Breguet XIV B2
Teile: 212 + 32 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 45 cm

Eine der jüngeren Produktionen des Breslauer/Wroclawer WAK-Verlages (Nr. 6/2006): Doppeldecker - Bombenflugzeug BREGUET XIV B-2 in der Darstellung der Maschine mit der Herstellnummer 12458 der französischen Eskadrille BR.66 (noch mit dem Einheitswappen), die im Mai 1919 der polnischen Luftwaffe übergeben wurde und bereits polnische Hoheitsabzeichen hatte als Kartonmodellbausatz im Maßstab 1:33. Nachdem das Modell bereits gedruckt war, stellte sich heraus, daß die Tarnfarbe nicht dem großen Vorbild entspricht und die gesamte Außenhautelemente wurden noch mal, diesmal in richtiger Farbgebung gedruckt und in die Mitte des Bausatzes eingeheftet. So beinhaltet der Kartonmodellbausatz bis auf die Skelettteile zwei komplette Modelle!

Die Namen der Gebrüder Jacques und Louis Bréguet wurden durch ihre Arbeiten Anfang des 20. Jh. bei der Entwicklung von Pionier-Hubschraubern (die Gyroplane I, die als erster Helikopter mit einem Passagier an Bord abhob) in den Annalen der Luftfahrttechnik verewigt. Louis setzte seine Konzeptionsarbeiten an den reiferen Hubschraubern fort und war einer der Ersten, die erkannt haben, daß die Kontrolle zur Änderung des Anstellwinkels der Rotorblätter einem Hubschrauber nach dem Vertikalstart das horizontale Weiterfliegen ermöglicht... Im Jahre 1911 gründete er die Fa. Bréguet (die bis Anfang der 1990er existierte), wo er sich dank seinen Flugzeugkonstruktionen Bréguet XIV und XIX einen noch höheren Bekanntheitsgrad in der Luftfahrtwelt erarbeitete. Seine Bréguet XIV gilt als eines der besten französischen Kampfflugzeuge aller Zeiten. Der Doppeldecker mit dem kantigen Bug und den markanten und auffälligen drei Reihen von Lüftungsschlitzen hob zum ersten mal im November 1916 in die Luft ab. Als bewaffneter Aufklärer und ein Feuerleitungs-Flugzeug erwies sich die Konstruktion als zuverlässig, leistungsfähig und relativ einfach bei der Führung, sodaß sie zum Ende des 1. Weltkrieges zu einem der wichtigsten französischen Flieger wurde. Die letzten Bréguets wurden im Jahre 1932 ausser Dienst gestellt. Gebaut in einer für die damalige Zeit gigantischen Anzahl von etwa 8000 Exemplaren, fand die Konstruktion noch als leichter Bomber (unsere Version Bréguet XIV B2), als Ambulanz- (14S), Jagd- und Schulflugzeug und nach dem Kriegsende in den Händen von privaten Piloten und nach entsprechenden Umbaumaßnahmen als ein Passagier-, Fracht-, Post- und Langstreckenflugzeug ihren Einsatz.

Eine Anzahl von Kampfflugzeugen, die der Stärke von sieben Geschwadern entsprach, wurde durch die Französische Regierung im Jahre 1919 an die nach dem 1. Weltkrieg neu gegründete polnische Armee übergeben -darunter auch die Bréguets XIV B2 der Escadrille BR.66, die als Wappen den altägyptischen Vogel Ra hatte. Die Maschine mit der Hersteller-Nummer 12458 brach mit ihrem Transport am 16. Mai 1919 in Frankreich auf die Reise nach Osten auf und wurde zur Jahreswende 1919/1920 dem polnischen 4. Geschwader in Wilno/Wilna/Vilnius übergeben. Die Seitennummer 9 wurde beibehalten und auch das Geschwaderwappen blieb noch gewisse Zeit lang sichtbar. Auf den Tragflächen und auf dem Leitwerk wurden polnische Hoheitsabzeichen aufgemalt. Das Flugzeug wurde dem Piloten, Hauptmann Antoni Siedlicki zugeordnet, der bereits am 8. Februar damit den ersten Flug seiner Einheit absolvierte... Zwei Wochen später flog die Bréguet (Pilot, A. Siedlicki und Beobachter Eugeniusz Tromszczynski) ihren ersten Aufklärungsflug über dem Litauischen Gebiet. Am 8. März 1920 wurde die Maschine bei einem weiteren Flug beschossen und dabei wurde der Steuermechanismus der rechten Flügelklappe beschädigt. Im April wurde das Geschwader nach Orzechowo verlegt und von dort nahm die Besatzung Siedlicki-Tromszczynski eine ganze Reihe an Flügen auf, in denen Handzettel abgeworfen, sowjetische Positionen aufgeklärt und gegnerische Trosskolonnen angegriffen wurden. Ende April wurde durch den Abwurf von einigen Handgranaten ein sowjetischer Beobachtungs-Heißluftballon zerstört, der durch einen Panzerzug geschützt wurde. Im Mai 1920 wurde das 4. mit dem 11. Geschwader zusammengefügt und am 26. Mai flog die Maschine ihren ersten Einsatz im Rahmen des neuen Verbandes und zwar auf persönlichen Befehl des obersten Befehlshabers der Polnischen Armee, Jozef Pilsudski. Während des 5-stündigen Aufklärungsfluges, tief -etwa 200km- im gegnerischen Gebiet wurden alle Übergänge auf dem Dzwina-Fluß erkundet und fotografiert, dabei wurde auch eine etwa 200-Wagen-Trosskolonne auseinander getrieben. Anfang Juni 1920 wurde die Maschine bei einem weiteren Einsatz über dem sowjetischen Gebiet beschädigt und wurde zur Instandsetzungsreparatur an die Zentrale Luftfahrtwerkstatt geschickt, wo sie eine neue Seitennummer 10 bekam. Das weitere Schicksal unseres Flugzeuges ist nicht bekannt...

Antrieb: Renault 12 Fe -Triebwerk mit einer Leistung von 300 PS; max. Geschwindigkeit: 177 km/h; Dienstgipfelhöhe: 5750m; Eigengewicht: 1040 kg; Nutzlast: 882 kg; Flugdauer: etwa 2 3/4 Std.; Bewaffnung: 7,7mm-Vickers-MG des Piloten, 2x 7,7mm-Lewis auf Scarf-Ringlafette, bis zu etwa 300kg-Bombenlast; Besatzung: 2 Mann.

212 Bauelemente + 32 Schablonenteile (ein Flugzeug) auf 5 (+ 4 des Fehldrucks) Bögen 21x30cm: gut detaillierte Schießstand- und Cockpiteinrichtung; drehbarer Propeller, detaillierte Bewaffnung: drehbare doppelte 7,62-Maschinengewehre Lewis und zwei 7,62-Geschütze, gut detailliertes Fahrgestell; Züge der Höhen- und Seitenruder auf Schablonengrundlage, markantes Horn des Auspuffsammelrohrs auf der "Flugzeugschnauze", 6x 20,2 kg-, 16x 8,1 kg und 8x Beleuchtungsbomben als Außenlasten...

General-, Bauzeichnungen und Montageskizzen ergänzen polnische Bauanleitung.