IJN Hiei
Teile: 1929 + 231 Schablonenelemente
Maßstab: 1/300
Länge: 74 cm

Eine sensationell umfangreiche und detaillierte Produktion des MM-Verlages (Nr.7-8-9/2006): japanisches Panzerschiff der KONGO-Klasse IJN HIEI im Bauzustand nach der letzten Umbaumaßnahme im Jahre 1940 als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:300.

Modellkonstrukteur: Zbigniew Salapa

Ende des 19. Jh. zeigte die Kaiserliche Japanische Marine (IJN) größtes Interesse an modernsten Linienschiffen, die damals die Flottenstärke bestimmten. Als Japan Großbritannien (noch in enger Marineallianz) um Unterstützung ersuchte, entstanden moderne Kriegsschiffe der MIKASA-Klasse. Die Entstehung des neuen britischen Linienkreuzers HMS LION mit 343mm-Geschützen bewegte die IJN, im Jahre 1910 den Bau noch modernerer Schiffe der Klasse der bekannten britischen Rüstungsfirma Vickers im Auftrag zu geben. So entstand die Weiterentwicklung der HMS LION, die IJN KONGO. Die im Jahre 1912 in Großbritannien gebaute Einheit stellte die modernste Konstruktion eines großen Linienkreuzers weltweit dar und zeigte sich durch ein bis dato nicht verwendetes Kaliber der Hauptartillerie von 356mm (14 Zoll) und einer markanten Verschiebung des 3. Geschützturmes zum Schiffsachter (durch eine besondere Verteilung der Bestandteile des Heizraumes), was dem Geschütz einen verbesserten Schusswinkel verliehen hat. Auch das Kaliber der Mittelartillerie wurde von 102 auf 152mm erhöht. Die Dampfturbinen des Schiffes erreichten eine Leistung von 64000 PS und waren in der Lage, es bis zu 27,5 kn zu beschleunigen. Es wurden noch drei Einheiten der Klasse gebaut: IJN HARUNA, IJN KIRISHIMA und IJN HIEJ (ein Berg nordöstlich von Kioto). Die IJN HIEI wurde am 4. August 1914 in Dienst gestellt, Mitte der 1920er wurde sie modernisiert, in dem der Höhenwinkel der Hauptgeschütze bis 43° angehoben wurde, was ihre Reichweite von 29000 bis auf 33000 m erhöhte, so wie ihr Kommandoturm wurde ausgebaut und bekam die für japanische Großschiffe typische Form einer Pagode. Im Jahre 1931 wurde die IJN HIEI entsprechend des Londoner Vertrages (1930 durch Japan unterzeichnet), der die Anzahl der Panzerschiffe aller Seemächte begrenzte, umgebaut und als Schul-Panzerschiff umklassifiziert. Vor dem Hintergrund wurde der Heckturm der Hauptartillerie, genauso wie einige 152mm-Geschütze und den Bord-Panzergurt abgenommen. 25 von den insgesamt 36 Dampfkesseln wurden ebenfalls demontiert, was die Leistung der Antriebseinheit bis auf 13800 PS absenkte. Die Umbaumaßnahme dauerte drei Jahre, bis 1933, also bis zu jenem Jahr, in dem Japan den Londoner Vertrag kündigte. Die Wiederherstellung der vollen Kampfbereitschaft und sämtlichen Standards eines Schiffes der KONGO-Klasse dauerte jedoch lange und wurde erst in den Jahren 1937-40 erreicht. Bei der Gelegenheit bekam das Panzerschiff eine neue Maschinenanlage, die eine Leistung von 132000 PS erbrachte, was zusammen mit einer Optimierung der Rumpfform (u.a. eine Verlängerung des Heckbereiches um 7,6m) die Spitzengeschwindigkeit der Einheit bis auf 30,5kn erhöhte. Die Stärke der Bepanzerung des Decks, der Decks der Deckaufbauten und Artillerietürme wurde erhöht, die davor abgenommenen Panzergurte der Borde wurden wieder angebaut, es wurden zusätzliche Antitorpedoräume („Blasen“) auf den Borden angebaut, wodurch sich die Schiffsbreite von 28 bis auf 31m erhöhte. Die IJN HIEI bekam ein Flugzeugkatapult und drei Bord-Aufklärungsflugzeuge Aichi E13A JAKE, ihre Flakbewaffnung wurde auf vier 127mm-, zehn 25mm-Zwillingsgeschütze und zwei 13,2mm-Vierlings-Maschinengewehre aufgestockt, die Anzahl der 152mm-Kasemattengeschütze auf dem Hauptdeck wurde dagegen auf 14 reduziert. Die Erweiterung ihres Visierwinkels von 15° auf 30° verlängerte wesentlich ihre Reichweite. Der Kommandoturm wurde noch mal ausgebaut, hat sich in seiner Form von den anderen Schwesterschiffen unterschieden und stellte gleichzeitig das Urmuster der Superpanzerschiffe der YAMATO-Klasse dar. Die modernisierte IJN HIEI (Besatzung: 1393 Mann, Kraftstoffvorrat: 6330 t, Reichweite bei 18 kn: 10000 sm) wurde im Jahre 1940 in Dienst gestellt (unser Modell stellt den Bauzustand des Schiffes dar). Alle vier Panzerschiffe der KONGO-Klasse dienten in der 20. Division, nahmen an sämtlichen anfänglichen offensiven Operationen der Japanischen Marine als Geleitschutz der Trägerkräfte teil und wurden gezielt bei keinen Seegefechten eingesetzt. In der nächtlichen Schlacht vom 12. auf 13. November 1942 bei Guadalcanal auf den Salomoninseln wurde die IJN HIEI durch US-amerikanische Kreuzer und Zerstörer durch 85 direkte Treffer aus Nahentfernung schwer beschädigt. Nach zahlreichen Bränden und dem Verlust der Steuerfähigkeit wurde sie an dem darauf folgenden Tag durch vier Bomben und vier Torpedos von amerikanischen Flugzeugen getroffen. Vor dem Hintergrund der Aussichtslosigkeit eines Abschleppmanövers und um die Schiffsagonie zu verkürzen, wurde die Entscheidung getroffen, die IJN HIEI durch Torpedos eigener Zerstörer zu versenken…

1929 Elemente + 231 Schablonenteile (auf 20 Bögen 21x30cm) erwecken den Eindruck, daß bei der Festlegung des Maßstabes ein Irrtum begangen wurde, da eine solche Detaillierung nur 1:100-, bzw. 1:200-Modellen zugrunde liegt! Es ist wirklich eine bis jetzt nie da gewesene Ausarbeitung eines 1:300-Schiffsmodells! Nur einige Beispiele: 9-, bzw. 10-teilige Signalscheinwerfer, drei Bordflugzeuge Aichi E13A „Jake“ aus jeweils 39 Bauelementen und mit Endungen der Tragflächen, die als ausgestreckt oder hochgeklappt dargestellt werden können, Rettungsboote mit Nachbildung von separaten Ankern, Steuerrädern, Rettungsringen, mehrteiligen Flaggmasten, Ruderanlagen und Schiffsschrauben, Flugzeugkatapult mit Zwischenräumen, die ausgeschnitten werden sollen, differenzierte Entfernungsmesser und Fernrohre, die aus bis zu jeweils 32 Teilen bestehen und sich in ihrem Aufbau von den gleichen Baugruppen der kürzlich vom Halinski-Verlag herausgebrachten 1:200-IJN-FUSO nicht unterscheiden(!), fabelhafte Darstellung aller Deckaufbauten, erstrangig des gigantischen 10-stöckigen Kommandoturms mit sämtlichen Rippen und Stützen der einzelnen Etagen, Ankerseile, Relingabschnitte, Niedergänge und Leitern (auf Schablonenbasis), Bordkräne mit Flaschenzügen, Blöckchen und Haken …es ist bis dato fraglos die reifste Produktion des MM-Verlages!

Brillante Graphik und Computergraphik.

Das Modell ist als Vollrumpf-, aber auch als Wasserlinienmodell baubar.

Eine lückenlose und aussagekräftige Baubegleitung in Form von Generalzeichnungen und (z.T. Farb-)3-D-Bilder, die den Zeichnungen der Halinski-Modellproduktionen sehr ähneln, ergänzt polnische Bauanleitung.