|
RWD-22
Teile: 568
Maßstab: 1/33
Spannweite: 54,5 cm
Nach der RWD-25 und PWS Z-17 Sep die dritte Produktion des CardPlane-Verlages
(Nr. 2-4/2006) aus der Reihe der polnischen Prototypflugzeuge der Zwischenkriegszeit,
die nicht in Serienproduktion gingen: Flugboot RWD-22 aus dem Jahre 1939
in der Darstellung des Flugzeuges WYDRA in einer hypothetischen Bemalung,
Seitenummer 910 und Wappen des 1. Geschwaders der Marinefliegerflotte,
Stützpunkt Puck als Präzisions-Kartonmodellbausatz, natürlich
im Maßstab 1:33. Polnische Flugzeugkonstruktionen der Zwischenkriegszeit
sind wenig, deren Prototypen kaum bekannt und die Projekte,
die nie verwirklicht wurden, existieren einfach nicht mehr.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es also die erste Präsentation der
Konstruktion im Westen seit ihrer Entstehung.
Der Kartonmodellbausatz wurde mit zwei unterschiedlichen Coverbildern
herausgebracht!
Bei den Entwicklungswerken DWL in Warszawa/Warschau entstanden um die
Jahreswende 1938/39 drei Entwürfe von leichten Wasserflugzeugen,
die eine Nachfolge der Lublin R-XII und R-VIII darstellen sollten. Es
sollte sich dabei um eine Schul-, Aufklärungs- und Torpedoflugzeugkonstruktion
handeln. Alle drei Projekte sahen sich ähnlich, ihre Unterschiede
lagen in den Triebwerken, die auch geringe Differenzen ihrer Ausmaße
verursachten und in der Bewaffnung. Alle Projekte wurden RWD-22 genannt,
wobei die Version mit Argus As-10C -Triebwerken mit einer Leistung von
240 PS und Bewaffnungsmasse von 530 kg den Zusatznamen "Argus",
die Version mit Triebwerken Walter Minor 12-JMR mit einer Leistung von
430 PS und ein wenig größern Ausmaßen den Zusatznamen
"Walter" und die Version mit Triebwerken G-1620 bis Wydra mit
einer Leistung von 430 PS, bzw. gleichstarken Wasp Junior SB den Namen
"Wydra" ("Otter") bekam. Die dritte Version wurde
für die Entwurfsarbeiten ausgewählt. Im März 1939 wurden
die Konstruktionsarbeiten begonnen und noch im gleichen Monat wurden Versuche
in einem Windkanal durchgeführt. Der Prototypbau sollte aus Spendenmitteln
finanziert werden und die Spendenaktionen wurde unter der Schirmherrschaft
der Zwirko & Wigura -Stiftung und des Aeroklubs der Republik Polen
durchgeführt. Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung war angesichts
der spürbaren Kriegsbedrohung so groß, daß bereits im
Juli 1939, bevor die Spendenaktion richtig angelaufen war, die benötigten
150000 zloty alleine durch die Vereinigung der Bäckereibesitzer von
nur zwei Wojewodschaften (Schlesien/Slask und Kieleckie) erbracht wurden.
Bis Mitte 1940 war die Erstellung des Prototyps geplant, mindestens 12
Flugzeuge RWD-22 wurden von der Führung der Marine geordert, der
Kriegsausbruch am 1. September 1939 brach jedoch die Konstruktionsarbeiten
ab...
Die RWD-22 sollte ein zweimotoriges, dreisitziges (Pilot, Flugzeugkommandeur-Beobachter-Bombenschütze
und Schütze -Funkoperator) Mehrzweck-Wasserflugzeug sein. Seine Bauweise
war als gemischt definiert, d.h. der Rumpf aus geschweißten Chrommolybdän-Rohren
soll bis zur Höhe des Schießstandes mit Blech, weiter mit Stoff
beplankt werden; die Tragflächen mit einem hölzernen Tragwerk
sollten über eine selbst tragende Haut, Spreizklappen und Schlitzquerruder
verfügen. Bei den Schwimmern wurden zwei Optionen offen gelassen
(hölzerne oder aus Metall), die dann unter dem praktischen und Kostenaspekt
ausgewertet werden sollten. Die tropfförmigen "Beine" der
Schwimmer sollten Öltanks beinhalten. Als Bewaffnung waren zwei Maschinengewehre
(des Piloten auf linker Rumpfseite und des Beobachters auf einer Ringlafette),
bis zu vier Bomben mit einem Gesamtgewicht von 400 kg oder einem 450mm-Torpedo
mit einem Gewicht von 700kg geplant.
Tragfläche: 40 m²; Eigengewicht: 2600 kg, Nutzlastmasse: 1700
kg; max. Geschwindigkeit: 290 km/h; Reisegeschwindigkeit: 246 km/h; Geschwindigkeit
beim Wassern 93 km/h; Dienstgipfelhöhe: 5500 m; max. Reichweite:
2500 km.
Bis jetzt die umfangreichste Produktion des CardPlane-Verlages mit 568
Bauelemente auf 16 Bögen 21x30cm bescheinigen dem Modell eine beeindruckende
Detaillierung: durchgehende Inneneinrichtung zwischen der Flugzeugnase
und dem Schießstand mit Darstellung der zwei 7,7mm-Maschinengewehre
mit Ersatzmagazinen und Visieren, filigranen Bedienungs- und Steuerelementen
(Gashebel, Hebel der Einstellung der Luftschraubensteigung, Kontrollpult
der Stromabnehmer, Druckluftflaschen, Funkgerät, 4-teilige Sicherheitsgurte,
7-teiliges Zielgerät des Bombenschützen, 5-teiliges Handrad,
etc. als eigenständige Elemente), drehbare Propeller, zwei große
Schwimmer, Seiten-, Höhenruder und Flügelklappen als
separate Teile...
* Das war die einfache Version. Für eine Vollversion (detaillierte
Triebwerknachbildung, einige zusätzliche Inneneinrichtungsdetails, optional
Torpedo- und Bombenbewaffnung) können Elemente von der Internetseite
des Bausatzherausgebers herunter geladen werden (http://www.modele-kartonowe.com)
Exzellente Farbgebung (dezent gealtert -mit Roststellen und Ablagerungen),
feinste Computergraphik.
Die Baubegleitung besteht aus General-, Bauzeichnungen, Detailskizzen
und polnischer Bauanleitung.
|