Duilio Autorschaft: Krzysztof Wolbek, bekannt aus zumindest 20 verschiedenen Schiffs-Kartonmodellen des MM- und ModelFan-Verlages. Sieben Jahre nach dem Ende des Krieges mit der Österreich-Ungarischen Monarchie, in Folge dessen Italien wirtschaftlich geschwächt wurde, beschloss die Italienische Admiralität den Ausbau einer Großkriegsschiffsflotte. Angesichts der wachsenden Stärke der Seestreitkräfte von England und Frankreich, jedoch ohne ausreichende Erfahrung im Bau von großen Hochseeschiffen in Ganzmetallkonstruktion, aber auch ohne strategische Lagerstätten, erwarb Italien paradoxerweise die für die Ausbaupläne nötigen Baustoffe, Vorrichtungen und Waffensysteme bei seinen potenziellen Gegnern, also von England und Frankreich. Der oberste Konstrukteur der Italienischen Flotte, Bendetto Brin, nutzte jedoch die sieben Jahre des Stillstandes der Marine, um zwei Projekte von Ganzmetallschiffen zu entwerfen. Die DUILIO und die DANDOLO sollten über eine Verdrängung von jeweils über 11000t verfügen und stellten einen Kompromiss zwischen den beiden damals vorherrschenden Konzeptionen im Schiffsbau dar - zwischen einer möglichst starken Bepanzerung und einem möglichst großen Geschützkaliber. Die beiden Panzerschiffe wurden in verschieden Werften im Jahre 1873 auf Stapel gelegt, wobei die DUILIO bei der Castellamare-Werft gebaut, im Jahre 1876 zu Wasser gelassen und 1880 in Dienst gestellt wurde. Die lange Bauzeit von sieben Jahren kam hauptsächlich wegen der unzähligen Veränderungen der Schiffskonstruktion und ihrer Baugruppen zu Stande, die die modernsten Entwicklungen des dynamischen Weltschiffbaus widerspiegelten. Letztendlich wurde die DUILIO mit 450mm-Geschützen ausgerüstet, die aus Räumen unter dem Deck von vorne geladen wurden. Vier Geschütze des Kalibers wurden in zwei stark bepanzerten, drehbaren und runden Türmen des Mittelschiffes platziert. In der Schiffskonstruktion wurde keine mittlere Artillerie vorgesehen dem Schutz des Panzerschiffes in Nahkämpfen sollten Torpedoboote dienen. Ein Novum im Schiffsbau stellten die doppelten Wände des Unterwasserschiffes auf einer beachtlichen Länge im Bereich des Mittelschiffs dar. Mit einer Bepanzerung (von bis zu 550mm-Stärke!) wurden alle lebenswichtigen Baugruppen und Schiffselemente, wie z.B. die Kessel, die Schießpulver- und Munitionskammer, die hydraulische Vorrichtungen der Steuerung der Geschütztürme oder die Räume der Geschützbeladung zwischen 23m und 52m der Schiffslänge abgedeckt. Der Schiffsbug und -achter blieben ohne Bepanzerung auf der Grundlage von Berechnungen hatte man bei Beschädigungen der Bereiche eine Schwimmfähigkeit der Konstruktion errechnet. Auch der Antrieb durch zwei Schiffsschrauben war eine moderne Lösung, eine beinahe-Sensation stellte allerdings in dem Achterbereich ein Dock für ein Torpedoboot des Typs NIBBIO (mit 23,25m-Länge, 3,00m-Breite und 1,50m-Tiefgang) dar! Durch ein zweiteiliges Achtertor sollte das Torpedoboot in das 27m-lange Dock hinein schwimmen können. Die Idee erwies sich jedoch als wenig praktikabel und in dem Schwesterschiff DANDOLO hatte man darauf gänzlich verzichtet. Die Idee eines möglichst effektiven Einsatzes der Hauptartillerie bedingte eine ungewöhnliche Architektur des Hauptdecks: die Geschütztürme, das Aufbaudeck und sogar der vordere Schornstein wurden asymmetrisch eingebaut. Obwohl das Panzerschiff mit zwei Dampfmaschinen mit einer Leistung von 7700 PS ausgerüstet war, hatte man auf den Masten eine Takelage vorgesehen das Vertrauen an die Dampfmaschinen war damals noch nicht besonders stark ausgeprägt Max. Verdrängung: 11138t; Reichweite: 3760 sm; max. Geschwindigkeit: 15kn; Kohlevorrat: 1000t; Bewaffnung: 4x 450mm-Geschütze, ein Torpedorohr, 2x Maschinengewehre; Besatzung: 483 Offiziere und Matrosen. 1671 Elemente auf 11 Bögen 30x42cm, mit guter Passgenauigkeit entworfen und entweder in Form von Vollrumpf- oder als Wasserlinienmodell zu verbauen: Masten, die dem großen Vorbild auch als Segelmasten dienen konnten und einen entsprechenden Aufbau aufweisen; markanter Rammbug, der auf seiner Spitze ein Torpedorohr mit einem Schließmechanismus beherbergt; zwei drehbare und schwenkbare 450mm-Geschütze (die im Original von vorne geladen wurden!), die asymmetrisch auf dem Mitteldeck platziert und mit Rettungsbooten auf ihren Decken versehen wurden ...und mit ihren feinsten Abspannungselementen fabelhaft ausgearbeitet sind; die Besonderheit der Schiffskonstruktion, die in dem Modell nur graphisch dargestellt wurde, die aber mit Sicherheit ausbaufähig ist: Ein 27m-langes Dock hinter einem Tor in dem Heckbereich des Rumpfes für des Torpedoboot "Nibbio"(!); eine höchstungewöhnliche Brücke zwischen beiden Schornsteinen, die asymmetrisch verläuft; ein netter Clou für alle orthodoxen Kartonmodellbauer - die Nachbildung aller Relinge aus Papier und zwar nicht als Streifen, sondern Pfosten + Handlauf (eine aufwändige Angelegenheit, die aber einen schönen Effekt ermöglicht); genauso die Steuerräder, die auf dem Ausbaudeck aufgestellt sind: Das Ausschneiden von den kleinsten Zwischenräumen wird zu einer Geduldsprobe, bei einer sorgfältigen Arbeit und mit Retuschieren entsteht eine beispiellose Optik des Modells... * Gegen 15,00 € können drei Platinen mit insgesamt über 240cm 1:200-Ätz-Reling der Fa. GPM mitbestellt werden -für alle, die die Vorzüge der Ätzreling über Papierelemente doch höher stellen! ** Gegen 2,00 € kann ein Ankersatz der Fa. modellservice aus vier passend zugeschnittenen Kettenabschnitten und mit einer Gesamtlänge von knapp 0,5m mitbestellt werden! Eine perfekt computerüberarbeitete, feine Graphik, akkurate, farbenfrohe Farbgebung und exzellente Druckqualität. Generalzeichnungen + sauber gezeichnete und in ein "Schritt für Schritt" -System geordnete und durchnummerierte Bauzeichnungen + Detailskizzen ergänzen polnische Bauanleitung. |