Manifest Lipcowy Die junge Produktion des JSC-Verlages (Katalog-Nr. 93 - 3/2007) aus dem Bereich der Schifffahrtstechnik: Massengutfrachter MANIFEST LIPCOWY (Das Juli-Manifest) im Bauzustand aus dem Jahre 1971 als Präzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:400. Auf Kiel wurde das seinerzeit größte Schiff in Polen, die MANIFEST LIPCOWY, am 11. September 1969 in dem Dock Nr. I der Pariser-Kommune-Werft in Gdynia / Gdingen gelegt. Es handelte sich um eine Massengutschiff-Konstruktion zum Transport von Bulkladung (Bulkcarrier) - ein Prototyp des Typs B-521, der in dem Konstruktionsteam unter Anleitung von Ing. Jerzy Igielski entstand. Bei dem Entwurf wurde eine ganze Reihe von damals neuen Lösungen eingesetzt, wie z.B. automatische Kontroll- und Steuerzentrale des Maschinenraumes, Ankerwinden mit automatisierter Anspannung der Ankerketten, seitlich aufschiebbare Lukendeckel... Auch die Baukonzeption war für die damalige Zeit ungewöhnlich und modern: Zuerst entstand im Dock das Achterteil des Schiffes, das zu Wasser gelassen wurde, dann wurde das Bugteil gebaut und anschließend wurde das Achterteil in das Dock eingeführt, aus dem Wasser gehoben und mit dem Achter verbunden. Der Stapellauf fand am 1. April 1970 statt und am 31. August d.J. wurde die MANIFEST LIPCOWY der Reederei, der Polnischem Hochseeschifffahrt (Polska Zegluga Morska) in Swinemünde / Swinoujscie übergeben. Bereits während der Werfttestfahrten wurden starke Vibrationen des Steuerhauses spürbar. Diese hat man durch Verlängerung der Außen-Längswände und zusätzliche Abstützung von Brückenflügeln verringert, jedoch nie gänzlich eliminiert. Vor dem Hintergrund wurden die Brücken der weiteren Schiffe des Typs um zwei Stockwerke verringert und die Decksprünge ihrer Bugbereiche wurden erhöht. Die MANIFEST LIPCOWY legte auf ihrer ersten Fahrt mit Steinkohleladung aus Swinemünde nach Japan am 22. Oktober 1970 ab. Von dort ist sie nach Sydney in Australien gefahren, um mit einer Weizenladung über Kap Horn in Amsterdam am 6. März 1971 anzulegen. Anschließend blieb der Bulkcarrier bis 23. April 1983 in ozeanischer Trampschifffahrt und änderte im Rahmen der Umstrukturierung der polnischen Frachtschifffahrt im Jahre 1982 seine Heimatreederei auf die Polnische Schifffahrt S.A. Im April 1983 wurde die MANIFEST LIPCOWY der Reederei Sapphire Maritime Co. (Verwaltet durch die polnisch-zypriotische Gesellschaft Hellenis-Polish Shipping & Trading Ent. Ltd. "Polhellas") mit dem Heimathafen Colombo verkauft, wo sie in LENA umgetauft wurde und unter Sri Lanka - Flagge gestellt. Im Jahre 1986 ging das Schiff in den Besitz der Endless Navigation Co. über und schwamm unter zypriotischer Flagge als KONTRONAS. Im Jahre 1987 wechselte der Massengutfrachter seinen Besitzer wieder, diesmal auf Rixdnmelt Co. (Verwaltet durch Merlemos Shipping Inc.), jedoch ohne Flaggenwechsel und wurde in DESPINA umbenannt. Im Jahre 1992 wurde die Ex-MANIFEST LIPCOWY an eine chinesische Werft verkauft, wo sie abgewrackt wurde. Die MANIFEST LIPCOWY war relativ kurz das größte polnische Schiff und im Jahre 1973 wurde sie vom 1. Platz durch die MARSCHAL BUDIONNYJ (des Typs B-524 mit 101877 BRT und 237,1m - in der 1:400-Produktion des MM-Verlages Nr. 8/74 dargestellt), die für die UdSSR gebaut wurde und im Jahre 1974 durch die Tanker CZANTORIA, ZAWRAT und SOKOLICA (Verdrängung entsprechend: 146110, 144892 und 145649 BRT) verdrängt, die bis heute die drei ersten Plätze hinsichtlich der Größe der in Polen gebauten Schiffe innehaben... Verdrängung: 32758 BRT (23727 NRT); Länge: 218,4m; Antrieb: Dieseltriebwerk SULZER mit einer Leistung von 15300 PS; Geschwindigkeit: 14 kn; Besatzung: 46 Seeleute + 2 Passagiere. 998 Papier-/Kartonelemente zuzüglich 87 Schablonenteile auf 8,5 Bögen 21x30cm) markieren die Detaillierung des Wasserlinienmodells: Brücke mit Einrichtungselementen, Riesenschornstein, Winden, 8-teilige Ankerwinden, Niedergänge, Grätings, Rettungsboote, Bootsdavits, mehrteilige Luken und Lüfter der Frachträume, Ladebäume, mehrteilige Poller, riesiger Portalkran des Vorderschiffs, Ankerketten... * Zum zweiten mal in der Geschichte des JSC-Verlages (nach dem Hafenschlepper Centaur II) , kann mit dem Bausatz ein Lasercut mit sehr gut durchdachten (weil nicht den üblichen Skelettelementen, sondern 150 feinsten Details, wie z.B. Decks von Rettungsbooten, Bootsdavits, Anker, Masten, Stützen der Führungen der Frachtluken) für 4,00 € mitbestellt werden! Originalgetreue und frische Farbgebung, feinste Computergraphik (Reederei-Logo, Sonderzeichnung der Schleifen in den Nationalfarben auf dem Schiffsbug) runden das hervorragende Erscheinungsbild des Großschiffes (sogar in dem Maßstab!) ab. Zahlreiche professionelle, saubere und sehr feine General- und Bauzeichnungen ergänzen polnische und englische Bauanleitung. |