HMS Alert
Maßstab: 1/72
Länge: 56 cm

Seitdem die Lasercuts die Kartonmodellbauwelt eroberten, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine weitere Stufe der Karton- & Lasercutmodellbausätze entsteht. Die Segelschiffe waren aufgrund ihrer Bauweise (hölzerne Masten und Rahen, Segel aus Stoff, umfangreiche Takelage aus Garn…) und der bereits gängigen Form der Holzbaukästen dafür besonders geeignet und so erschien in der Tat zum ersten Mal ein „KARTONBAUKASTEN“. Die Herausforderung einer solchen Premiere nahm der bekannteste Verlag, der sich (ausschließlich) mit Seglern aus Papier befasst, an: der Shipyard-Verlag. Durchnummeriert als Laser cardboard kit Nr.1 erschien die aus einem reinen 1:96-Kartonmodellbausatz (zusammen mit der La Coureur) bekannte, britische HMS ALERT im Bauzustand von 1777, nun allerdings in einem Maßstab von 1:72.

Der britische Kutter HMS ALERT wurde am 24. Juni 1777 vom Stapel gelassen. Die Einheiten der Klasse wurden bei der Royal Navy für Patrouillendienste, Postbeförderung, Kampf gegen Schmuggler und Seeräuber benutzt. Die ersten Aufgaben führten die HMS ALERT auf die Gewässer des Ärmelkanals, wo sie eigene Handelsschiffe begleitete, anschließend wurde sie auf den westlichen Bereich des Kanals verlegt. Dort ereignete sich der erste Kampfeinsatz des Seglers: Am 18. September 1777 haben ihre Beobachtungsposten in der Nähe des Kaps Quessant ein Kleinschiff entdeckt. Der Kapitän der HMS ALERT, Oberleutnant John Basely versetzte die Besatzung in Kampfbereitschaft und befahl, das fremde Schiff einzuholen. Die verfolgte Einheit stellte sich als die US-amerikanische Brigg USS LEXINGTON, die mit 16x 4-Pfund und 12x Falkonetten ausgerüstet war. Ihre Besatzung bestand aus 84 Mann. Vor kurzem beteiligte sich die amerikanische Einheit an der Eroberung von 14 Handelsschiffen und ihre Vorräte an Schießpulver und Kanonenkugeln waren erschöpft. Nach einem kurzem Kampf wurde die USS LEXINGTON übernommen. Die HMS ALERT brachte ihre Beute nach England und nach kurzer Instandsetzung und Ergänzung ihrer Vorräte legte sie wieder ab, um ihren Patrouillendienst wieder aufzunehmen – diesmal jedoch auf den südlichen Gewässern von Portugal, wo sie bis Anfang Januar 1778 blieb. Während des darauf folgenden Aufenthaltes in Plymouth wurden ihre 4-Pfünder gegen 6-Pfünder ausgewechselt. Danach wurde die HMS ALERT, zusammen mit der Fregatte HMS ARETUZY wieder für das Patrouillieren des Ärmelkanals eingeteilt. Am 17. Juni 1778 ereignete sich dort ein Zwischenfall: An dem Tag führte die französische 30-Kanonen-Fregatte LA BELLE POULE in Begleitung der Fregatte LA LICORNE, der Korvette L'HIRONDELLE und des Loggers LA COUREUR einen Beobachtungsdienst der Britischen Ärmelkanal-Schiffseskader (Channel Fleet) durch. Als der Kapitän der LA BELLE POULE bei einer Begegnung mit der britischen Fregatte HMS ARETHUSA verweigerte, eine Erklärung hinsichtlich des Segleraufenthaltes in der direkten Nähe des britischen Verbandes abzugeben, kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Fregatten. Ein schwerer und erbitterter Kampf zwischen den beiden Fregatten dauerte etwa 5 Stunden, infolgedessen die beiden Segler solch schwere Beschädigungen erlitten, daß sie sich ziemlich gleichzeitig in ihre Stützpunkte zurückziehen mussten, um instandgesetzt zu werden. Währenddessen lieferten sich auch die kleineren Einheiten ein erbittertes, ein mörderisches Gefecht, in dem sie sich, "Bord an Bord" -stehend zwei Stunden lang, beinahe ununterbrochen aus allen verfügbaren Rohren gegenseitig beschossen haben. Letztendlich wurde die LE COUREUR nach einem abgewehrten Eroberungsversuch und unzähligen Schussbeschädigungen doch gefangen genommen. (Der auch gefangengenommene französische Kapitän Chevalier der Risily wurde für seine Tapferkeit später mit dem Kreuz des St. Louis ausgezeichnet.) Der Lugger erlitt bei dem Gefecht Dutzende von Schusslöchern, z.T. auf der Höhe der Wasserlinie, die HMS ALERT, die besser ausgerüstet war (12x 6-Pfund-Kanonen und 12x Falkonetten) hatte nur kleinere Beschädigungen, dafür aber 10 gefallene Matrosen zu beklagen... Im Juli 1778 kehrte die HMS ALERT zurück zum Schiffseskader des Admirals Keppela zum Dienst , dem auch die berühmte HMS VICTORY mit 104-Kanonen ebenfalls angehörte. Am 17. Juli, als sich die HMS ALERT von dem Verband auf der Suche nach gegnerischen Einheiten entfernte, wurde sie selbst überrascht und durch die französische Fregatte JUNON erobert…

Der Bausatz beinhaltet:

- alle Rumpf- und Einrichtungselemente als laserzugeschnittene Teile,

- lasergraviertes Deck,

- Messingkanonen und –falkonetten,

- hölzerne Masten und Rahen,

- hölzerne Jungfern und Blöckchen,

- Beschläge aus Metall,

- Zierleisten und –elemente auf Papier gedruckt,

- Stoff für die Segel,

- Garn in verschiedenen Stärken,

- Acrylfarben, einige Pinsel,

- Klebstoffe, Rasierklinge,

- detaillierte bebilderte Bauanleitung (polnisch, englisch und deutsch!) mit einigen praktischen Tipps und Erklärungen.