Ansaldo A.1 Balilla
Teile: 570 + 27 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 23,3 cm

Bereits die dritte [nach der bejährten Produktion des MM-Verlages (Nr.11/1981) und der relativ frischen -aus dem Jahre 2006 von WAK] Darstellung der interessanten Flugzeugkonstruktion der Zwischenkriegszeit als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz des Orlik-Verlages (Katalog-Nr.040 - 7/2007) im Maßstab 1:33: italienisches Jagdflugzeug Ansaldo A.1 BALILLA in der Nachbildung des Flugzeuges mit der Seitennummer 102 des 7. Kosciuszko-Geschwaders der polnischen Luftwaffe. Es handelt sich um eine Maschine, die bereits in Polen bei der Fa. Plage & Laskiewicz in Lublin hergestellt wurde.

Modellkonstrukteur: Stanislaw Sliwinski.

Nach dem Wiedererlangen der Unabhängigkeit von Polen nach dem 1. Weltkrieg wurde damit begonnen, die Luftstreitkräfte ins Leben zu berufen. Die ersten Luftwaffeeinheiten verwendeten die von den Okkupanten zurückgelassenen, bzw. durch die polnischen Aufständischen erbeuteten Flugzeuge. Der desolate Zustand der meisten übernommenen Flieger und das Fehlen von Ersatzteilen erzwang eine Anschaffung von neuen Maschinen. Im Sommer 1919 erwarb die Polnische Luftwaffe bei der italienischen Fa. ANSALDO in Torino einige "Vorführflugzeuge", die dann nach div. Probeflügen und Versuchen ausgetestet wurden. Die Wahl eines Regierungsausschusses fiel auf die Konstruktion A.1 BALILLA, die in einer Anzahl von 10 Maschinen bei ANSALDO geordert wurde. Die Lieferung der Flugzeuge mit SPA 6 - Triebwerken und englischen Vickers-Maschinengewehren erreichte Warschau am 9. Januar 1920. Am 24. April 1920 wurden weitere ANSALDO A.1 BALILLA geordert, sodaß insgesamt 35 Flugzeuge des Typs Polen erreichten. Alle 35 Flugzeuge wurden in Italien hergestellt, in Warschau zusammenmontiert und auch dort erstbeflogen. 5 Exemplare davon wurden dem 7. Kosciuszko--Geschwader überreicht, das eine besondere Einheit darstellte, die hauptsächlich aus amerikanischem freiwilligen Personal bestand und von dem Piloten Major Cedric E.Faunt Le Roy geleitet wurde. Am 1. Mai 1920 sind die 5 Piloten des Geschwaders, C. Fauntleroy, E. Chess, H. Rorison, F. Crafword und A. Senkowski über Luck (wo 2 Flugzeuge bei der Landung in dichtem Nebel verunglückten und zerstört wurden) zum Fliegerhorst Biala Cerkiew geflogen. Kurz danach beteiligte sich das Geschwader an dem Angriff von General Pilsudski auf Kiew. Am 11. Mai 1921 wurde das freiwillige US-Personal demobilisiert und durch polnische Piloten ersetzt. Zu dem Zeitpunkt war das 7. Geschwader vollständig mit ANSALDO A.1 BALILLA ausgerüstet, die die ALBATROS D.III Oef. ersetzten. Anfang 1920 wurde auch die Lizenz für den Bau von 100 Stück der ANSALDO-Jagdflugzeuge erworben. Die ersten Doppeldecker des Typs wurden bei der Fa.Plage & Laskiewicz in Lublin im Jahre 1921 produziert. Die Bestellung wurde anschließend auf 80 Maschinen reduziert, die Produktion wurde jedoch mit dem 57. Flugzeug im September 1924 beendet. Noch im Jahre 1927 befanden sich in den Lagerräumen der Fa. Plage & Laskiewicz 26 Rümpfe, 15 vollständige Tragflächen und 14 Flügelskelette, sowie 30 Leitwerke. Wegen einiger Material- und Konstruktionsfehler, aber auch die unzuverlässigen SPA6-Triebwerke galten die Jäger als unzuverlässig und anfällig und verursachten zahlreiche Abstürze. Im Jahre 1926 wurden die ANSALDO A.1 BALILLA durch die modernen SPAD 51C1 ersetzt…

Bis heute haben zwei Exemplare der ANSALDO A.1 BALILLA überlebt: die Maschine mit der Herstellernummer 16552 befindet sich bei dem Museo Aeronautico Caproni in Vizolla und die mit der Herstellernummer 16553 bei der Musseo del Risogimento in Bergamo.

Die A.1 war eine Holzkonstruktion, deren Rumpf mit Spannplatten und im vorderen Bereich mit Blech beplankt war, die Tragflächen dagegen mit Stoff bespannt. Eigengewicht: 625 kg; Startgewicht: 870 kg: max. Geschwindigkeit: 210 km/h; Dienstgipfelhöhe: 6000m; Aufstiegsdauer auf 5000m: 17 min.; Bewaffnung: 2x 7,9mm-Vickers-Maschinengewehre, die bereits in der Lage waren, durch den rotierenden Propeller zu feuern, Flugdauer: 2,5 Std..

Der Bausatz besteht aus 570 Elementen + 27 Schablonenteilen auf 4 Bögen 21x30cm und stellt stellt mit der vierfachen Anzahl der Bauteile im Vergleich zu der modernen WAK-Produktion eine extrem komplexe Kartonmodellbauproduktion dar: die Cockpiteinrichtung (u.a. mit äußerst kleinen Uhren, bzw. Zeigern des Instrumentenbrettes als separate Teile, die originalgetreu auf Abstandsschrauben an das Instrumentenbrett befestigt wurden, Zügen des Leitwerkes, die ebenfalls äußerst originalgetreu an die Fußsteuerung und den Steuerknüppel über zahlreiche Hebelübersetzungsmechanismen angebaut sind), drehbarer Propeller, Kühler mit zweiteiligem Verschluß, sämtliche Lamellen der Kühlerflächen der Triebwerkverkleidung, durchsichtige Windschutzscheibe auf Schablonengrundlage, Scharnieren der Klappen, alle Steuerflächen des Leitwerkes und der Tragflächen als separate und bewegbare Elemente, sämtliche Steuerzüge und Ankerseile der Tragflächenkonstruktion, die mit Hilfe von kleinsten Beschlägen befestigt werden, ebenfalls alle Streben und Stützen der Flugzeugzelle, die mit z.T. mehrteiligen Befestigungs- und Beschlagelementen ausgestattet sind....

Modernste Graphik und Farbgebung (halbglänzender Silberdruck der Triebwerkverkleidung, eine sehr echt wirkende Nachbildung der Oberfläche der Holzplatten der Rumpfwände)!

Generalzeichnungen und Montagezeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung.