Selbstfahrlafette SU-85 Zusammen mit den beiden schweren sowjetischen Selbstfahrlafetten ISU-122 und ISU-152, die kürzlich von Modelik herausgebracht wurden und einigen älteren MM-Fahrzeugen der Klasse SU-100 und SU-76M, vervollständigt die jüngste Produktion des ANSWER-Kartonowe-Hobby-Verlages (Nr.1 -Juli/2006) die gesamte Baureihe der sowjetischen Selbstfahrlafetten: mittlere sowjetische Selbstfahrlafette SU-85, Darstellung des Fahrzeuges mit der Seitennummer 311 der 3. Geschützgruppe des 13. Selbstfahrlafetten-Regimentes der polnischen Volksarmee, 1945, Deutschland, als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25. Die Modellkonstruktionen wurde von dem, bis jetzt aus dem Bereich der Schiffskonstruktionen (Shokaku, Zuikaku von GPM, Junyo von Answer und einige kleinere, meistens japanische Einheiten) bekannten Produktionen, Herr Maciej Herbut entworfen. Der Anblick der Ausschneidebögen, die Graphik und der Aufbau des Modells scheinen auch bei der SU-85 den guten Ruf der Modellkonstruktionen des Herrn Herbut zweifelsfrei bestätigen. Im April 1943 bekamen die Ural-Maschin-Zavod (Ural-Maschinenwerke) von der Armeeführung Entwurfdaten einer Selbstfahrlafette mit einem 85mm-Geschütz, das in der Lage wäre, aus einer Entfernung von 500 bis 1000m einen Pz.Kpfw. VI Tiger zu zerstören. Die Projektarbeiten begannen noch im gleichen Monat und bereits Anfang August 1943 wurden auf dem Übungsplatz in Grochowieck Versuche von 85mm-Geschützen durchgeführt: D-5S-Kanone von den Werken Nr.9 und S-12-Kanone vom Artillerie-Konstruktionsbüro. Das Geschütz D-5S ging in dem Vergleich als Gewinner hervor und wurde unter der Bezeichnung SU-85 in die Ausrüstungspläne der Roten Armee aufgenommen. Die Konstruktion der Selbstfahrlafette SU-85 war ähnlich dem Fahrzeug SU-122: 73% Bauteile stammten von dem Panzer T-34, 7% von der SU-122 und 20% wurden neu entworfen. Die SU-85 wurde zwischen August 1943 bis Oktober 1944 in einer Gesamtanzahl von 2644 Stück produziert. Bereits während der Herstellung wurde die Konstruktion modifiziert - die Kraftstoffleitung wurde verlegt, die Bepanzerung des Überbaus wurde von 20 auf 45mm erhöht, die Blechtafeln des Panzers wurden nach dem Muster der deutschen Panzer Pz.Kpfw.V Panther mit Längsfalzen verbunden, die Abzugvorrichtung des Geschützes wurde mit einer elektrischen Steuerung ergänzt, es wurde eine Filteranlage und zwei Abzüge für den Schießschwaden angebaut... Die neue Selbstfahrlafette SU-85 wurde positiv bei den Linieneinheiten angenommen und von Anfang an in Gefechten wirkungsvoll eingesetzt. Parallel mit der Serienproduktion des Fahrzeuges lief die Suche nach Erhöhung der Feuerkraft des Geschützes. Im Herbst 1943 haben die Werke Nr. 9 eine 85mm-Kanone D-5S-85BM entworfen, bei der die Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses auf 900 m/s erhöht wurde, was die Durchschlagsleistung um 20% verstärkte. Die neue Kanone war länger als die alte und musste, um ausgewogen zu bleiben, um 80mm auf Bolzen zurückversetzt werden. Der Prototyp der SU-85 mit dem neuen Geschütz hat erfolgreich die Tests auf dem Werksübungsgelände absolviert, auch die staatlichen Versuche in Grochowieck sind positiv ausgefallen, trotzdem war die Selbstfahrlafette nicht für eine Serienproduktion qualifiziert. Vor dem Hintergrund der Ausrüstung der Panzer T-34 mit dem 85mm-Geschütz (als T-34/85) entstand die Notwendigkeit, die Selbstfahrlafetten SU-85 mit größeren Geschützen auszustatten. Bei der Maschinenfabrik Ural-Maschin-Zavod wurde eine Nachfolgekonstruktion SU-100 entwickelt, die im September 1944 in Serie ging. Die Fahrzeuge wurden in den letzten Operationen des Krieges eingesetzt und blieben auch danach bei den Panzerwaffen der Sowjetunion, anderen Staaten des Warschauer Paktes und Kuba. Kampfgewicht der SU-85: 29600 kg, Besatzung: 4 Soldaten; Bewaffnung: 1x 85mm-Geschütz D-5S mit einer Schussgeschwindigkeit von 8 Schuss pro Minute; Bepanzerung: zwischen 20 und 60mm; Triebwerk: 12-Zylinder W-2-34M-Dieseltriebwerkeinheit mit 5-Gang-Getriebe; Kraftstoffverbrauch: 60-70 l pro Stunde; max. Geschwindigkeit: 55 km/h auf der Strasse. 756 Baulemente + 8 Schablonenteile auf 7 Bögen 24x34cm vermitteln den ersten Eindruck des gut ausgewogenen Modells, das -ziemlich ungewöhnlich für Kettenfahrzeuge- auch von weniger geübten Kartonmodellbauern dank gut durchdachten Streifenketten und Rädern relativ schnell gebaut werden kann: aufklappbare Luken, schwenkbares Geschütz (optional), Einzelaufhängung der Räder, umfangreiche Außeneinrichtung (z.B. 4-teilige Scheinwerfer, Zusatztanks, Schlepphaken, Werkzeug, Ersatz-Kettenglieder... General- und Bauzeichnungen ergänzen polnische Bauanleitung. |