U-Boot Forelle
Teile: 153 + 4 Schablonenelemente
Maßstab: 1/50
Länge: 25,5 cm

Der zweite Kartonmodellbausatz des hauptsächlich als ein Lasercut-Produzent in Polen bekannten Verlages DrafModel: das deutsche U-Boot FORELLE aus dem Jahre 1903 im Maßstab 1:50.

Nach der PaK40 in der „Übergroße“ 1:16 nun die zweite reine Karton-Produktion des Verlages: klein aber fein! Etwas schade, daß der Maßstab wieder ein wenig untypisch für die polnischen Schiffsmodelle (1:200, 1:100, bzw. 1:25 der jüngsten Klein-U-Boote vom GPM-Verlag) ist…aber von dem Gesamteindruck ist es ein modernes und interessantes Modell. Der Verlagsinhaber, Rafal Drzymulski berichtete über Probleme, eine Druckerei zu finden, die die dezent nachgebildete gealterte Farbgebung entsprechend wiedergegeben hätte. Nach langer Suche und einer Auflage, die in einer Papier-Häckselmaschine schließlich landete, nun die endgültige Produktion…

Die FORELLE wurde (unter Unterstellung als Plagiat der französischen NARVAL) von dem dubiosen (und in seinem Lebenslauf äußerst spannenden) spanischen, in Wien geborenen und in Frankreich und Deutschland tätigen Waffenhändler und Konstrukteur Ing. Raymondo Lorenzo d’Equevilley-Montjustin im Jahre 1902 entworfen. Es handelte sich um ein Projekt eines U-Bootes, das hauptsächlich zum Mitführen auf größeren Kriegsschiffen bestimmt war. Das U-Boot wurde am 28.Juli 1902 bei der Germaniawerft in Kiel-Gaarden als Projekt „Leuchtboje“ auf Kiel gelegt und am 8.Juni 1903 vom Stapel gelassen. Als Antrieb verfügte die FORELLE über einen 100 PS-Petroleummotor, der direkt mit einer E-Motorwelle gekuppelt war. Dank der Unterbringung von dem sattelförmigen Petroleumbehälter mit einem Druck- und Gewichtsausgleich durch Seewasser in dem Außenbereich war es möglich, daß die Bunkerinhalte relativ groß (ca. 7 t) sein konnten. De Tauchtanks und Regler befanden sich dagegen in dem kleinen Einhüllenboot. Als Bewaffnung führte die FORELLE zwei 45cm-Torpedos mit, die sich in zwei, seitlich am Bug angebrachten Ausstoßrohren befanden, deren Verschlüsse durch kleine Elektromotoren bedient wurden. Ein Ausstoß erfolgte mit Pressluft, wonach Seewasser ins Rohr trat, was wiederum zur Folge bis zu 20°-große Krängungsschwankungen hatte. Für die Tiefensteuerung besaß das Boot vorn ein Tiefenruder. Hinten war es mit einer um 1,5° nach vorne geneigten Dämpfungsplatte ausgerichtet, deren Wirkung durch Verstellen der daran befestigten Ruderflächen geändert werden konnte. Nach anfänglichen Trimmproblemen gelang es, die Konstruktion auszurichten und eine sichere Steuerung zu erreichen. Unter Wasser lief die FORELLE 5,5 kn-schnell und besaß einen Fahrbereich von 25 sm (bei einer Geschwindigkeit von 4 kn). Am 20. April 1904 bestellte Russland drei größere U-Boote (KARP, KAMBALLA und KARAS) bei der Germaniawerft, in dem Kaufpreis war die FORELLE mit eingeschlossen. An dem Tag der offiziellen Auftragsvergabe wurde sie mit der Eisenbahn nach St.Petersburg abtransportiert, wo sie im Juli und August 1904 Tauch- und Schießübungen durchführte. Aus St.Petersburg ist sie wiederum, ebenfalls mit der Bahn nach Wladiwostok überführt worden…wo sich die Spuren der FORELLE verlieren…

153 Bauelemente + 4 Schablonenteile auf 2 Bögen 21x30cm + ein Kartonstück mit dem Lasercut bieten eine kleine, aber gut detaillierte U-Boot-Modellkonstruktion: ein detailliert dargestellter Rumpf mit bewegbaren Höhen- und Seitenrudern, Einstiegsvorrichtung, drehbarer Schiffspropeller, Stabilisatoren, zwei Ausstossrohre für 45cm-Torpedos, Hebeaugen auf Schablonengrundlage…

* Ein Mini-Lasercutsatz mit 22 Teilen des Skeletts des Klein-U-Bootes liegt dem Bausatz kostenlos bei!

Gealterte Farbgebung, die auf der dunkelgrauen U-Boot-Bemalung kaum sichtbar ist …dennoch wenn man einige bestimmte Stellen des Modells gegen das Licht hält, werden einige Rostspuren sichtbar, feinste Computergraphik auf leicht glänzender Kartonsorte.

Die Baubegleitung besteht aus General-, Bauzeichnungen, Detailskizzen, sowie einer polnischen Bauanleitung.