Boulton Paul Defiant Mk.I
Teile: 591
Maßstab: 1/33
Spannweite: 36,3 cm

Der ORLIK-Verlag entwickelt sich von einen Outsidertip zu einem hervorragenden Verlag... Neben der rumänischen I.A.R. 80A; P-40N Warhawk; Seafang F.32 und Northrop XP-56 "Black Bullet", aber auch nach dem Extremmodell des Kippwagens Steyr-Daimler-Puch, brachte Orlik (Katalog-Nr.009) wieder ein exzellentes Flugzeugmodell der Autorschaft von Hr. Grzelczak heraus: das markante (durch seine unkonventinelle Bewaffnung -Maschinengewehrturm mit vier MGs hinter dem Cockpit) Jagdflugzeug Boulton Paul Defiant Mk.I in der Darstellung der PSV-L7028 Maschine der 264. Squadron der RAF, als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33.

Es gab Gerüchte, dass Hr. Grzelczak wegen seines Alters (er ist 72 Jahre alt!) keine Modelle mehr konstruiert, desto größer ist die Überraschung, dass die Gebr. Pawel und Bartlomiej Kolek (aus Czaniec in Oberschlesien) ihn überredet haben, seine Konstruktionstätigkeit wieder aufzunehmen...

Die Boulton Paul DEFIANT war eine neue Konzeption eines schweren Jagdflugzeuges des Endes der 30er. Anstatt einer starren Bewaffnung im Rumpf oder in den Tragflächen, wie die meisten Jäger der damaligen Zeit, wurde seine Bewaffnung (ein 7,69mm-Browning -MG-Vierling) in einem per Motorantrieb drehbaren Turm des Types A Mk.II platziert. Im September 1937 stieg das Flugzeug zum ersten mal in die Luft, der Turm wurde vorerst auf einem Bombenflugzeug OVERSTRAND getestet, am 12. Dezember 1939 wurden die Jagdflugzeuge bei der 264. Squadron der Royal Air Force (stationiert in Murtelshawn Heath) in Dienst gestellt und übernahmen Patroullien- und Geleitdienste bei dem alliierten Schiffsverkehr auf dem Ärmelkanal. Zuerst wurden zahlreiche Abschüsse von deutschen Maschinen gefeiert, da die Gegner die DEFIANT, die außerdem von ihrer Formeinheit der HURRICANE (bei modellservice in drei verschiededen Modelldarstellungen sofort lieferbar!) ähnelte, klassisch von hinten angegriffen haben und somit unter den massiven Beschuss des Browning-Vierlinges gerieten. Sobald sich jedoch für die Luftwaffe herausstellte, daß die DEFIANT von vorne überhaupt nicht bewaffnet war, sind die Verluste der RAF-Einheiten, die mit der sonst mit massiver Wendigkeit und Motorstärke gekennzeichneten Konstruktion ausgerüstet waren, dramatisch gestiegen. Vor dem Hintergrund wurde die DEFIANT dann als Version NF. Mk.IA gekennzeichnet, mit einer Radaranlage AI-Mk.IV ausgestattet und als Nachtjäger umgerüstet. Nach den 723 Exemplaren des Flugzeuges Mk.I wurden zusätzlich 210 Maschinen Mk.II mit einem Triebwerk MERLIN XX (mit einer Leistung von 939 kW -gegenüber den Rolls-Royce-Motoren MERLIN III der Mk.I-Version) gebaut, die dann hauptsächlich zu Nachtjägern umgebaut wurden. Parallel dazu entstanden noch etwa 140 DEFIANT's TT Mk.I, die als ein Ableger der DEFIANT Mk.II für div. andere Aufgabenfelder, wie z.B. Zielmarkierung, als Navy-Flugzeuge, SAR-Rettungsdienste, Funkortunsaufgaben, umgerüstet war. Wirklich hat sich die Konstruktion in keiner der Versionen bewährt, wurde Ende 1942 ausgemustert und z.T. Schuleinheiten übergeben. Bis heute blieb nur ein Exemplar der DEFIANT erhalten - eine Maschine des polnischen 307. Nachtjägergeschwades der RAF, die sich im Museum in Hendon in Großbritannien befindet.

Besatzung: 2 Mann; Startgewicht: 3900 kg; max. Geschwindigkeit: 489 km/h.

Endlich hat das Orlik-Modell ein vernünftiges Umschlagsbild und ein, in die Mitte des Heftes, angeheftetes 30x42-cm s/w-Miniposter des Flugzeuges!

591 Elemente auf 8 Bögen 21x30cm umfassen zwei Versionen des Flugzeuges: eine Standardausführung mit detaillierter Cockpiteinrichtung (mehrteilige: Fußhebel, Steuerknüppel, Instrumentenbrett, Drosselhebel, Sicherheitsgurte als eigenständige Elemente...) mit Cockpithaube, die als geöffnet oder geschlossen dargestellt werden kann, drehbarer Maschinengewehrturm mit voller Einrichtung (bis hin zu Partonengurten und Sitz des Schützen). Die volle Ausführung ermöglicht eine Modelldarstellung mit den in die Vorderkante der Tragflächen eingebauten Scheinwerfern als durchsichtig und mit dem Innenleben (!), sowie bewegbaren Seiten-, Höhenrudern und Klappen...

Computerunterstützt, fein gezeichnete Bauelemente und ausgezeichnete, frische Farbgebung (Royal Air Force-Tarnung, originalgetreue Kennzeichnung der Maschine und vorbildliche Darstellung des Instrumentenbrettes und der Elemente der Cockpiteinrichtung)...

Aussagekräftige General- und "Explosiv"-Bauzeichnungen des Meisterkonstrukteurs (mit dem besonderen Geist der noch per Hand gezeichneten Abbildungen!), gruppiert in einzelne Bauschritte ergänzen polnische Bauanleitung.