Jakowlew Jak-1b
Teile: 1002
Maßstab: 1/33
Spannweite: 33 cm

Sowjetischer Jäger JAKOWLEW JAK-1 in der Darstellung der Maschine mit der Seitennummer 42, geflogen vom französischen Piloten Albert Durand des berühmten Normandie-Niémen-Regimentes, Frühjahr 1943 als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz des ukrainischen Oriel-Verlages (Nr.28), natürlich im Maßstab 1:33.

Alle Verlage versuchen ihre Produktionen von den anderen irgendwie hervorzuheben. Der Oriel–Verlag tut es mit dem Jak-1b-Bogen gleich in doppelter Weise: die Detaillierung übersteigt in der Anzahl der Bauelemente sogar um 50% die Jak-1b des Halinski-Verlages und stellt mit einigen Innen-Baugruppen, wie die komplette Konstruktion des Fachwerk-Rumpfskelettes, extrem detaillierte Waffen- und Triebwerknachbildung ein „Modell der Extreme“ dar und beinhaltet ein Folienstück für die Cockpithaube. Außerdem merkt man an den ukrainischen Modellen doch eine erfrischend „andere Bauweise“, wie z.B. separate Radlaufflächen, die den Reifen eine ausgezeichnete plastische Wirkung verleihen…

Ende der 30er soll in Sowjetrussland als eine Antwort auf die rasante Entwicklung der Ganzmetall-Tiefdecker in Deutschland und Großbritannien ein ähnliches Jagdflugzeug entworfen werden. Das Urmuster unter dem Namen I-26 entstand Ende 1939 dank einer persönlichen Bestellung von Stalin bei Alexander Jakowlew, der zu diesem Zeitpunkt keine Erfahrung mit Jägerkonstruktionen hatte (was allerdings als kein Zufall gilt, da der Bruder von Jakowlew ein Mitglied des Politbüros der UdSSR gewesen sein sollte…). Bei den Konstruktionsarbeiten ist die I-26 schwerer geworden und bekam zusätzlich eine schwächere Triebeinheit als ursprünglich angenommen. Obwohl sie bei Testflügen eine unerwartet hohe Geschwindigkeit von 595 km/h erreichte, fiel sie auf Grund einer äußerst langen Mängelliste bei dem staatlichem Prüf- und Zulassungsverfahren durch. Offiziell wegen der wachsenden Bedrohung von Russland, inoffiziell dank guter Kontakte zwischen Stalin und den Jakowlews, ist die I-26 im Februar 1940 doch in die Produktion gegangen und ab September d.J. wurde sie bei den ersten Liniengeschwadern in Dienst gestellt. Im Dezember 1940 wurde sie in Jakowlew Jak-1 umbenannt und es wurde damit begonnen, die Taktik ihres Einsatzes zu erarbeiten… Die Mängel und Konstruktionsfehler des Jagdflugzeuges waren sogar für die durch die junge sowjetische Luftfahrtindustrie nicht verwöhnten Piloten so zahlreich, wie auch lebensgefährlich: Es gab Probleme mit der Motorkühlung; mit der undichten Ölinstallation, wodurch die Windschutzscheiben während der gesamten Nutzungszeit des Flugzeugmodells mit Öl bespritzt wurden; mit einer unzureichenden Durchsichtigkeit der Verglasung (weswegen die Piloten oft mit geöffneten Cockpithauben flogen, was die Leistungen der Maschinen verschlechterte) und mit beachtlichen Ausmaßdifferenzen zwischen den produzierten Maschinen. Den gefährlichsten Mangel der Konstruktion stellte jedoch das Auseinandergehen und Zersplittern von Sperrholzplatten der Flügelverkleidung bei kühlem Wetter dar. Bei Sturzflügen führte dies zum Abreissen der Außenhaut, Verformung von Tragflächen und in der Konsequenz zum Abstürzen. Die Jak-1 waren außerdem mit einem zu schwachen Triebwerk ausgestattet und unzureichend bewaffnet…

Im Juni 1942 entstand eine Modifikation, die Jakowlew Jak-1b. Ihr Heckbereich wurde abgesenkt, die Qualität der Cockpitverglasung wurde verbessert, zwei leichte Maschinengewehre wurden gegen ein schweres ausgewechselt, das Spornrad wurde als einziehbar modifiziert, der Ölkühler und der Propeller wurden verbessert, an der Stelle des Handrades wurde ein Steuerknüppel eingebaut (bei einem Schussvorgang musste seitdem ein Pilot keine Hand von dem Drosselklappenhebel abnehmen). Um die Konstruktion abzuspecken wurden ein Radiokompass und ein Scheinwerfer von den Tragflächen ausgebaut. Im Juni 1941 befanden sich lediglich 105 Flugzeuge des Typs Jak-1 bei der Sowjetischen Luftwaffe – hauptsächlich bei den westlichen Militärbezirken und bei den Baltischen Flotteneinheiten. Aufgrund fehlender Einsatztaktik der Jagdflugzeuge, sowie Mangel an geschulten Piloten, nahmen kaum Maschinen des Typs in den Kämpfen des Kriegsanfangsstadiums teil. Der Einsatz der Jak-1 begann erst Ende 1941 und dauerte bis zum Kriegsende. Alleine im Jahre 1944 wurden noch 1128 Jak-1 (allerdings der modifizierten Version Jak-1b) erstellt und bis Juli 1944 wurden insgesamt etwa 8800 Flugzeuge des Typs Jak-1, darunter über die Hälfte der Jak-1b-Version produziert.

Die Jak-1 war eine typische Übergangskonstruktion zwischen Doppeldeckern, offenen Hochdeckern und Ganzmetallflugzeugen und übernahm die Last der Luftkämpfe nach den Rückschlägen des Kriegsanfangs. Die sowjetischen Piloten erarbeiteten im Laufe der Kriegsjahre eine entsprechende Taktik und so versuchte man z.B. die Triebwerkschwäche mit der horizontalen Wendigkeit des Jägers auszugleichen oder das Fliegen in einer Formation, was später zu einer in der Höhe erweiterten Formation evaluierte, um dem Gegner möglichst auf einer gleichen Höhe zu begegnen. Ab der Indienststellung des Flugzeuges wurde die Konstruktion ständig modifiziert, es entstanden Jak-7, Jak-9, Jak-3. Die modifizierten Jagdflugzeuge von Jakowlew standen allerdings, oft gleich ab ihrer Indienststellung, den deutschen, aber auch z.B. den neuen russischen Lawoczkin La-5 nach, ihre Massenproduktion dauerte jedoch an, da sie zum größten Teil auf günstigen und überhaupt lieferbaren Stoffen (Holz) beruhte. Die Flugzeuge wurden per Hand produziert, was ihre Eigenschaften wegen div. Ungenauigkeiten noch zusätzlich verschlechterte, erst im Jahre 1944 gingen sie in eine maschinelle Serienproduktion. Ab da hat sich die Verarbeitung der einzelnen Jak-1 gebessert, aber erst ab dem Entwicklungsmodell Jak-3 und besonders seitdem es als Ganzmetall-Flugzeug produziert wurde, wurde die Konstruktion von Jakowlew ein vollwertiges Jagdflugzeug.

Triebwerk: M-105PA mit einer Leistung von 1050 PS; max. Geschwindigkeit: 529 km/h; Bewaffnung: 20mm-Geschütz und 2x 7,62mm-Maschinengewehre und 6 Raketenflugkörper RS-82 oder zwei Bomben FAB-100.

Noch als die Schlachten um Stalingrad und Leningrad tobten, trafen die ersten franzosischen Piloten und Mechaniker am 29. November 1942 auf dem russischem Flugplatz Iwanowo ein und von da an kämpften sie drei Jahre lang an der Seite der sowjetischen Piloten. Sie flogen dabei die russischen Jagdflugzeuge, insbesondere die berühmten Jak’s.
1944 beteiligte sich das Jagdgeschwader an den Kämpfen zur Befreiung des Flusses Niémen. Auf den Beschluss von Stalin hin übernahm es dabei die Bezeichnung "Regiment Normandie-Niémen". Ihr Einsatz betrug 273 sichere + 37 wahrscheinliche Abschüsse von feindlichen Flugzeugen während 5240 Einsätzen. Andererseits kam dabei auch fast die Hälfte der 96 französischen Piloten ums Leben.
Vier französische Piloten des Jägerregimentes erhielten die höchste sowjetische Auszeichnung "Held der Sowjetunion".

Die entworfenen 1002 Elemente (und zwar des doch eher kleineren Flugzeuges…) auf 9 Bögen 21x30cm müssen nun verbaut werden und bilden: eine Cockpiteinrichtung (mit mehrteiligen Sicherheitsgurten, Instrumentenbrett, einzelnen Drosselklappenhebeln, Drehventilen in einer Gesamtanzahl von 27 Stück, Funk- und Radiogerät, Fußsteuerung, einer Cockpithaube, die entweder als geschlossen oder aufgeschoben positioniert werden kann...); Motorraum-Inneneinrichtung mit Darstellung des Triebwerkes mit Motorblock, des dazwischen liegenden Maschinengewehres ShVAK-20, Kühler, Lichtmaschine…; Höhen-, Seitenruder und Tragflächenklappen als separate Elemente; Fahrgestell mit Fahrgestellluken und Nachbildung der Räder (mit separaten und schön plastischen 3D-Radlaufflächen), die als ausgefahren oder "im Flug" (eingefahren) dargestellt werden können, drehbarer Propeller, und der Clou des Modells: detaillierte Fachwerkkonstruktion des Rumpfskelettes und zwar in dem gesamten Bereich des Flugzeuges (entweder mit Verwendung der Papierelemente, die zu knapp 200 Röhrchen zusammengedreht und –gebaut werden, oder aus entsprechenden Drahtsegmenten, die nach den Papierteilen vorgefertigt werden sollten)…

* Ein Folienstück in entsprechender Stärke zur Nachbildung der Cockpithaube liegt dem Bausatz bei.

** Alternativ kann für das Modell eine bereits vorgeformte Kanzel für die 1:33-Jak-1b des Halinski-Verlages für 3,00 € (+2,50 € bei einem unversicherten Versand des Modells, bzw. + 1,00 € bei einem eingeschriebenen Modellversand) zusätzlich mitbestellt werden!

Moderne Farbgebung und feine Computergraphik (Tarnung der russischen Luftwaffe, Kennzeichnung mit kleinen französischen Hoheitsabzeichen eines Flugzeuges des Normandie-Niémen-Regimentes, eine Sonderzeichnung – ein Haifischmaul auf dem Lufteinlass des Ölkühlers) summieren sich zu einer wohl komponierten Flugzeugmodellkonstruktion...

General- und Bauzeichnungen ergänzen russische, englische, polnische und deutsche Bauanleitung!