiten mal heraus. Mit gemischten Gefühlen nimmt man den Bogen in die Hände – von einer Seite schade, daß es sich nicht um eine echte Neuheit handelt, von der anderen Seite freuen die dreifache Anzahl von Bauelementen im Vergleich mit der 1. Auflage, eine Nachbildung eines anderen Flugzeugexemplars in einem veränderten Bemalungsmuster und zwar in zwei graphischen Darstellungsformaten: als glänzender Silberdruck oder auf mattem Karton (in dem Fall ist es halbglänzender Silberdruck)….

Im Dezember 1937 bekam die Fa. Nakajima von der Japanischen Luftwaffe einen Auftrag über ein Jagdflugzeug, das zukünftig die Ki-27 ersetzen sollte. Der 1. Prototyp des neuen Flugzeuges stieg im Januar 1941 in die Luft, fand jedoch bei den Testpiloten keine Anerkennung und ging nicht in Serie. Auf eigenes Risiko erstellten die Nakajima-Werke 10 weitere Experimentalmaschinen des Typs, die dann nach und nach modifiziert wurden. Der Einsatz einer neuen Triebeinheit Ha-25 hat die Leistungen des Jägers wesentlich verbessert. Eine beinahe sensationelle Wendigkeit haben der Flugzeugzelle die sog. Kampfklappen verliehen. Im April 1941 ist die verbesserte Ki-43-II doch in die Serienproduktion gegangen und wurde Hayabusa benannt. Kurz danach wurde noch die Bewaffnung verstärkt, indem an die Stelle von zwei 7,7mm zwei 12,7mm-Maschinengewehre H-103 eingebaut wurden. Im Herbst 1942 wurde die Triebeinheit in dem Flugzeug noch einmal ausgetauscht und zwar gegen einen Motor Ha-115 mit einer Leistung von 1150 PS, es wurde ein Dreiblatt-Propeller eingesetzt, es wurde die Tragfläche verstärkt (die nun zwei 250-kg-Bomben tragen konnte) und das Zielfernrohr wurde gegen ein Prismenvisier ersetzt. Die verbesserte Version der Hayabusa wurde als Ki-43-II Ko (sie stellt unser Modell dar) benannt. Im Mai 1944 wurde der letzte Typ des Flugzeuges, die Ki-43-III in Dienst gestellt, der jedoch trotz verbesserter Flugleistungen den neuen Modellen der alliierten P-51 Mustang und P-38 Lightning nicht mehr gewachsen war. Zum Zeitpunkt des Kriegsausbruches im Fernen Osten waren nur zwei Geschwader mit der Ki-43 ausgerüstet, die Erfolge der Hayabusa in den Kämpfen mit den Hurricane und Buffalo bewirkten, daß bis Mitte 1942 alle Jagdflugzeug-Einheiten mit dem Flugzeugmodell ausgestattet wurden. Die Ki-43 war der Jagdflugzeugtyp, der am häufigsten durch die japanische Luftwaffe eingesetzt wurde.

Eigengewicht: 1875 kg; max. Gewicht: 2925 kg; max. Geschwindigkeit: 515 km/h; Reichweite: 1760 km (max. 3200 kg); Bewaffnung: 2x 12,7mm-MG Ho-103 mit 250 Geschossen pro MG + 2x 250kg-Bomben.

806 Elemente + 85 Schablonenteile auf 6 Bögen 24x34cm bilden eine extrem detaillierte Grundlage des Modells: detaillierte Cockpiteinrichtung (u.a. Instrumentenbrett in zwei Optionen mit einer Blende, die mit Folie untergeklebt die Verglasung der einzelnen Uhren und Zeiger imitiert, 10-teiliges Pedalwerk, obligatorische Sicherheitsgurte des Piloten, 10-teiliges Visier, akribisch dargestellte Innenverkleidung und Innenspanten des Cockpits), schöne Triebwerkdarstellung mit drehbarem Propeller, Ölkühler und einzelne mehrteilige Zylinder und Ventilstößel; das Fahrgestell mit umfangreich ausgearbeiteten Fahrgestellluken, -beinen und 10-teiligen Rädern, das in einer beliebigen Position zwischen ausgefahren und zugeklappt dargestellt werden kann; Lande- und Rollscheinwerfer als eine separate Baugruppe hinter einer Verglasung (auf Schablonengrundlage in der linken Tragfläche); alle Höhen-, Seitenruder und Flügelklappen als eigenständige bewegbare Elemente...

Außer der Detaillierung ist zweifellos die Graphik die stärkste Seite des Modells: fabelhafte Farbgebung (Tarnanstrich der japanischen Luftwaffe mit entsprechender Kennzeichnung, halbglänzender Silberdruck und geniale Abnutzugsspuren der Außenhaut = Alustellen, die durch den Tarnanstrich herausgucken). Das Modell ist aber auch in einer Version auf glänzendem Karton (= glänzender Silberdruck!) erhältlich. Es ist bestimmt eine schwierigere Angelegenheit, da glänzender Silberdruck erbarmungslos alle Klebefehler und –spuren anzeigt, jedoch sorgfältig gebaut, präsentiert sich die Optik eines solchen Modells sehr authentisch…

Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen polnische Bauanleitung.