Heinkel He-51B
Teile: 339 + 35 Schablonenelemente
Maßstab: 1/33
Spannweite: 33 cm

Der bis dato äußerst unauffällige WiR-Verlag (bekannt durch 1:50-Flugzeuge und 1:300-Schiffsmodelle, also „Randerscheinungen“ im polnischen Kartonmodellbau) mit einem äußerlich unattraktiven Erscheinungsbild seiner Produktion, eigentlich ohne Erscheinungsbild, da die vordere Umschlagsseite die Bauanleitung und die letzte einfach einen Ausschneidebogen darstellt (allerdings verpackt in einer Folientüte, um die Bauelemente zu schützen) …sehr schade darum, da der Bausatz dadurch von vielen Modellbauern bestimmt noch mit dem alten Profil des Verlages assoziiert wird – schließlich handelt es sich dabei um den ersten 1:33-Kartonmodellbausatz nach knapp 200 1:50-Bögen!

Der Inhalt des Bogens steht in krassem Widerspruch zum äußeren Bild – die Heinkel He-51 B-1 in der Darstellung des Flugzeuges mit der Seitennummer 2-70, geflogen von Leutnant-Pilot Helmut Heiz, von der „Legion Condor“ 4.J/88, Spanien, Calamocha (Aragonien-Region), Januar 1938 ist ein Präzisions-Modellbausatz des WiR-Verlages, Verlagsreihe Kartonowa Encyklopedia Lotnictwa (KEL) = Kartonenzyklopädie der Luftfahrt Nr.1 im Maßstab 1:33.

Modellkonstrukteur: Marek Pacynski, bekannt von mehreren qualitativen Flugzeugmodellentwürfen der Verlage MM, GPM und Answer.

Die berühmte Heinkel He-51, die auf einer ganzen Reihe Jagddoppeldecker der Fa. Heinkel noch aus der Mitte der 1920er-Jahre, dann He-23, He-37 und He-43, sowie der unmittelbaren Vorgängerin He-49 – einem vorgeblichen Schulflugzeug, das mit 200 km/h ähnlich gute Flugeigenschaften, wie die damaligen Kampfmaschinen mehreren Länder aufwies - basierte, war ein Doppeldecker-Einsitzer und war eine mit Stoff überzogene Metallkonstruktion. Die Versailler-Verträge untersagten Deutschland den Besitz von Luftstreitkräften. Die Beschränkung wurde durch Pilotenschulungen als Zivil-, bzw. Segelflugzeuglehrgänge, bzw. durch geheime Schulungen von Kampfpiloten in der Maßnahme in Lepeck z.T. umgangen. Unmittelbar nachdem die NSDAP in Deutschland die Macht übernahm, stieg im Mai 1933 die Heinkel He-51 zu ihrem ersten Flug in die Luft. So gilt die Konstruktion als erstes wichtiges Jagdflugzeug Nazideutschlands. Das früheste Modell He-51A-1 wurde im Juli 1934 an die Einheiten ausgeliefert. Als die bis dahin heimlich aufgebaute Luftwaffe im März 1935 Faktum wurde, war die Einführung der He-51A (die die veralteten Arado Ar-65 und Ar-68 ersetzte) in vollem Gange. Die erste Einheit, die die das Serienflugzeug He-51A-1 flog, war das Jagdgeschwader JG 132 „Richthofen“. Ab 1936 lief die Produktion des leicht verbesserten Modells He-51B-1. Die He-51 sollte ursprünglich nur als Schulflugzeug fungieren, wurde dann jedoch in mehreren Versionen entworfen, u.a. als Wasserflugzeug He-51W und Erdkampfflugzeug He-51C. Am 6.August 1936 wurden sechs Flugzeuge He-51C nach Spanien geschickt, wo sie mit Bombenracks bei der deutschen Legion Condor und bei den Nationalisten General Francos voll zum Einsatz kamen. Die Transporte nach Spanien ermöglichten die Bildung von drei Geschwadern von je 12 Maschinen. Das anfängliche Misstrauen der Piloten der He-51 gegenüber hat sich nach den ersten erfolgreichen Duellen mit veralteten Flugzeugen der Republikaner gelegt, als diese jedoch moderne sowjetische Doppeldecker Polikarpow i-15 und Eindecker i-16 bekamen, stellte sich heraus, daß die Heinkels im Luftkampf unterlegen waren. Daraufhin wurden sie im weiteren Kriegsverlauf als Erdkampf- und letztendlich als Schulflugzeug eingesetzt. Auch in Spanien befand sich das Flugzeug am längsten im Einsatz – bis 1952 flogen dort die He-51 als Schulflugzeuge. Die He-51 war für eine Weiterentwicklung nicht geeignet - sie konnte nicht mit größerem Waffenkaliber ausgestattet werden und auch die Ausrüstung mit zwei leichten Bomben konnte sie in kein wirklich gutes Erdkampfflugzeug umwandeln. Die Lehre aus den spanischen Luftgefechten besagte, daß in zukünftigen Luftkämpfen die Geschwindigkeit und Bewaffnung an der Stelle von Wendigkeit zählen wird …und da waren schon andere Konstruktionen, wie z.B. der hervorragende Eindecker Messerschmitt Bf-109 im Anmarsch…

Antrieb: 12-Zylinder-Reihenmotor BMW V1 7,5 mit Flüssigkeit gekühlt mit einer Leistung von 559 kW (750 PS); Eigengewicht: 1470 kg; Startgewicht: 1895 kg; max. Geschwindigkeit: 330 km/h (auf Meereshöhe); Dienstgipfelhöhe: 7700 m; Reichweite: 540 km; Bewaffnung: zwei starr nach vorne feuernde 7,92mm MG 17.

339 Bauelemente + 35 Schablonenteile auf 5 Bögen 21x30cm bilden eine gut ausgewogene Modellkonstruktion mit folgenden Merkmalen: eine präzise dargestellte Cockpiteinrichtung mit u.a. 4-teiligen Sicherheitsgurten des Piloten, Innengerüst der Cockpitwände, zahlreichen Steuerungs- und Kontrollvorrichtungen und (als optionale Lösung) aufklappbaren Cockpittürchen, sämtlichen Steuerflächen der Flügel und des Leitwerkes als separate Elemente, zahlreiche Details der Außenausrüstung des Fliegers, wie Rückspiegel (natürlich mit Einsatz eines Stückchens von Alufolie –nicht im Umfang des Bausatzes enthalten!), Einstiegsstufe, alle Anker, Steuerungszüge, Auspuffanlage, eine Windschutzscheibe optional aus blauem Papier oder eines durchsichtigen Folienstücks (auf Schablonengrundlage), ein starres „Gamaschen“-Fahrgestell mit drehbaren Rädern, ein ebenfalls drehbarer Propeller, ein Zusatztank unter der Flugzeugmittellinie…

* Gegen 5,00 € kann ein Lasercut-Spanten-/ und –Detailsatz der Fa. GPM zusätzlich mitbestellt werden. Neben der obligatorischen Spanten und Träger der Modellkonstruktion sind die Speichenräder des Hauptfahrgestells, die Gleitkufe und die Fachwerkelemente der Cockpit-Inneneinrichtung besonders zu begrüßen …was allerdings als ein „Arbeitsunfall“ des Lasercut-Herstellers zu bezeichnen ist, ist das Fehlen im Umfang des Zurüstsatzes des feinen Gitternetzes des Ölkühlers…

Beste Computergraphik und schöne Farbgebung (grüne Tarnbemalung mit braunen und dunkelgrünen Flecken, markante Kennzeichnung der deutschen Legion Condor mit Schattierungen, die die Stoffbespannung der Flugzeugaußenhaut schön nachbildet).

Eine polnische Bauanleitung wird durch zahlreiche Generalzeichnungen, Montageskizzen und Schablonenzeichnungen begleitet.