Lublin R-VIII bis Im Jahre 1920 begann in Lublin die Fa. Plage & Laskiewicz eine Produktion von Flugzeugen für militärische Zwecke. Zuerst wurden die A-300 und Ansaldo Balilla als Lizenzproduktionen hergestellt. Die fehlenden Erfahrungen des Unternehmers und der Mangel an hochwertigen Baustoffen und Materialen bewirkten, daß die Qualität der Flugzeuge eher mäßig war und nach einigen tödlichen Unfällen die A-300 als fliegende Särge bezeichnet wurden. In der 2. Hälfte der 20er wurden bei der Firma die Potez XV und Potez XXV, dann auch die Fokker F-VII in der Version als Bombenflugzeug montiert. Im Laufe der Zeit besserte sich die Produktionsqualität und es wurden eigene Entwicklungsarbeiten aufgenommen. Die erste Eigenproduktion war das Linienflugzeug Lublin R-VIII eine Konstruktion mit einem leistungsfähigem Triebwerk, hoher Tragfähigkeit und großer Reichweite. Der erste Prototyp wurde im März 1928 erstbeflogen, wobei sich herausstellte, dass die Antriebseinheit Farman mit 550 PS eine nicht ausreichende Leistung lieferte. Es wurde ein 2. Prototyp mit einem Lorraine-Dietrich-Motor (650 PS) erstellt und anschließend vier Flugzeuge des Typs (darunter auch ein mit einem Hispano-Suiza-Motor mit ebenfalls 650 PS) gebaut. Eine Serienproduktion wurde jedoch nicht geordert, lediglich die vier Exemplare wurden bei der polnischen Luftwaffe in Dienst gestellt. Die Gründe dafür waren die zu großen Ausmaße des Fliegers (z.B. Spanweite von 17m) und eine umständliche Wartung. Im Jahre 1930 bot die Fa. Plage & Laskiewicz der polnischen Marine ihre Lublin R-VIII als Flugboot an, das Angebot wurde jedoch nicht angenommen. Da aber zu dem Zeitpunkt die landgestützten Maschinen aus dem Dienst gestellt waren, wurden drei davon (die vierte wurde als Ersatzteillager zerlegt) mit Schwimmern ausgestattet. Dabei wurde auch die Bewaffnung ausgewechselt: an die Stelle der beiden Lewis-Maschinengewehre wurden Vickers-MGs angebaut und da die Bombenkammer für zusätzliche Querverstärkung der Schwimmer übernommen wurden, mußten die Bomben auf Außenlastträgern angebracht werden. Die Flugboote bekamen die Bezeichnung Lublin R-VIIIbis und wurden dem 1. Geschwader der Marinefliegerflotte zugeteilt. Im Dienst blieben die Maschinen bis zum Kriegsausbruch. Bis zum 1. September 1939 waren sie im Stützpunkt Puck stationiert, an diesem Tag wurden sie auf die Halbinsel Hel / Hela verlegt. Da der militärische Wert der Flugboote als gering eingestuft wurde, sind sie am 8. September durch die eigenen Besatzungen zerstört worden. Eigengewicht: 2919 kg, Nutzlastmasse: 1381 kg; Reisegeschwindigkeit: 175 km/h, max. Geschwindigkeit: 200 km/h: Bewaffnung: 2x 7,92mm-Vickers-Maschinengewehre auf Scarff-Ringlafette am Sitz des Beobachters und bis zu 300 kg Bomben (darunter auch Wasserbomben). 581 Bauelemente auf 13 Bögen 21x30cm bescheinigen dem Modell eine überdurchschnittliche Detaillierung: Cockpit- und Schießstandeinrichtung mit Darstellung zweier 7,7mm-Maschinengewehre auf Scarff-Ringlafette, drehbarer Propeller, zwei große Schwimmer, Seiten-, Höhenruder und Flügelklappen als separate Teile, Spannseile auf Schablonengrundlage, Außenlasten (2x 50kg- und 2x 100kg-Bombe)... Exzellente Farbgebung (gealtert -mit Ablagerungen und Umwelteinflüssen, aber auch Schattierungen) feinste Computergraphik mit Darstellung aller Aufschriften (sogar ein Logo des Propellerherstellers ist zu sehen). Die Baubegleitung besteht aus General-, Bauzeichnungen, Detailskizzen und polnischer Bauanleitung. |