Chi-He Der in den letzten Jahren beinahe als Hauskonstrukteur des MM-Verlages tätige Pawel Mistewicz, der sich außer im Schiffsbereich in allen Modellbausparten mit seinen Konstruktionen bewährte, enttäuscht auch mit dem Panzer nicht es ist ein Modell ohne Inneneinrichtung, aber im Außenbereich gehört er in seiner vollen Version zweifelsfrei zu den Präzisionsbausätzen. Beinahe zeitgleich mit unserem Modell erschien bei dem MODEL-HOBBY-VERLAG aus Stettin/Szczecin eine fast gleiche Panzerkonstruktion: japanischer mittelschwerer Panzer des Typs 97 "CHI-HA". Beide Panzermodelle wurden aber von verschiedenen Konstrukteuren erzeugt und stellen nicht die gleiche Modellproduktion dar! Mitte der 1930er forderte die Führung der Kaiserlichen Armee Japans, ihre Landeinheiten mit einem modernen mittelschweren Panzer auszurüsten. Im Jahre 1936 wurden zwei Projekte eines solchen Fahrzeuges entworfen: bei dem Arsenal Osaka die CHI-NI (mittelschwerer Vierte) und bei den Mitsubishi-Werken die CHI-HA (mittelschwerer Dritte). Die beiden Panzerkonstruktionen wurden 1937 Vergleichstests unterzogen, woraus die CHI-HA (Typ 97) als Gewinnerin kam und für die Serienproduktion bestimmt wurde. (Der Panzertyp wurde einige Wochen vor diesem Modell bei Model-Hobby aus Stettin/Szczecin herausgebracht.) In den Jahren 1938 bis 1941 wurden insgesamt 1220 Fahrzeuge des Typs produziert, das zur Grundausrüstung der Japanischen Armee im Bereich der Mittelpanzer während des 2. Weltkrieges wurde. Die mit relativ guten Fahreigenschaften ausgestattete, gut bepanzerte und bewaffnete CHI-HA wurde hauptsächlich als Infanteriepanzer eingesetzt, was sich allerdings für ihre Weiterentwicklung nicht fördernd auswirkte: Als es im Sommer 1939 zu Gefechten mit sowjetischen Panzern kam, erlitten die Japaner eine schmerzhafte Niederlage die Bewaffnung des Panzers war eindeutig zu schwach. Als Konsequenz dessen wurde die CHI-HA mit einem neuen Turm mit einer längeren 47mm-Panzerabwehrkanone ausgerüstet und einigen sonstigen Modifikationen unterzogen. Die so veränderte Konstruktion bekam die Bezeichnung Shinhoto CHI-HA, wurde eilig, noch Ende 1939 den japanischen Fronteinheiten zugeteilt und nahm gleich an den Kampfhandlungen in China, später auch auf den Malaysischen Inseln, in Singapur und auf den Pazifischen Inseln teil. Im Jahre 1941 erschien eine neue, verbesserte Version des Panzers. Im Vergleich zu ihrem Vorgängertyp war ihre Rumpfkonstruktion etwas vereinfacht (geschweißt) und die Bepanzerung ihrer Vorderwand wurde verstärkt. Der Turm mit dem Geschütz wurde von der Shinhoto CHI-HA übernommen und alle Fahrzeuge wurden mit einem Funkgerät ausgestattet. Die modernisierten Panzer bekamen die Bezeichnung Typ 1 CHI-HE (mittelschwerer Sechste) und wurden ab 1941 bis Ende des Krieges produziert. Insgesamt wurden etwa 600 Fahrzeuge des Typs hergestellt, die allerdings nur in einer begrenzten Anzahl eingesetzt wurden. Nach dem Kriegsende wurden einige erbeutete CHI-HA und CHI-HE u.a. an das kommunistische China übergeben, wo sie bis in die 1960er im Dienst blieben. Gewicht: 17200 kg; Besatzung: 5 Soldaten; Triebwerkleistung: 240 PS; max. Geschwindigkeit: 44 km/h; Reichweite: etwa 210 km; Bepanzerung: zwischen 20mm im hinteren bis 50mm im vorderen Bereich; Bewaffnung: ein 47mm-Geschütz und zwei 7,7mm-Maschinengewehre. 1257 Elemente + 41 Schablonenteile auf 8 Bögen 21x30cm bescheinigen dem Modell eine überdurchschnittliche Detaillierung. Der Schwierigkeitsgrad des Modells kann zwischen 900 Elementen der Grundversion und insgesamt 1598 der vollen Version variiert werden: drehbarer Turm mit 47mm-Geschütz und dem markanten 7,7mm-Maschinengewehr in der hinteren Turmwand, umfangreiche Außeneinrichtung mit vielen, optisch wirkungsvollen Elementen, wie Werkzeug & Geräte, zwei 5-teilige Scheinwerfer, zahlreiche 2-teilige Scharniere aller Klappen und Einstiegsluken, bei denen sogar die Drehachse nachgebildet wird, Griffe, Schlepphaken (auf Schablonengrundlage), Motorraumdeckel mit einzelnen Lamellen der Kühljalousien, raffiniert dargestellte Auspuffe und vor allem die Gitternetz-Schutzelemente der Auspuffdämpfer auf den Kotflügeln, ein akribisch dargestelltes Fahrgestell (bis hin zum mehrteiligen Stoßdämpfersystem, einzelnen Verstärkungsrippen des Spannmechanismus der Spannräder, einzelnen Schrauben und Abstandscheiben der Räder, etc.) mit Panzerketten als Streifen, allerdings mit einzelnen Elementen des Mittelkammes und der Kettenlaufflächen * Die Fa. Draf-Model bietet für das Fahrzeug einen Kettensatz als Lasercut an! Durch den Einsatz von vielen Elementen und durch das Aufeinanderkleben von mehreren Kartonschichten und Teilen wurde die Außenhaut des Panzers schön plastisch dargestellt. Feinste Graphik, moderne Farbgebung (dreifarbiger Tarnanstrich des japanischen Heers, graphische Symbolik der Einheit). General-, Schablonenzeichnungen und Montageskizzen ergänzen polnische Bauanleitung. |