K-141 Kursk
Teile: 1671 + 46 Schablonenelemente
Maßstab: 1/100
Länge: 154 cm

Man weiß es nicht, worauf man sich mehr freuen soll, ob darüber, daß der FlyModel-Verlag doch noch lebt und seine 142er Produktion herausbrachte oder über das atemberaubende VOLLRUMPF-Modell des russischen U-Bootes der OSCAR II-Klasse K-141 KURSK als Präzisions-Kartonmodellbausatz in gigantischem Maßstab 1:100.

Wenn man die Beschreibung der U-Bootgeschichte liest und das Ausgabedatum des Bausatzes genau betrachtet, wird deutlich, daß bei der Produktion eine gewisse Art Teilnahme an dem Unglück vom 12. August 2000 seitens des Verlages stattfindet... Der Modellkonstrukteur, Rafal Turalski, der ziemlich stabil mit dem FlyModel-Verlag verbunden scheint, bewies mit dem U-Boot, daß auch Großmodelle präzise detailliert werden können: über 1,5 m-Länge und beinah 2000 Details - das kommt nicht oft vor!

Nach einer langen Pause entstand Anfang der 1970er unter Anleitung von Ing. R.R. Pustyncew und Ing. I.L. Bazanow das U-Schiff-Projekt 949 (als Nochfolgekonstruktion der ECHO-Klasse aus den 60ern), das im Jahre 1983 in der Indienststellung der neuen OSCAR-I-Klasse resultierte. Ihre Unterwasserverdrängung betrug 14600 t und sie war mit 24 SLCM (Submarine –Launched Cruise Missile = von U-Schiffen abzuschießender Marschflugkörper) SS-N-19 Granit (NATO: Shipwreck) bewaffnet- die gleichen, die auch auf dem Kreuzer KIROW zum Einsatz kommen. Diese Klasse der U-Schiffe wies in der Mitte einen Druckkörper von 9,1 m-Durchmesser auf und hatte an beiden Längsseiten je eine Reihe aus zwölf unter 40° nach vorne geneigten Flugkörper-Startschächten. Die Raketengröße erzwang einen relativ geringen Durchmesser des starren Rumpfes von 8,5m. Darüber hinaus verfügen die U-Schiffe über vier 533 mm- und zwei 650 mm-Torpedorohre mit einem Vorrat von 24 Torpedoraketen Nowator SS-N-15 Czakra und Nowator SS-N-16 Stallion und einer Transportmöglichkeit von bis zu 32 Seeminen. In dem Achterbereich des starren Rumpfes befindet sich der Maschinenraum mit zwei nuklearen Reaktoren und zwei Dampfturbinen. Die Klasse OSCAR-I bestand aus zwei Einheiten, die späteren Schiffe, die auf Grundlage des Projektes 949A entstanden, wurden um 11m verlängert (Verdrängung eingetaucht: 16700 t und aufgetaucht: 12600 t) und werden als OSCAR-II-Klasse bezeichnet. Es wurde geplant, sie mit den SS-N-24-Raketensystemen auszurüsten. Von ihnen waren neun Einheiten im Dienst, das zehnte Schiff mit der Bordnummer K-141 wurde im Jahre 1992 auf Kiel gelegt, 1994 zu Wasser gelassen und KURSK getauft. Die Einheiten des Typs sind gezielt für die Aufgaben der Bekämpfung von Angriff-Flugzeugträgerverbänden entworfen. Darauf ist ihre Bewaffnung mit beflügelten (mit flugzeugähnlichen Leitwerken) Raketenkörpern mit Großreichweite ausgerichtet. Die Zielvorgaben können von der eigenen Luftwaffe, bzw. Satelliten übermittelt werden. Die OSCAR-II stellen den weltweit größten U-Schiffstyp dar, der über Flügelraketen verfügt und seine Tauchtiefe wird auf 300m geschätzt. Alle Einheiten des Typs führen auf der obersten Stelle der Heckseitenflosse einen markanten Hohlkörper, der ursprünglich für viel Aufsehen in Fachkreisen sorgte, da man ihn als ein neuartiges Antriebssystem annahm – nun weiß man, daß dort eine Antenne eines passiven Schleppsonars aufbewahrt wird.

Im August 2000 begannen die größten Sommermanöver der Russischen Nordflotte, an der etwa 30 Einheiten teilnahmen, darunter auch eines der modernsten atomgetriebenen U-Schiffe, die K-141 KURSK. Niemand ahnte damals, welch dramatische Ereignisse sich dabei abspielen werden… Am Donnerstag, den 10. August 2000 gegen 10:00 Uhr verließ die KURSK mit ihrer 118-köpfigen Besatzung den Stützpunkt Widajewo. Außer den Matrosen befanden sich an Bord auch zahlreiche hochrangige Militärs des Nordflotte-Kommandos, sowie Beobachter und Leitungsmitarbeiter der Ausrüstungsfirma DAG-DIESEL aus Machatschka in Dagestan. Während der Übungen sollte von dem U-Boot ein lenkbares Geschoß abgefeuert und es sollten Tests mit einer neuen Torpedokonstruktion, die sich seit 1998 in Entwicklung befand, durchgeführt werden. Am 11. August, um 12:40 Uhr wurde der 1. Teil der Versuche abgeschlossen, indem das Geschoß GRANIT mit einer Sprengkopf-Attrappe planmäßig abgefeuert wurde. Trotz der Freigabe durch die Übungsbefehlshaber wurden dagegen aus nicht aufgeklärten Gründen keine Torpedo-Übungsangriffe durchgeführt. Zwei Tage nach dem Beginn der Manöver, am 12. August um 11:30 Uhr ist die KURSK auf den Meeresgrund der Barentssee, etwa 85 sm nordwestlich von Siewieromorsk abgesunken. Sie legte sich auf dem felsigen, mit etwa 1 bis 2 m-Watt bedeckten Meeresgrund in einer Position 25° zu Steuerbord geneigt. Kurz danach wurden im Bereich des abgesunkenen U-Schiffes durch mehrere an den Übungen teilnehmende Einheiten, u.a. durch den Kreuzer PIETR VIELKIJ, aber auch durch das Norwegische Seismische Institut Norsar zwei Explosionen registriert: eine mit einer Stärke von 200 bis 300 kg-TNT und nach 2:15 min. eine in 3,5° auf der Richter-Skala, die auf eine TNT Menge von etwa 2 t deutete… Alles weitere an Informationen, die bis jetzt an die Öffentlichkeit gelangten, sind mehr oder weniger nur Spekulationen… Während des Unglücks hat es die Besatzung nicht mehr geschafft, eine Signalboje auszulösen, die die genaue Ortung des U-Schiffes ermöglichen würde, es sind auch keine Notsysteme angesprungen, die das Sinken der KURSK verhindern konnten. Weiterhin wurden auch keine Versuche unternommen, das U-Schiff zu verlassen, obwohl die Einheit mit einer Rettungskapsel, die eine Evakuierung aus einer Tiefe von bis zu 1000 m ermöglichen könnte, als auch mit individuellen Rettungsgeräten ausgerüstet war… Auf einem Notizzettel, der bei einem der Opfer gefunden wurde, und der am 12. August um 13:15 geschrieben wurde, stand lediglich, daß nach einer Explosion alle Menschen in den Bugabteilungen auf der Stelle getötet wurden, überlebt haben nur 23 Mann von den Rumpfsegmenten VI bis IX, die Schutz in dem letzten Abschnitt der Rumpfkonstruktion fanden. Auf dem U-Schiff herrschte völlige Dunkelheit und die Geretteten wurden von der Einwirkung des Kohlenoxides sehr geschwächt… Während der mehrtägigen Rettungsaktion wurden von der KURSK keine Überlebenden, von den 118 umgekommenen Menschen lediglich 12 Leichen geborgen…

Antrieb: zwei wassergekühlte Atomreaktoren VM-5 mit einer Leistung von 190000 kW, die zwei Dampfturbinen GT3A (mit 72000 kW) versorgen, zwei Schiffsschrauben; Unterwasser - /Überwassergeschwindigkeit: 25-30 / 18 kn; Besatzung: 135 Mann.

1671 Elemente + 46 Schablonenteile (auf 37 Bögen 30x42cm) bieten an: die Ruderanlage, sowie die Bugruder, die als bewegbar gebaut werden können, die Raketenschächte mit detaillierten Schließvorrichtungen können als geschlossen oder als geöffnet nachgebildet werden, 24 Raketenkörper des Typs 3M-45 Granit (NATO: SS-N-19 Shipwreck), exzellent nachgebildete Ausrüstung des Turmes: Radio-, Satellitantenne, Radar mit Warnsystem, markante Spiralschiffsschrauben und der Hohlkörper des Schleppsonars, Relinge und Griffe auf Schablonengrundlage...

Vorbildliche Druckqualität und Farbgebung in feiner Computergraphik. Zahlreiche Bauzeichnungen und Montageskizzen werden durch polnische Bauanleitung ergänzt.