SZ-2 Ende der 20er entstand in Russland ein Bedarf für kleine Flugzeuge, mit deren Hilfe die Erreichbarkeit der Ortschaften der unwegsamen sibirischen und fernöstlichen Regionen verbessert werden könnte. Im Jahre 1928 entwarf und stellte nach 13 Monaten Bauzeit unter völlig unprofessionellen Bedingungen ein junger Konstrukteur aus Leningrad, Vadim Szawrow das Flugboot SZ-1 fertig. Am 21. Juni 1929 stieg die SZ-1 in die Luft. Nach den Erfahrungen von einigen Test- und Betriebsflügen hat Szawrow im Jahre 1930 seine zweite Konstruktion, die SZ-2 entworfen, die über ein stärkeres Triebwerk M-11 mit einer Leistung von 100 PS und eine höhere Tragfähigkeit verfügte. Außer dem Piloten konnten praktisch noch zwei Personen in dem Flugboot Platz finden. Den Jungfernflug absolvierte das Flugboot im November 1930. Bis 1932 bekam die Konstruktion staatliche Zertifikate und ging in die Serienproduktion, die bis 1964 dauerte! Man vermutet, daß sich bis heute noch einige Exemplare der SZ-2 im Betrieb im asiatischen Teil von Russland befinden sollten. Das Flugboot hat eine bewegende und heldenhafte Biographie - es wurde unter schwersten Wetterbedingungen auf der Kola-Halbinsel, in Sibirien, Zentralasien, in Jakutien, hauptsächlich in Fischerei-, Landwirtschafts-Großbetrieben, als Sanitätsflieger, für Fotoaufnahmen aber vor allem an den Fronten des Finnischen Krieges und des 2. Weltkrieges geflogen. 1934 beteiligte sich die SZ-2 an der dramatischen Rettungsaktion des durch Eisfelder zerdrückten russischen Schiffes TSCHELUSKIN und rettete zwei ihrer Besatzungsmitglieder. Im Militärdienst diente die SZ-2 überwiegend bei Transporteinsätzen von verwundeten Soldaten. Besatzung: ein Pilot und bis zu 2 Passagiere; Leergewicht: 60 kg; Startgewicht: 937 kg; max. Geschwindigkeit: 139 km/h; Dienstgipfelhöhe: 3850m. 288 Bauelemente auf 6 Bögen 21x30cm setzen sich zusammen für die, wegen des Aufbaus und der Detaillierung ein wenig exotische Modellkonstruktion zusammen: ungewöhnliche Konstruktion mit einem Bootsrumpf, zwei Seitenschwimmern auf einem Halbflügel; detaillierte Cockpiteinrichtung (bis hin zu Fußsteuerung, einem Feuerlöscher, etc.); drehbarer Propeller; Fahrgestell in zwei austauschbaren Optionen: Räder oder Gleitkufen; Seiten-, Höhenruder und Flügelkappen als separate Elemente; Endstücke der unteren Halbflügel und der oberen Tragfläche als hochklappbar und mit originalgetreu graphisch dargestellten Flügelrippen, die nach dem Hochklappen der Flügelsegmente sichtbar werden; einzelne Zylinder des Triebwerkes; Seilzüge der Steuerflächen des Leitwerkes; Standbeleuchtung; Befestigungsring in der Flugzeugnase; Windfahne auf der vordersten Spitze des Rumpfes... Insgesamt ist es eine umfangreiche Darstellung, die jedoch in verschiedenen Bereichen mit unterschiedlicher Dichte detailliert wurde: Die Cockpiteinrichtung, die geteilten Tragflächen, die Steuerungszüge der Steuerflächen sind gut detailliert ausgearbeitet, die 1-teiligen Zylinder des Triebwerkes, die sich auf herausgehobener Stelle befinden, schreien förmlich nach etwas mehr Finesse. Alleine das Ersetzen der Zylinder-Walzteile durch Stäbchen aus kleinen Scheiben und Darstellung von Stößeln aus Draht kann die Motordarstellung wesentlich aufwerten... Computergraphik und gealterte Farbgebung (mit Korrosions- und Scheuerstellen, aber auch kleinen Flicken der Außenhaut!) lassen keine Wünsche offen! Bauzeichnungen, Detailskizzen und s/w-Fotos eines gebauten Modells werden durch russische, polnische, englische und deutsche Bauanleitung ergänzt! |