Küstenbatterien Schleswig-Holstein
& Lindemann Neben den zwei Küstenbatterien Schleswig-Holstein und Lindemann eine der ungewöhnlichsten Kartonmodellproduktionen: 406mm-Küstenbatterie Schleswig-Holstein aus der Reihe "Mikroflotte", ebenfalls des JSC-Verlages (Katalog-Nr. 88 - 11/2006) und auch im Maßstab 1:400. Wegen des Kriegsausbruchs im September 1939 musste die deutsche Kriegsmarine auf die Flottenerweiterung (sog. Z-Plan) verzichten. Den Kern des Planes sollten 6 Panzerschiffe vom Typ H mit je 8x 406mm-Geschützen bilden. Die angefangenen Rümpfe der ersten zwei Schiffe (die Großdeutschland und die Friedrich der Große) wurden auf den Hellingen im Jahre 1941 abgewrackt, ein Teil ihrer Ausrüstung, darunter auch zehn 406mm-Geschütze, blieb erhalten... Sie wurden als Küstenbewaffnung bei den drei schwersten Batterien des Atlantikwalls eingesetzt. Die erste Batterie mit drei Geschützen wurde allerdings auf der Halbinsel Hela bereits im Jahre 1939 entworfen und ab Oktober 1940 gebaut... Im März 1941 waren zwei erste Stellen für den Anbau der Geschütze fertig gestellt und am 6. Juni hat man von den Kanonen I und II jeweils zwei Testschüsse abgegeben. Trotz der immer noch dauernden Fertigungsarbeiten bei den Bunkern und an dem Feuerleitsystem wurden die beiden Geschütze SK C/34 (Schiffskanone Modell 1934) als 2 Batterie 119 Marine Artillerie Abteilung (119.2. M.A.A.) am 13. Juni in Bereitschaft und am 19. Juni in erhöhte Kampfbereitschaft gestellt und bekamen den Namen Schleswig-Holstein (vielleicht zum Andenken des Panzerschiffes Schleswig-Holstein, das am 1. September 1939 in dem Bereich mit polnischen Küstenbatterien Artilleriegefechte führte). Ende Juni wurden die Munitionsvorräte auf über 100 Geschosse aufgestockt, im Juli wurden die Netze der Zufahrtswege und des Fernmeldeverkehrs ausgebaut, sowie die Tarnung der Objekte abgesichert. Am 3. Oktober fand ein Testschießen des Geschützes III statt - es wurden 3 erste Geschosse abgefeuert und Ende des Monats hat man die Feuerleitstelle in Dienst gestellt. Insgesamt wurden über zwanzig 406mm-Geschosse aus den drei Kanonen abgefeuert. Der Beginn der Kampfhandlungen mit Russland und die Blockade der sowjetischen Ostseeflotte im Herbst 1941 in Leningrad stellte die Notwendigkeit des Weiterbestehens der großkalibrigen Küstenbatterie auf der Halbinsel Hela unter Frage. Die Ausrüstungspläne der Danziger Bucht mit Geschützen, die über ein größeres Kaliber und einer größeren Reichweite als die derzeitigen größten russischen Schiffskanonen verfügen sollten (die Ostseeflotte Russlands besaß zu dem Zeitpunkt zwei Panzerschiffe mit jeweils 12x 305mm-Geschützen, aber es gab bereits Baupläne von Einheiten mit 381 oder gar 406mm-Kanonen...), wurden damit überholt. Auch die Bedrohung von der Seite der britischen Royal Navy, die bereits während des 1. Weltkrieges Operationspläne entwickelte, in die Ostsee zu stechen, um an der Pommerschen Küste, unweit von Berlin, Landetrupps abzusetzen, schien zu dem Zeitpunkt nicht mehr akut zu sein ...und da man gerade mit Baumaßnahmen des Atlantikwalls begonnen hatte, wurden die Geschütze auf der Halbinsel Hela demontiert und im Bereich der größten Verengung des Ärmelkanals, westlich Calais angebaut. Bereis im November 1942 wurden aus der Schleswig-Holstein-Batterie die ersten Geschosse in Richtung des britischen Dover abgefeuert... Gewicht mit Schlossfassung und Rücklaufeinrichtung: 159900 kg; Gesamtlänge: 21,13 m; Geschossgewicht: 1030 kg; Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses an der Mündung: 810 m/s; Reichweite: 43,1 km (bei Verwendung von 600-kg-Splittergeschossen 56 km); max. Höhenwinkel: 52°; durchschnittliche Rohrlebensdauer: 180 bis 210 Schüsse (bei den leichteren Splittergeschossen: 290 bis 300 Schüsse); Feuergeschwindigkeit: 1 Schuß pro min. 69 Elemente auf 2 Bögen 21x30cm bilden die Schleswig-Holstein-Batterie mit dem Standort Bruno (wobei die Standorte A und C äußerst ähnlich waren): Turm, Geschützlafette, Bunker, Munitionszubringer... Größe der Grundplatte: 21x17 cm Vorbildliche Computergraphik und Farbgebung der neuesten JSC-Ära. Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen polnische, englische und deutsche Bauanleitung. |