Grumman F7F-3P Tigercat
Teile: 756 + 41 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 45,8 cm
Länge: 42 cm

Wenn schon eine Fly-Produktion überarbeiten, warum nicht z.B. eine Halifax, eine SR-71 oder eine Mig-31, sondern ausgerechnet eine Tigercat, die somit ihre 4.Auflage erlebt? ...die Entscheidungen der Verlage sind manchmal rätselhaft... Naja, anstatt zu meckern sollte man sich sich vielleicht darüber freuen, daß der in jeder Hinsicht gut ausgewogene Bogen nun zu einem Präzisions-Kartonmodellbausatz befördert werden kann: trägergestütztes Jagdflugzeug Grumman F7F-3P TIGERCAT (Darstellung einer US- Air Force - Maschine) des FlyModel-Verlages (Nr.02) - überarbeitete Neuauflage (4.Ausgabe) in Broschürenform im Maßstab 1:33.

Äußerlich untrscheidet sich die 4. Auflage von der 3. nicht!

Nach dem Erfolg mit den einmotorigen Jagdflugzeugen der US Air Navy F4F WILDCAT und F6F HELLCAT nahm die Fa. Grumman die Herausforderung der US Navy an und stieg in den Wettbewerb um die Entwicklung eines zweimotorigen trägergestützten Jägers ein. Die Anforderungen der US Navy für eine moderne Konstruktion für die gerade gebauten Flugzeugträger der MIDWAY-Klasse (mit 45000 t -Verdrängung) waren hoch -außer dem bis dato beispiellosen zweimotorigen Antrieb waren hohe Flugleistungen und starke Bewaffnung gefragt. Das Konstruktionsteam der Grumman-Werke unter Anleitung von Ing. Richard Hutton stützte sich auf den Erfahrungen der Entwicklung des durch die Navy abgelehnten Projektes F5F SKYROCKET, dabei hauptsächlich auf seiner landgestützten Version XP-50 und entwarf Anfang 1941 eine neue Konstruktion, die unter dem Namen DESIGN 51 den Militärs vorgeführt wurde. Die Flugleistungen und der Gesamteindruck der Maschine überzeugte sie und Grumman bekam am 30. Juni 1941 den Zuschlag für den Bau von zwei Prototypmaschinen, nun unter der Bezeichnung XF7F-1. Der 1. Prototyp wurde jedoch erst im Dezember 1943 erstbeflogen und bereits bei den ersten Flügen stellte sich heraus, daß das Flugzeug doch zu groß und zu schwer für einen Trägerbetrieb war... Da die Konstruktion als solche als erfolgreich eingestuft wurde, hat die US Navy für sein landgestütztes US Marine Corps 500 Exemplare der Einsitzerversion Grumman F7F-1 TIGERCAT noch im Jahre 1943 geordert. Die ersten Serienmaschinen wurden im April 1944 in Dienst gestellt. Nach der Fertigstellung von 34 Flugzeugen wurden die weiteren zu Nachtjägern XF7-2N umgebaut. Nach 64 gebauten Maschinen des Typs wurde die Konstruktion wieder zu einem einsitzigen Jagdflugzeug mit stärkeren Triebwerken F7F-3 (diese Version stellt unser Modell dar) modifiziert. Insgesamt wurden bis zum Kriegsende 189 TIGERCAT produziert. Die Maschinen nahmen jedoch an den Handlungen des Pazifischen Kriegsschauplatzes nicht teil, sind dafür aber relativ lange nach dem Krieg bei den US-Linieneinheiten im Dienst geblieben und nahmen z.B. aktiv am Koreakrieg 1950-53 teil.

Die TIGERCAT war ein Mitteldecker, mit einem ganz einziehbaren Dreirad-Fahrgestell und kurzen trapezförmigen Tragflächen mit einem leichten Aufschlag und hochklappbaren Endungen. Der Antrieb bestand aus zwei jeweils 18-Zylinder-Triebwerken in einer Doppelstern-Ordnung Pratt & Whitney R-2800 mit einer Leistung von 1550 kW. Eine besonders starke Bewaffnung von 4x 20mm-Geschützen befand sich in den Tragflächen und wurde durch 4x 12,7mm-Maschinengewehren im Flugzeugbug ergänzt. Eigengewicht: 7380 kg; Startgewicht: 11878 kg; max. Geschwindigkeit: 677 bis 700 km/h (auf einer Höhe von 6000m); Dienstgipfelhöhe: 12300m, Reichweite: 1930 / 1545 km.

Die schon in der letzten Auflage beachtenswerte Anzahl an Bauelementen von 388 Teilen wurde nun auf 756 + 41 Schablonenteile fast verdoppelt (nun auf 7 Bögen 24x34cm) - der "Hauskonstrukteur" des FlyModel-Verlages, Bogdan Swierczewski, verfeinerte die in seinen Grundzügen exzellente Modellkonstruktion des Modellbau-Papstes, Hr. Grzelczak, beeindruckend. Außer der aus der 3.Auflage bekannten Nachbildungsmöglichkeiten, wie z.B.: detaillierte Cockpiteinrichtung (mehrteiliger Pilotensitz und Reflexvisier, originalgetreu dargestelltes Instrumentenbrett, Knüppel...), exzellente Triebwerknachbildung mit drehbaren Propellern, detailliertes und in mehreren Positionen baubares Fahrgestell, Außentragflächen, die -genauso wie im großen Vorbild- hochgeklappt werden können, Teleskop-Fanghaken, der originalgetreu bewegt werden kann, reichliche Außenlasten: 8x Raketenkörper HVAR "Holy Moses" 5 zoll (127mm), 1x Abwurftank, können in dem neuen Bausatz dargestellt werden: das Instrumentenbrett als eine mehrschichtige, mit zwei Blenden schön plastisch dargestellte Einheit; zusätzliche Details der Cockpiteinrichtung, wie das von 2 auf 8 Elemente erweiterte Visier; zusätzliche Luftaustrittsspalten auf den Tragflächen, alle Steuerflächen des Leitwerkes und der Flügel (insgesamt 9 Elemente!) als separate und bewegbare Elemente, detaillierte Geschützrohre, zwei zusätzliche Außenlasten unter den Tragflächen in Form von 1000-Pfund (454kg)-Bomben und die größte Veränderung des Bausatzes: beide Doppelstern-Triebwerke mit Nachbildung der einzelnen 14-teiligen Zylinder mit Auspuffrohren und Sammelauspuffrohren, die nun auch zu der umfangreichsten Baugruppe des ganzen Modells wird, aber sorgfältig gebaut, einen sensationellen Eindruck macht (vor dem Hintergrund wäre es überlegenswert, eine oder beide Motorhauben als abnehmbar zu erstellen, um die Pracht der Doppelstern-Motoren bewundern zu können...)

Die in der vorherigen, 3. Auflage Graphik und die beste Farbgebung, US-Navy dunkelblaue Bemalung mit hellgrünen Streifen auf den Tragflächen und hellgrünen Motorhauben, Staffelwappen, Herstellerlogos auf jedem einzelnen Propellerblatt, wurden auch verfeinert: Alle Aufschriften wie die bereits berühmten Logos des Propellerherstellers, alle Blech- und Nietenmuster der Außenhaut wurden verfeinert, z.T. in der Größe korrigiert, ein Stück weniger intensiv in der Farbgebung - "echter" gemacht, einige Bereiche (z.B. hinter den Triebwerken) wurden in gealterter Farbgebung dargestellt und verstärken die schöne Optik des Vorzeigemodells zusätzlich.

Eine hervorragende Ergänzung und Bereicherung jeder 1:33-/1:32-Flugzeugmodellsammlung!

Bauzeichnungen und Montageskizzen der Extraklasse in einer sehr übersichtlichen und gut durchdachten Schritt-für-Schritt-Reihenfolge (eben Hr. Grzelczak!) ergänzen polnische Bauanleitung.