Convair XFY-1 Pogo Modellkonstrulteur: Bartlomiej Grala Die Convair XFY-1 stellte einen von mehreren Versuchen dar, ein Senkrechtstarter-Jagdflugzeug (VTOL) zu entwerfen. Im Jahr 1948 begann die US-Navy, auf der Grundlage des Projektes HUMMINGBIRD und der übernommenen Unterlagen des deutschen Programms Focke-Wulf TRIEBFLÜGLER, offizielle Versuche an einem Vertical Take-Off and Landing Jäger durchzuführen. Als Zielsetzung galt die Entwicklung einer Flugzeugkonstruktion, die in der Lage sein sollte, auf Zerstörern, LST-Schiffen (Landing Ship, Tank Landungsboote für Panzer) und sonstigen größeren Schiffen gestützt zu werden. Aufträge zum Bau von jeweils zwei Prototypflugzeugen wurden an Fa. Convair und Lockheed erteilt. Vorerst wurden nur zwei Prototypen erstellt: Lockheed XFV-1 und Convair XFY-1, wobei die Lockheed nie einen vertikalen Flug absolvierte denn das einzige für Flugzeuge gleichzeitig für horizontale und die vertikale Flüge geeignete starke Propellerturbinentriebwerk Allison YT-40 wurde den Convair-Werken übergeben. Das Triebwerk bestand aus der Kopplung von zwei T-38-Motoren, die eine gewaltige Gesamtleistung von 5850 PS generierten und die zwei gegenläufigen Propeller mit jeweils 4,8m-Durchmesser angetrieben haben. Am 29. April 1954 führte der Testpilot der Convair-Werke, James F. Skeets Coleman in einem alten Flugzeughangar auf dem Flugplatz Naval Air Station Moffett Field einen Fesselflug durch, am 1. August 1954 absolvierte er den ersten Freiflug, bei dem er seine Maschine 6m über der Erde schweben ließ. Ein weiterer Versuch fruchtete bereits mit einer Höhe von 45m und am 2. November 1954 ging Coleman zu einem horizontalen Flug über, der 21 min. dauerte. Einige Tage später erlebte die XFY-1 ihre erste öffentliche Vorführung Sie zeigte sich als ein schneller Jäger, der sogar mit einem minimalen Schub eine Geschwindigkeit von 483 km/h erreichte. Sie hatte keine aerodynamischen Klappen und keine Interzeptoren (Spoiler), die das feine aerodynamische Drosseln der Geschwindigkeit unterstützen würden. Die Geschwindigkeit konnte lediglich mit dem Schub ziemlich grob bestimmt werden. So überholte Coleman durch unsanfte Betätigung der Gashebel mehrmals die Begleitmaschine und machte somit die Filmaufnahmen seines Fluges unbrauchbar Die Geschwindigkeitseinstellung wurde besonders bei Landemanövern problematisch, sodaß für die Flugabschnitte eine spezielle Technik angewendet werden musste. Sie bestand aus einem vertikalen Anflug der Landestellen auf einer niedrigen Flughöhe, einer plötzlichen Kerze (steiler Emporflug), die mit einer Schwebung endete und einer vertikalen Rückwärts-Absetzung. Eine weitere Schwierigkeit des Landemanövers hing mit der ungünstigen Sitzposition des Piloten zusammen, der keine wirkliche Sichtkontrolle der sensiblen Phase der Erdberührung hatte. Am 19. Mai 1955 nahm ein anderer Testpilot, John Knebel, Platz in der Maschine und stürzte beinahe aufgrund des fehlenden Gefühls bei dem in der Führung empfindlichen und eigenartigen Flugzeug ab. Im Mai 1956 begannen zwei weitere Piloten mit den Flugübungen auf der Pogo, das Ende der Entwicklungsarbeiten an der Konstruktion näherte sich jedoch in großen Schritten: Die riesigen, gewaltigen Belastungen, denen die Kupplung zwischen den beiden Triebwerken ausgesetzt war, begann ernsthafte Verschleiß- und Ermüdungserscheinungen zu zeigen, die US Navy entdeckte außerdem Flugzeuge mit veränderbarer Tragflächengeometrie für ihre Zwecke Am 1. Juni 1956 hob James Coleman zum letzten mal mit seiner Pogo ab und am 1. August 1956 stellte die Marine offiziell das Programm XFY-1 ein. Im Jahre 1973 wurde das Flugzeug in das National Air and Space Museum umquartiert, wo es bis heute "stationiert" ist Länge: 10,66m; Spannweite: 8,43m; Startmasse: 7370kg; max. Geschwindigkeit: 980 km/h (auf einer Höhe von 4600m); Reisegeschwindigkeit: 640 km/h; Steiggeschwindigkeit: 13,7 m/s; Dienstgipfelhöhe: 13300m; Bewaffnung: 4x 20mm-Geschütze oder 48x 70mm-Raketen Mk.4/Mk 40 FFAR.
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