HMS Roberts
Teile: 517 + 97 Schablonenelemente
Maßstab: 1/400
Länge: 28,5 cm

Eine wenig bekannte Einheit aus dem 2. Weltkrieg: Britischer Monitor HMS ROBERTS im Bauzustand von 1944 + Wasserfläche für ein Diorama als Präzisions-Kartonmodellbausatz des JSC-Verlages (Katalog-Nr.87 - 4/2006) im Maßstab 1:400.

Angesichts des gerade im Jahre 1914 entflammten 1.Weltkrieges wurde von Winston Churchill, der damals das Amt des Admiral-Lords innehatte, und John Fisher (See-Lord) eine neue Schiffsklasse geschaffen – die Monitore. Mit Schwerstartillerie bewaffnet sollen sie Unterstützung für eigene in Küstennahbereichen kämpfende Einheiten bieten, aber auch dank der riesigen Reichweite der Geschütze in der Lage sein, mit feindlichen Küstenbatterien Gefechte zu führen. Mit der USS MONITOR hat die britischen Einheiten allerdings nur die markante Silhouette verbunden – niedrige Borde, Rumpf mit einfacher Form und relativ leerem Deck und riesige Artillerietürme... Während des 1. Weltkrieges wurden in Großbritannien etwa 40 Monitore erbaut, nach dem Krieg wurden die meisten davon entweder umgebaut oder abgewrackt und in der Zwischenkriegszeit entstand keine einzige Einheit des Typs mehr... weil sie gemäß des Washingtoner Abkommen der Klasse der Panzerschiffe zugeordnet wurden... Bis 1939 haben es nur drei Monitore überstanden: HMS MARSHAL NEY, HMS EREBUS und HMS TERROR. Als im September 1938 Winston Churchill das Präsidentenamt übernahm, befahl er den Bau von neuen Schiffen der Monitor-Klasse. In die Konstruktionsarbeiten flossen Erfahrungen vom 1.Krieg, die man mit den Einheiten gemacht hatte: Vor dem Hintergrund der spezifischen Kampftaktik der Schiffe (Aktivitäten in direkter Küstennähe und in der Reichweite der feindlichen Artillerie) legte man viel Wert auf geringen Tiefgang und starke Bepanzerung. Daraus resultierten die markanten „Blasen“ um die Borde und die hohen Barbetten (da nur etwa die Hälfte der Munitionszuführung unter das Deck passte). Aufgrund der Luftwaffenentwicklung waren die neuen Schiffe auch mit starken Flak-Waffensystemen ausgerüstet.

Auf Kiel wurde der erste Monitor am 30. April 1940 bei der John-Brown-Werft in Clydebank gelegt und am 1. Februar 1941 zu Wasser gelassen, wobei er den Namen HMS ROBERTS bekam (zu Ehren des Feldmarschalls Roberts, der sich im 19 Jh. in vielen Kampagnen beteiligte). Die Einheit wurde mit den Geschützen der HMS MARSHAL NEY ausgerüstet, da deren Instandsetzung als unrentabel bewertet wurde. In Dienst wurde die HMS ROBERTS am 27. Oktober 1941 gestellt und gleich in die nordafrikanischen Gewässer abkommandiert, um die Angriffe der britischen 8. Armee gegen die italienischen Einheiten zu unterstützen. Die Fahrt um das Kap der Guten Hoffnung nahm dem etwa 12 kn-schnellen Schiff jedoch so viel Zeit in Anspruch, daß es es nicht mehr schaffte, seine Stellung vor dem Gegenangriff der deutschen Heeresstreitkräfte zu beziehen. Die Briten wurden nach Ägypten zurückgedrängt... Vor dem Hintergrund der Bedrohung des Suez-Kanals wurde die HMS ROBERTS nun zu seiner Verteidigung geschickt. Der erste Kampfeinsatz der Einheit erfolgte am 8. Oktober 1942 im Rahmen der Torch-Operation, der Landung der Alliierten in Nordafrika. Der Widerstand der Vichy-Kräfte zeigte sich allerdings als gering, sodaß der Beschuss der Forts bei Algier von dem Monitor nicht nötig war. Am 11. November begann eine weitere Landungsoperation in Nordafrika (bei Bougie). Die Landungsflotte und darunter auch der Monitor wurde durch deutsche Ju-88 angegriffen. Bei der ersten Angriffswelle haben die Flakschützen der HMS ROBERTS einen Abschuß gemeldet, die zweite Welle verlief jedoch nicht mehr so glimpflich: zwei Truppentransporter, die HMS CATHAY und HMS AWATEA, wurden versenkt und der Monitor bekam zwei Treffer mit 500 kg-Bomben. Die erste traf eine seitliche „Blase“ und verursachte Feuer auf dem Hauptdeck, die zweite Bombe traf die Einheit direkt hinter dem Schornstein, schlug durch das Deck, explodierte darunter, verursachte Brände und zerstörte zahlreiche Räume. Am gefährlichsten war allerdings die Zerstörung der Ventilatoren des Maschinenraumes, was zu einem enormen Anstieg der Temperatur in diesem Bereich führte. Die Bedienungsmannschaft der Maschinen musste evakuiert werden, die Generatoren wurden abgeschaltet und die Stromversorgung des Schiffes wurde abgebrochen. Insgesamt sind bei dem Luftangriff 17 Besatzungsmitglieder umgekommen und 35 wurden verwundet. Der Monitor wurde von der Operation zurückgezogen, nach notdürftigen Reparaturen nahm er aber schon nach zwei Tagen im Hafen von Bougie Aufgaben des Flak-Schutzes wieder auf. Am 1. Dezember verließ die HMS ROBERTS den Hafen, um in Großbritannien bis Ende Mai 1943 gründlich instandgesetzt zu werden. Im Juli nahm die Einheit zusammen mit dem Schwesterschiff HMS ABERCROMBIE an der Husky-Operation (Landung in Sizilien) teil. Die Geschütze der Monitore waren die schwersten, die sich an den Kampfhandlungen beteiligt haben, da die britischen Panzerschiffe die Landung von der Seeseite schützte, um evtl. Angriffe der italienischen Flotte abzuwehren... Die ersten Schüsse gab die HMS ROBERTS morgens des 10. Juli in Richtung einer Küstenbatterie von fünf 149 mm-Geschützen in der Nähe von Pachino ab. Nach 14 Salven wurde die Geschützgruppe abgeschaltet, Nachmittag des gleichen Tages rettete der Monitor mit seinem Beschuß eine Fallschirmjäger-Einheit, die durch Mörser beschossen wurden. Auch hier sind nach Abschuss von einigen wenigen 381 mm-Geschossen die feindlichen Mörser verstummt. Die italienischen Soldaten, die sich dann ergaben, beanstandeten den schweren Beschuß später als unfair... Anschließend griff die HMS ROBERTS mit seinen Geschossen einen Truppenverband bei Rosolini an und hat sich anschließend zum gerade eroberten Hafen in Siracusa begeben, wo sie die dortigen Flak-Stellungen mit ihren 30 Flak-Geschützen verstärkte. In weiterem Verlauf der Kämpfe auf der Apenninischen Halbinsel beschoss der Monitor am 15. Juli deutsche Fahrzeuge bei Misterbianco, einen Tag später unterstützte er eine Fallschirmjäger-Einheit südlich von Messina, am 30 August leistete er Geleitdienst bei der Landung über die Messenische Enge, ohne jedoch Feuer eröffnen zu müssen und am 7. September beschoß er deutsche Einheiten bei Salerno, wo die Landungskräfte einem starken Widerstand begegneten. Die Unterstützung der HMS ROBERTS wurde als äußerst hilfreich bewertet - innerhalb von 11 Tagen feuerte das Schiff 215 Salven ab. Der Kampf gilt als erste Landungsoperation, in der Schiffsartillerie eine so große Rolle spielte. Insgesamt wurden von allen daran beteiligten Schiffen etwa 1000 t –Munition mit einem Kaliber von zumindest 102mm verschossen! Nach der Operation hat sich der Monitor nach Port Said begeben, um seine Geschützrohre zu wechseln. Nach einigen Monaten Kampfpause machte sich die Einheit auf den Weg nach Großbritannien, um an der Landung in der Normandie teil zu nehmen. Für die HMS ROBERTS begann die Operation am 6. Juni 1944 um 5.23 Uhr mit dem Beschuß der Küstenbatterie HOULGATE, die aus vier 155 mm-Geschützen bestand. Trotz dem, daß sich die Position des Monitors in der Schussweite von anderen Küstenbatterien befand, wurde die Einheit dank des Rauchvorganges und massiver Luftangriffe gegen die feindlichen Stellungen nicht beschossen. Die Landungsflotte wurde dann aber von drei Torpedobooten angegriffen. Zwei Torpedos galten dabei der HMS ROBERTS, beide sind aber unter ihrem flachen Rumpf durchgelaufen... Um 21:30 Uhr havarierte auf dem Schiff der Mantel des rechten Geschützes. Nach einer Begutachtung wurde jedoch die Entscheidung getroffen, daß der Monitor den Beschuss mit dem linken Geschütz fortführen soll, bis auch das ausgenutzt wird – ein Austausch eines 100 t -schweren Rohrs war nämlich eine komplizierte Angelegenheit, die den Monitor für längere Zeit außer Gefecht stellen würde. Die Einheit kehrte also am 9. Juni zu ihrer Ursprungsposition zurück –gerade zum Zeitpunkt des deutschen Gegenangriffs. Zwei Tage lang unterstützte das Schiff britische Einheiten bei Caen, dann lief es am 14. Juni nach Portmouth aus, um Munitionsvorräte zu ergänzen und dann auch endlich die beiden 381 mm-Geschützrohre zu wechseln. Nach einer Woche waren die Kanonen wieder einsatzbereit und zwischen 21. Juni bis 21. Juli (mit ein Paar Tage Pause für Erneuerung der Vorräte) setzte die HMS ROBERTS den Beschuß der feindlichen Einheiten bei Caen fort – sie schoß während der gesamten Operation insgesamt 692 Salven von ihrer Hauptartillerie ab. Eine weitere Aktion des Monitors war die Übernahme der Insel Walcheren im Eingangsbereich des Hafens von Antwerpen: Am 1. November hat er dort die Geschützbatterie WESTERKAPELLE zwei Tage lang bombardiert. Anschließend kehrte die Einheit zurück nach Großbritannien. Die letzten Schüsse während des 2. Weltkrieges feuerte der Monitor in Richtung der deutschen Küstenbatterien auf Helgoland, die einige Tage vor der Kampfeinstellung die britischen Minensuchboote beschossen haben, die die Elbemündung nach Seeminen durchsuchten. Nach dem Kriegsende in Europa wurde die Einheit in die pazifischen Gewässer abkommandiert, erreichte Japan vor dessen Kapitulation allerdings nicht mehr... Am 20. November legte der Monitor in Devonport an, wo er dann knapp 20 Jahre stationiert war. Zuerst wurde er als Schulschiff bei Lehrgängen für Bedienungskräfte von Schiffs-Artillerie, später als Wohnschiff benutzt. Im Jahre 1965 wurde die HMS ROBERTS bei der Ward-Werft in Inverkeithing abgewrackt...

Verdrängung (Standard/Kampf): 7973 / 9500 t; Tiefgang: 4,12 m (max. 4,39 m); Bewaffnung: 2x 381mm-, 8x 102mm-Geschütze, 16x 40mm- und 14x 20mm-Flakgeschütze; Bepanzerung: zwischen 76mm des Heckbereiches bis zu 254mm des Hauptdecks und 330mm des vorderen Bereiches des Geschützturmes...

517 Elemente + 97 Schablonenteile auf 4 Bögen 21x30cm + ein Bogen mit Wassernachbildung liefern eine sehr umfangreiche Grundlage des Modells, wobei es -wie auch alle Produktionen der Modellbaureihe MIKROFLOTA- als Wasserlinienmodell konzipiert wurde. Markante Formeinheit eines (relativ) modernen Monitors mit den riesigen seitlichen "Blasen", zwei unverhältnismäßig großen Barbetten, die die 381mm-Geschütze tragen, 8x 102mm-Geschützen, insgesamt 30 Flak-Geschützen, Rettungsbooten, Decks und zahlreichen Details...

* Zusätzlich kann eine Platine mit 128cm Ätzreling für 5,00 € mitbestellt werden! Eine rassige Verfeinerung jedes Schiffes!

Auch typische für die JSC-Mikroflota sorgfältige Druckqualität (3-farbiger Tarnanstrich der Borde) und feinste Computergraphik

General- und Detailzeichnungen ergänzen polnische und englische Bauanleitung.