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Bus AMO F-15
Teile: 421
Maßstab: 1/25
Länge: 20,4 cm
Der ukrainische Verlag Oriel (Adler) macht im Moment eine ausgesprochen
interessante Entwicklung durch: Nach den drei Schiffen des russisch-japanischen
Krieges, Admiral Apraxin, Retwisan und Sevastopol des Profi-Schiffsmodellkonstrukteurs,
Dmitri Hotkin, zwei einfachen (Jakovlew Jak-7b und Heinkel He-100D) und
einem umfangreicheren Flugzeugmodell (Petlakow Pe-3), aber neulich auch
zwei Doppeldeckern i-5 und i-15 und einem Flugboot SZ-2 nun eine irgendwie
"niedliche" Fahrzeugkonstruktion (Oriel-Verlag Nr.14): russischer
Bus AMO F-15 aus dem Jahre 1926 in der eintürigen Version auf dem
Fahrgestell des Lkw's AMO F-15, der wiederum auf der Grundlage der Lasterkonstruktion
FIAT 15er entstand als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25.
Im Jahre 1916 entstanden in Moskwa / Moskau die AMO-Werke (Awtomobilnoje
Moskowskoje Obszczielstwo), wo zuerst aus den aus Italien gelieferten
Baugruppen einige Dutzend der FIAT 15er zusammengebaut wurden.
Nach der Oktoberrevolution wurden bei der Fa. AMO Lastkraftwagen repariert,
instandgesetzt und auch eine Montagewerkstatt für Motoren und Kühler eingerichtet.
In Kürze wurden die AMO-Werke zum größeren sowjetischen
Produzenten von Fahrzeug-Triebeinheiten. Das werkeigene Konstruktionsbüro
begann mit der Entwicklung des ersten russischen LKWs: dem AMO F-15, der
auf der Grundlage der italienischen FIAT 15er entworfen wurde. Die
AMO F-15 wurde in den Jahren 1924 bis 1931 in mehreren Versionen produziert,
u.a. als Pritschenwagen, Bus, Panzer-, Stabs-, Sanitäts-, Post- und
natürlich Feuerwehrwagen. Die rasante industrielle Entwicklung des
Endes der 1920er verursachte einen bis dahin nicht bekannten Mobilitätsbedarf
an Arbeitern, Angestellten und Beschäftigten, aber auch eine räumliche
Erweiterung vieler Städte. Die Straßenbahnnetze reichten nicht
mehr aus, um dem gerecht zu werden und deren Ausbau war kurzfristig nicht
immer möglich. Eine zeitnahe Lösung hat man sich mit einer Inbetriebnahme
eines Busverkehrs versprochen. Die ersten Busse wurden von Russland in
Großbritannien erworben und am 8. August 1924 wurde in Moskau die
erste regelmäßige Busverbindung Sowjetrußlands ins Leben
berufen. Vier Bahnhöfe: Nikolajewskij (später Leningradskij
genannt), Jaroslawskij, Kazanskij und Brestskij (später
Belorusskij genannt) wurden mit der Buslinie Nr.1 miteinender vernetzt.
Innerhalb des darauf folgenden Halbjahres wurde eine zweite Buslinie in
Moskau eröffnet und die Anfrage war so groß, daß man
für das Jahr 1925 eine Erweiterung des Busverkehrs geplant hatte,
für den 112 Busse im Ausland und 100 in Russland gekauft werden sollten.
Die Wahl für eine inländische Konstruktion fiel auf den Busentwurf
der AMO-Werke auf der Grundlage des LKW's AMO F-15. Die Werke schienen
für die Aufgabe besonders gut ausgerüstet zu sein, da bereits
in den Jahren 1919 bis 1922 dort einzelne Bus-Aufbauten auf den remontierten
und instand gesetzten WHITE-Fahrgestellen anmontiert wurden. Nun hatte
man bei der Fabrik eine eigene Fahrgestellkonstruktion, die
AMO F-15 zur Verfügung und bereits im Jahre 1926 wurde eine
Kurzserie des Busses AMO F-15 hergestellt. Sie war in zwei Varianten konzipiert:
entweder mit einer oder mit zwei Fahrgasttüren. Die für die
damalige Zeit solide Bauweise des LKW's trug zu dem guten Ruf der F-15-Busse
bei, lediglich die kleinen Ausmaße des LKW-Rahmens, die eine
relativ kleine (mit 12 bis 14 Sitz- und etwa 20-Stehplätzen) Buskarosserie
gestatteten und die Stelle des Lenkrades auf der linken Seite des Fahrerhauses
waren Kritikpunkte. Da der Bedarf an größeren Bussen kontinuierlich
stieg, wurden ab dem Jahr 1929 die Busfahrzeuge AMO F-15 nach und nach
durch die britischen LEYLAND ersetzt
Produktionsjahre: 1926 1931; Leergewicht: 2800 kg; Antrieb: 4-Zylinder,
Otto-Reihenmotor mit einer Leistung von 36 PS (bei 1400 Dreh./min); max.
Geschwindigkeit: 42 km/h.
421 Elemente (auf 10 Bögen 21x30cm + ein Folienstück für
die Windschutzscheibe) setzen sich für keine extremdetaillierte,
dennoch eine Modellproduktion zusammen, die eigentlich alle Bereiche eines
modernen Kartonmodell-Automodells nachweisen kann: Fahrgast-Inneneinrichtung
mit Bänken, Türen, die entweder als geöffnet oder geschlossen
dargestellt werden können (mit ein wenig handwerklichem Einsatz können
die Türen auch als bewegbar gebaut werden!), Inneneinrichtung des
Fahrerhauses, alle Räder drehbar, Lenkbare Vorderachse, Radwippen
aus einzelnen Blättern, Antriebswelle, Handhupe, Anlasskurbel, 5-teilige
Scheinwerfer, Auspuffanlage, 7-teiliger Kühler (mit einem 2-teiligen
Deckel des Kühlwasserverschlusses), der mir einem Stück eines
Filter-Netzes wunderbar verfeinert werden kann, aufklappbare Motorhaube
mit einfacher Nachbildung des Motorblocks, etc. Einige Elemente können
bestimmt durch das Verstärken mit Karton noch mehr an 3-D-Optik gewinnen...
Frische (aber auch nicht zu frische, was manchmal bei russischsprachigen
Modellen der Fall ist
) Farbgebung, Computergraphik und z.T. beidseitiger
Druck.
Eine in einzelne Bauschritte gegliederte zeichnerische Bauanleitung
wird von einigen russischen Hinweisen begleitet.
© modellservice Padelackhallig 35a; D-25813 SIMONSBERG
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