Sopwith Triplane
Teile: 1110
Maßstab: 1/25
Spannweite: 32,3 cm

Pünktlich zum Heiligabend '04 bescherte uns der Orlik-Verlag (Nr.014) einen akribisch ausgearbeiteten Präzisions-Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:25 (1. Folge der Modellbaureihe "1:25-Geschichte der Luftfahrt"): SOPWITH TRIPLANE (die Entwicklung der Sopwith Pup) in der Darstellung der Maschine "Black Death" N5466, geflogen von Leutnant John Edward Sharman von dem 10. RNAS-Geschwader, Ende 1916 / Anfang 1917.

Die TRIPLANE war eingentlich in der Firmengeschichte von SOPWITH eine eher kurze Episode, jedoch eine bezeichnende. Begrenzte Sichtweite des Piloten nach oben war ein Nachteil von den Doppeldeckern, besonders in der Zeit, wo bereits die Angriffe von der Sonnenseite, bzw. von der Todeszone bekannt und eingesetzt wurden. Es wurde versucht dem entgegenzuwirken, in dem in der oberen Tragfläche Öffnungen ausgeschnitten oder der Oberflügel angehoben wurde. Beide Methoden brachten aber unerwünschte Nebenwirkungen mit sich: Die erste verringerte die sog. Flügeltiefe und bewirkte einen Verlust des Flügel-Auftriebs, die zweite Idee machte die Tragflächeneinheit unstabil (biegsam)... Herbert Smith versuchte, die Goldene Mitte zwischen den beiden Einsätzen zu finden: Er hat die Flügeltiefe verringert und hob den Flügel, hat aber gleichzeitig eine dritte Tragfläche (die mittlere) dazugelegt! Dabei vermied er den Einsatz des sichtbegrenzten Spannturmes. Ein Prototyp wurde sehr schnell gebaut, da alle Flugzeugelemente von der Sopwith PUP stammten. Der Jungfernflug der TRIPLANE mit einem Triebwerk CLERGET 9Z fand am 28. Mai 1916 statt. Der Testpilot war Herry Hawker (Der spätere Gründer der Fa. HAWKER.) Die britische Admiralität bestellte 500 Stück der vielversprechenden Konstruktion für die RNAS, gebaut wurden lediglich etwa 150. Die TRIPLANE war kurz im Dienst, bereits Mitte 1917 wurde sie von den moderneren SOPWITH CAMEL verdrängt. Die meisten Erfolge mit den TRIPLANE erzielte das Geschwader unter Leitung von Raymond Collinshaw, das "Schwarzes Geschwader" wegen des schwarz bemalten Flugzeugbugs genannt wurde...

Spannweite: 8,08 m; Länge: 5,74 m; max. Geschwindigkeit: 188 km/h; Dienstgipfelhöhe: 6200m; Bewaffnung: 7,7mm-Maschinengewehr Vickers.

Beeindruckende 1110 Elemente zuzüglich etwa 100 Schablonenteile auf 6,5 Bögen 21x30cm setzen sich für eine peinlich genau nachgebildete Flugzeugmodellkonstruktion (in mehreren Schwierigkeitsstufen) zusammen mit einigen erfrischenden Lösungen: Cockpiteinrichtung mit z.B. 7-teiliger Bussole, 25-teiligem Instrumentenbrett mit Folien-Abdeckung (!) der einzelnen Uhren auf Schablonengrundlage, bewegbarer Fußsteuerung mit Darstellung aller Zugseile und Führungsrollen, was in Verbindung mit bewegbaren Höhen-, Seitenruder und Tragflächenklappen eine fast funktionsfähige Steuerung des Modells ermöglicht; 33-teiliges Gewehr; eine umwerfende Darstellung des Motors mit Nachbildung (in zwei Schwierigkeitsstufen) der einzelnen 33-teiligen (!) Zylinder, des drehbaren Propellers, Kraftstofftanks und -filters; Nachbildung der inneren Verstärkungselemente des Rumpfes; flexibles Fahrgestell mit bewegbaren Schwinggabeln der Räder (mit Gummielementen auf Schablonengrundlage!)... Eine Herausforderung jedes Flugzeugmodellbastlers!

Feine Computergraphik, ausgezeichnete, frische Farbgebung (typische Bemalung des "Schwarzen Geschwaders" RNAS) machen die optische Wirkung des hochdetaillierten Flugzeuges perfekt.
Ein s/w -Poster (42x30cm) des Flugzeuges ist in dem Heft beinhaltet!
General-, Bauzeichnungen und Sonderzeichnungen aller Zugverbindungen ergänzen polnische Bauanleitung.

Wahrscheinlich durch die Eile, um noch vor Weihnachten '04 mit dem Modell fertig zu werden, enstanden bei der Bauanleitung und auf den Zeichnungen einige Fehler. Für Modellbauer mit viel Erfahrung dürften sie zu verkraften werden, für diejenigen, die das (letztendlich sehr komplexe!) Projekt doch mit einer Einleitung bauen wollen, können daraus erhebliche Schwierigkeiten resultieren... Die während eines Übersetzungsauftrages entdeckten Fehler wurden nun beim Orlik-Verlag korrigiert und in Form eines Errata (eines Druckfehlerverzeichnis) MODELLSERVICE zur Verfügung gestellt. Für alle, die bei MODELLSERVICE die Triplane bereits gekauft hatten, besteht die Möglichkeit, die Übersetzung des Druckfehlerverzeichnisses kostenfrei zu beziehen!