BAC Lightning F. Mk.6
Teile: 1016
Maßstab: 1/33
Länge: 51 cm

Eine der neusten Produktionen des FlyModel-Verlages (Nr.146): Unkonventionelle Flugzeugkonstruktion in unkonventioneller, hervorragend detaillierter und "vielmechanisierter" Darstellung: BAC Lightning F. Mk.6 (Maschine XR769, geflogen von Fl Lt R.G. Bees von der No.5 Squadron Royal Air Force, RAF Binbrook, 1972) als Präzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33.

Die Projektarbeiten bei der Entwicklung eines Überschallflugzeuges wurden bei der British Aircraft Corporatiom Ltd. (BAC) bereits am 01. April 1950 begonnen, im August 1954 stieg die Experimentalkonstruktion P.1A in die Luft und die Weiterentwicklung des Flugzeuges, die P.1B erreichte im November 1958 die doppelte Schallgeschwindigkeit (2 Ma = ca. 2500 km/h) und bekam den Namen LIGHTNING (Blitz). Die BAC LIGHTNING erreichte solche sensationelle Geschwindigkeiten dank unkonventioneller Konstruktion und entsprechenden Triebwerken. Um einer Schubasymetrie beim Ausfallen eines Triebwerkes engegenzuwirken, wurden die Turbinen übereinander angebaut, was allerdings die Konstruktion bei Landeanflügen empfindlich für Seitenwind (große Seiten-Angriffsfläche) machte. Bei dem Flugzeug wurde ein Dreiradfahrwerk eingesetzt, wobei bei den Hauptfahrwerksrädern sehr dünne Hochdruckreifen (mit 1,97 MPa, die eine dynamische Belastung von etwa 17000 daN übernehmen könnten) verwendet wurden, die in die flachen Fahrwerksschächte unter der Tragfläche passten. Trotz der theoretischen Belastbarkeit der Reifensätze für 7 Landungen, nutzten sie sich bereits nach einer Landung ab. Die schwache Seite aller Flugzeuge des Typs war das geringe Volumen der inneren Kraftstofftanks. Ein Durchschnittverbrauch für Flüge auf großen Höhen mit Reisegeschwindigkeit von 91 l/min stieg bei steilen Aufstiegsflügen mit Nachbrenner auf 909 l/min, was die Reichweite extrem begrenzte. Bei jeder weiteren Flugzeugversion versuchte man in alle möglichen Zwischenräume (sogar in der Seitenflosse und in den Klappen) zusätzliche Kerosintanks einzubauen. Zweifelsfrei boten die größten Möglichkeiten zusätzliche Außentanks (unter dem Rumpf, bzw. unter den Tragflächen). Leider war bei der BAC LIGHTNING die Lösung durch das spezifische Anziehen der Fahrgestellräder in Richtung der Flügelspitzen nicht realisierbar. Vor dem Hintergrund kam eine beispiellose Entwicklung zum Tragen: Von oben wurden auf den Tragflächen Abwurf-Außentanks angebracht. Allgemein war die BAC LIGHTNING eine relativ wenig zuverlässige Konstruktion -die Statistiken belegen, daß von den insgesamt 340 hergestellten Flugzeugen des Types, 84 Exemplare durch Unfälle verloren wurden...

1016 Elemente (auf 9 Bögen 30x42cm) bescheinigen dem Bausatz eine überdurchschnittlich detaillierte Ausarbeitung. Der Modellkonstrukteur, Hr. Sajdak (bekannt hauptsächlich von hochdetaillierten Großprojekten von FlyModel, wie Saab Draken, Avro Vulcan, Su-25, Sepecat Jaguar, F/A Hormet, F-11E Aardvark, etc.) hat wieder "Vollgas" gegeben und entwarf ein ganz besonderen Flugzeugmodell. Alleine die Konstruktion des großen Vorbildes mit seinem markanten Erscheinungsbild: zwei übereinander liegende Triebwerke im Rumpfheck, nachstellbarer Turbinenlufteinlass in der Flugzeugnase, Außentanks, bzw. Außenbewaffnung, die an den oberen(!) Flächen der Flügel untergebracht wurden... präsentiert sich ziemlich einmalig.

Entsprechend dem ist auch die Nachbildung der vollen Modellversion: bewegbarer Kegel des Turbinenlufteinlasses in der Flugzeugnase, Außenbewaffnung auf waagerechten Rumpfträgern (optional und abnehmbar: 2x lenkbare Flugkörper Firestreak und/oder Red Top), auf den Lastträgern der oberen Flächen der Flügel (auch optional und abnehmbar: 2x 454kg-Bomben, 2x Behälter mit unlenkbaren Raketengeschossen Matra 155, 2x Behälter mit Matra 100 und/oder 2x 1200l-Krafftstofftanks), 2x 30mm-Geschütze Aden, sehr detaillierte Cockpiteinrichtung mit aufklappbarer Cockpithaube (auf Nachbildungen von zwei Stellmotoren!), Luftbremsen als geöffnet oder zugeklappt, bewegbare Seiten-, Höhenruder und Flügelklappen, detailliertes Fahrgestell in mehreren Positionen darstellbar...

Langsam gehört die gealterte Farbgebung auch zur Serienausstattung der Modelle des FlyModel-Verlages, auf jeden Fall bekommt die Graphik der Oberfläche der Lightning dadurch eine ganz besondere Optik! Außerdem, das "übliche": Tarnanstrich der RAF in brillanter Computertechnik, Sonderzeichnung auf der Seitenflosse, akribisch dargestellte Beplankungsstruktur (Bleche, Nieten, Verbindungen,...).

Vier volle 30x42cm-Blätter mit General-, Montage-, Schablonenzeichnungen und Detailskizzen ergänzen polnische Bauanleitung.