USS Gambier Bay
Teile: 2290
Maßstab: 1/200
Länge: 78 cm

Eine exzellente und sehr anspruchsvolle Darstellung interessanter Schiffskonstruktion aus dem 2.Weltkrieg: US-Geleitflugzeugträger USS Gambier Bay CVE-73 (im Zustand von 1944) als Präzisions-Kartonmodellbausatz des Halinski-Verlages (Military Model Nr.:1-2/2003) in imposantem Maßstab 1:200.

Die Gambier Bay gehörte zur Casablanca-Klasse und wurde im November 1943 vom Stapel gelassen. Die Schiffsklasse entstand auf Grund des dringenden Bedarfes der US Navy an Geleitträgern (CVE), die möglichst kurzfristig und in einer möglichst hohen Anzahl in Dienst gestellt werden sollen. Das Projekt von Henry J. Kaiser wurde vorerst von der US-Navy-Führung abgelehnt, es wurde dem Konstrukteur jedoch nachgesagt, daß er durch seine persönlichen Kontakte zu Roosevelt und das kaum haltbare Versprechen, 100 solche Schiffe innerhalb eines Jahres zu liefern, den Zuschlag letztendlich doch bekam. Beim CASABLANCA-Entwurf wurde die Rumpfkonstruktion eines schnellen Transportschiffes verwendet -dadurch die Besonderheit des Trägers, der flache Rumpf. Die Flugzeugträger wurden mit jeweils 2 Flugzeugwinden und einem Katapult ausgerüstet, galten als schwach bepanzert (was als Grund für den Verlust von einigen Einheiten der Klasse gehalten wird: USS BISMARCK SEA, USS OMMANEY BAY und USS ST. LO durch Kamikaze-Angriffe und LISCOME BAY durch Torpedotreffer von I-175). Im Februar 1944 brachte die USS GAMBIER BAY 400 Infanteriesoldaten nach Pearl Harbour, dann beteiligte sie sich an einigen Transportaktionen, u.a. transportierte sie auf dem Rückweg in die USA beschädigte Flugzeuge von einigen US-Trägern, einen Monat später bekam sie eine neue Tarnbemalung und bei der Gelegenheit des Werftaufenthaltes zwei neue Schiffsschrauben (auf Grund von Rumpfvibrationen in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen). Anschließend unterstützte der Träger die Landungen auf den Inseln Saipan und Tinian. Während eines Aufklärungseinsatzes am 25. Oktober 1944 begegnete der aus 4 Flugzeugträgern (u.a. die USS GAMBIER BAY), 3 Zerstörern und 4 Geleitzerstörern bestehende Schiffsverband TG 77.4 in der Leyte-Bucht einen überwältigenden Gegner: 4 japanische Panzerschiffe, darunter auch die berühmte YAMATO, 8 Kreuzer und 15 Zerstörer. Um 6:59 Uhr eröffnete der japanische Superpanzer aus einer Entfernung von 32000m Feuer aus seinen Hauptgeschützen, als die Distanz sich entsprechend verringerte, nahmen auch die anderen japanischen Kreuzer und Zerstörer den Beschuß auf. Trotz des deutlichen Ungleichgewichtes der Kämpfstärke stellten sich die US-Schiffe dem Gegner und warfen alle flugfähigen Bordflugzeuge in den Kampf (ein wenig später bekamen sie auch Unterstützung von Flugzeugen der Taffy 2). Die US-Zerstörer stellten eine Rauchwand auf und begannen auch Artillerie- und Torpedoangriffe. Um etwa 7:10 Uhr traf der Zerstörer USS JOHNSTON den Kreuzer KUMANO mit einem Torpedo und eliminierte ihn aus den weiteren Kampfhandlungen, etwa eine halbe Stunde später griff der weitere Zerstörer USS HEERMANN die YAMATO mit einem Torpedoangriff an. Sie wurde zwar nicht getroffen, auf Grund eines Ausweichmanövers und ihres riesigen Wendekreises, entfernte sie sich von dem Kampfgebiet so weit, daß sie in dem Gefecht keine Rolle mehr spielte. Auch die US-Träger beteiligten sich mit ihren einzelnen 127mm-Geschützen an dem Kampf und haben einige Treffer erzielt. Die Überlegenheit der Japaner war jedoch überwältigend und im Laufe der Zeit kam sie immer mehr zum Tragen. Um 8:55 Uhr ist der Zerstörer USS HOEL nach über 40 Treffer versunken. Während der darauf folgenden Seeschlacht, als die USS GAMBIER BAY gleichzeitig von den Kreuzern TONE, CHIKUMA und kurz danach KONGO angegriffen wurde, ist sie mehrmals getroffen worden und verringerte ihre Geschwindigkeit, was einem Todesurteil für sie gleich war... Aus einer Entfernung von etwa 2000m wurde sie dann mit einer Lawine von Artilleriegeschossen zugeschüttet. Um 8:50 Uhr befahl der Kommandeur, Walter Vieweg, das Schiff zu verlassen, das begann sich zu Backbord zu neigen. Um 9:11 Uhr kenterte die USS GAMBIER BAY und verschwand unter der Wasserfläche. Über 700 Schiffsbrüchige des Trägers, die sich in 7 bis 8 Gruppen auf dem Wasser hielten, diejenigen, die keinen Platz mehr in den Rettungsbooten fanden, mit Hilfe von Fässern, Deckfragmenten, Holzstücken u.ä. wurden lange Zeit von den Sucheinheiten nicht gefunden und erst gegen 22:30 Uhr von Rettungsschiffen geborgen.

Verdrängung/Kampfverdrängung: 8200/9180t; Geschwindigkeit: 19 kn; Anzahl der Flugzeuge: 12x Avenger + 18x Wildcat.

Auf 28 Bögen 24x34cm mit 2290 Elementen (alleine ein Bordflugzeug besteht aus knapp 50 Teilen!) wurde das Modell peinlich genau und höchst exakt dargestellt. Vollrumpfmodell (auch als Wasserlinienmodell baubar), inkl. 30 trägergestützter Flugzeuge Grumman FM-2 Wildcat (eine modifizierte, trägergestützte Version der F4F Wildcat) und Grumman TBM-1C Avenger des VC-10-Geschwaders, entsprechend durchnummeriert, deren Tragflächen wahlweise in ein- oder ausgeklappter Stellung dargestellt werden können (bis hin zur graphischen Darstellung der Tragflächeninnenelemente/Spanten!), 1 Flugzeugkatapult und 2 Aufzüge, die in div. Höhen dargestellt werden können...

Die Graphik und die Druckqualität, die als Standard für die neusten Bausätze des Halinski-Verlages gelten, sind immer noch ziemlich beispiellos (in der Beziehung ist Halinski tatsächlich perfektionsbesessen!). Den Tarnanstrich des Flugzeugträgers beschreibt er folgend: "Tarnanstrich Measure 32/15a: Borde- Pale Grey (5-P), Light Grey (5-L), Ocean Grey (5-O) und Black, Decks- Deck Blue (20-B) und Landedeck- Flight Deck Stain (No.21) mit weißen Streifen" -und die Farbtöne werden auf dem Modell auch so minutiös genau, wie die gesamte Detaillierung nachgebildet!

Die Optik und die Wirkung des Modells erreicht dadurch wirklich eine hervorragende Qualität. Polnische Bauanleitung wird durch eine ausgezeichnete 3-D-Bilder-Bauanleitung ergänzt (exakt, eindeutig und übersichtlich!).