Dupuy de Lome
Teile: 769 + 88 Schablonenelemente
Maßstab: 1/200
Länge: 57 cm

Wie ein Hecht wirkt mit ihrem langen Rammbug die skurrile Schiffskonstruktion vom Ende des 19.Jahrhunderts und genauso ungewöhnlich wird sich das gebaute Modell unter allen sonstigen "normalen" Schiffen jeder Sammlung präsentieren: französischer Kreuzer DUPUY de LOME im Bauzustand nach der Umbaumaßnahme von 1908 als Kartonmodellbausatz des Modelik-Verlages (Nr. 31/08), natürlich im Maßstab 1:200

Modellkonstrukteur: Michal Glock, bereits bekannt von der Paris, Courbet ...und einigen anderem Modelik-Schiffsmodellen...

Ende der 1870er, als Frankreich die traumatischen Ereignisse des Krieges mit Preußen überwunden hatte, wurde dort mit einem Aufbau der Streitkräfte begonnen. Viel Aufmerksamkeit wurde dabei der Marine gewidmet, die als besonders entwicklungsbedürftig galt. Sie besaß zwar einige Linienschiffe (mit der Anzahl der Panzerschiffe war sie lediglich der Marine Großbritanniens unterlegen) und Kreuzer, jedoch zwang das Alter und der Abnutzungsgrad der Einheiten der letzten Klasse das Verteidigungsministerium zum handeln. Besonders alarmierend war der Mangel an großen Kreuzern, die in der Lage wären, die Seeschifffahrt eines potenziellen Gegners (zu diesem Zeitpunkt - Großbritannien) erfolgreich zu bekämpfen und weit von Heimathäfen Kampfhandlungen zu führen. Der Kreuzer Dupuy de Lome war der erste Großkreuzer, der gezielt zur Bekämpfung des feindlichen Schiffsverkehrs entworfen wurde. Er war auch der erste so stark bewaffnete und mit gänzlich bepanzerten Borden erbaute Kreuzer Frankreichs. Beim Bau der Einheit wurden viele neue Ideen verwirklicht, sie bekam z.B. als erstes französisches Schiff ein Maschinenwerk, das drei Antriebswellen antrieb. Die Dupuy de Lome ist am 27.Oktober 1890 vom Stapel gelaufen, wurde aber erst fünf Jahre später in Dienst gestellt. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass sie viele Unzulänglichkeiten, gar Konstruktionsfehler aufwies. Eine nicht ausreichend leistungsfähige Belüftung des Heizraumes verursachte schlechte Arbeitsbedingungen der Besatzung – die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit waren viel zu hoch. Die Kessel und die Antriebsmechanismen waren oft durch Ausfälle geplagt. Die schweren und hohen Masten haben die sowieso nicht beste Seitenstabilität des Kreuzers verschlechtert …es war bereits schon 20 Jahre her, als sich die britische Captain auf die Seite legte und sank, jedoch saß noch die Erinnerung an die technischen Fiaskos der ersten eisernen Dampfer in den Köpfen von Marineoffizieren und Politikern. All die Probleme bewirkten, dass bereits nach einem Dienstjahr die Dupuy de Lome einer gründlichen Umbaumaßnahme unterzogen werden musste. Während dieser wurden 20 neue Kessel Normand installiert, die Anzahl der Schornsteine wurde von zwei auf drei erhöht, der Vordermast wurde umgebaut (die schwere Oberplattform wurde abgenommen), der Achter-Artilleriemast wurde abgebaut und auf seine Stelle wurde ein leichter Pfahlmast mit einem kleinen Deckaufbau für Leichtgeschütze aufgestellt. Das so modernisierte Schiff begann ihren Dienst beinahe von neu an und galt seitdem als eine technisch gelungene Einheit. Ihren Dienst verbrachte die Dupuy de Lome beinahe ausschließlich auf Schulreisen und Höflichkeitsbesuchen in den Häfen aller Kontinente. Im Jahre 1912 zeigte Peru Interesse an dem Kreuzer, das nach dem Muster der Seestreitkräfte von Brasilien, Argentinien und Chile seine Marine ausbauen wollte. Als die Einheit bereits einen neuen Namen Comendante Elias Aguirre und eine peruanische Besatzung bekam, wurde die Kauftransaktion aus finanziellen Gründen rückgängig gemacht. Vor dem Hintergrund seines Alters und seiner veralteten Konstruktion wurde der Kreuzer in den Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges nicht eingesetzt. Nach dem Krieg, im Jahre 1920 wurde die Dupuy de Lome umgerüstet und von einer französischen Reederei zwecks Umbau zu einem zivilen Frachter Le Peruvier erworben. Nach einem Dienstjahr stellten sich jedoch die Unterhaltungskosten des Frachters als unwirtschaftlich heraus und es wurde nach einem weiteren Jahr abgewrackt…

Verdrängung: 6783t; Bewaffnung: 2x 193mm-, 6x 164mm-, 4x 65mm-, 13x 37mm-Geschütze, 4x 450mm-Torpedorohre; Leistung der Maschinen: 13000 PS; max. Geschwindigkeit: 19,7kn; Bepanzerung: Borde bis zu 100mm, Deck 38mm (Deckschräge 68mm), Decken der Artillerietürme 100 bis 164mm, Decken der Türme der Hauptartillerie bis zu 200mm; Besatzung: 526 Mann.

769 Elemente + 88 Schablonenteile (zuzüglich Relingsegmente und Ankerkettenabschnitte) auf 7 Bögen 30x42cm bilden die ungewöhnliche Schiffskonstruktion mit z.B. drehbaren Geschütztürmen, acht Rettungsbooten in drei verschiedenen Größen, 11-teiligen Signalscheinwerfern, vier Ankerketten- und sechzehn Bootsdavits in z.T sehr ausgefallenen Formen, wie markanten Stellungen der Leichtgeschütze auf den Aufbaudecks beider Masten, Dampfleitungen entlang der Schornsteinwände (auf Schablonenbasis), ungewöhnlichem Mastenaufbau…

* Zusätzlich können zwei Lasercut-"Platinen" mit insgesamt 270cm-Reling der Fa. DrafModel für 2x 4,00 € = 8,00 € mitbestellt werden!

** Ebenfalls zusätzlich kann eine Platine mit Niedergängen und Leitern als Ätzsatz der Fa. GPM für 6,00 € mitbestellt werden!

*** Gegen 2,00 € kann (auch zusätzlich) ein Ankerkettensatz der Fa. modellservice mitbestellt werden!

**** Die Inbetriebnahme des Laserschneiders der Fa.Modelik zieht sich leider in die Länge…

Feine Graphik und Farbgebung der modernsten Modelik-Ära!

Bauzeichnungen und Detailskizzen ergänzen eine polnische Bauanleitung.